An der Apple-Keynote am Mittwoch wurden aus Kundensicht wichtige Punkte nicht erwähnt.
Auf einer Folie wurde während der Präsentation der Hinweis «Strongest cover glass» gezeigt – ein deutlicher, wenn auch äusserst vager Hinweis auf ein neues Sicherheitsglas. Nur welches?
Saphirglas wird es definitiv nicht sein. Das extrem schlagfeste Material wurde bislang nur für den Schutz von kleinen iPhone-Bestandteilen wie der Kameralinse oder dem Home-Button (beim iPhone 5S) verwendet.
Es ist anzunehmen, dass Apple beim iPhone 6S und 6S Plus auf die aktuellen Generation des Sicherheitsglases von Marktführer Corning setzt. Gorilla Glass 4 soll im Vergleich zu dem im iPhone 6 verbauten Gorilla Glass 3 doppelt so robust sein.
Was an der Apple-Keynote auffiel: Beim iPhone 6S wurde die Akkuleistung nicht speziell hervorgehoben. Bei früheren Präsentationen hatte Marketing-Chef Phil Schiller diese noch offensiv angepriesen. Am Mittwoch wurde lediglich gesagt, dass die Akkuleistung die gleiche sei wie beim iPhone 6.
Dies könnte einen guten Grund haben, der aus Kundensicht allerdings ärgerlich wäre. Offenbar ist der Akku im iPhone 6S kleiner als beim Vorgänger-Modell. Dies hat der US-Blog MacRumors in einem von Apple veröffentlichten Promo-Video entdeckt. Darin wird die neue Taptic Engine vorgestellt, die das Apple-Handy zum Vibrieren bringt.
In dem Video wird kurz der Akku des iPhone 6S gezeigt. Die Aufschrift verrät eine Kapazität von 1715 Milliamperestunden (mAh). Das Vorgängermodell bietet 1810 mAh, also 95 mAh mehr.
Macrumors vermutet, dass der Akku bei beiden iPhone-Modellen wegen der neuen Taptic Engine verkleinert werden musste.
Und beim grösseren iPhone 6S Plus soll die Akkukapazität mit 2750 mAh noch tiefer liegen. Das wären dann 160 mAh weniger als beim iPhone 6 Plus. Wobei dies nicht durch ein Video bestätigt ist. Und Apple hat bislang keine Stellung genommen.
Auf der Produkte-Website macht Apple Angaben, wie lange die Geräte im alltäglichen Gebrauch, bzw. bei Dauerbelastung, durchhalten.
Update: Die neuen iPhones haben 2 GB Arbeitsspeicher, das iPad Pro besitzt 4 GB, wie ein findiger Entwickler herausgefunden hat.
Auch zum Arbeitsspeicher (RAM) schwieg sich Apple aus. Wobei dies normal ist für die Kalifornier, die an Produkte-Präsentationen jeweils nur ausgewählte technische Spezifikationen anpreisen. So wurde auch zum Arbeitsspeicher des iPad Pro nichts verraten.
Laut unbestätigten Meldungen wird der Speicher bei den neuen iPhone-Modellen verdoppelt, was sich unter anderem positiv auf das Multitasking (Wechseln zwischen den Apps) auswirken würde. Ein Tech-Journalist des US-Blogs Mobilesyrup will von einem Apple-Mitarbeiter bei der Hands-on-Session in San Francisco erfahren haben, dass in den Smartphones 2 GB RAM verbaut sind. Wir müssen wohl auf die Zerlegung der iPhones durch die Reparaturexperten von iFixit warten, um Gewissheit zu erhalten.
Während andere Hersteller bereits seit längerem 2 oder 3 Gigabyte RAM verbauen, hat sich Apple beim iPhone 6 und 6 Plus auf 1 GB beschränkt.
Das iPhone 6S und das iPhone 6S Plus kommen laut offizieller Ankündigung am 25. September unter anderem in Deutschland und Frankreich in den Verkauf. Schweizer Interessenten müssen sich wohl mindestens bis Anfang Oktober gedulden.
Apple kündigte an der Keynote an, dass die neuen Modelle bis Ende Jahr in 80 Ländern weltweit erhältlich sein werden. Immerhin dürfte die Schweiz wiederum zur zweiten Welle gehören. Also zu den Ländern, die nach den wichtigsten Märkten bedient werden.
Beim iPhone 6 lagen nur sieben Tage zwischen dem Verkaufsstart in Deutschland und der Schweiz. Beim iPhone 5S vergingen hingegen fünf Wochen, ehe das Apple-Handy auch hierzulande offiziell verfügbar war.
Hast du weitere Fragen zu den neuen Apple-Produkten? Dann schreib ins Kommentarfeld und wir klären ab.