Apple schlägt zurück – und erfindet den Laptop neu
Update: Am Ende des Beitrags haben wir die ersten Hands-on-Videos aus Cupertino eingebettet. Prädikat: Sehenswert! (Und es gibt die Zehn-Minuten-Zusammenfassung von The Verge.)
Mit Spannung haben wir Apples Reaktion auf die Hardware-Show des alten Rivalen aus Redmond erwartet.
Bei Microsofts neuem All-in-one-Computer Surface Studio ist der gesamte Screen touchfähig. Apple hält davon nichts und trennt bei dem am Donnerstag vorgestellten MacBook Pro Anzeige und Bedienung (mehr oder weniger) strikt.
Wir wollen (vorläufig) nicht mehr Worte verlieren, denn den Mini-Touch-Screen muss man in Aktion sehen ...
Die Gerüchte, respektive «Leaks», haben sich bestätigt: Die neue MacBook-Pro-Generation besitzt eine Touch-Leiste oberhalb der normalen Notebook-Tastatur.
Auch Apple-User mit kurzen Fingern sollen gut hinkommen
- Die «Touch Bar» ist ein richtiger kleiner Touch-Screen.
- Sie erkennt bis zu zehn Finger gleichzeitig.
- Die Belegung variiert je nach Kontext, es gibt unzählige Kontextmenüs, die von der geöffneten App abhängen und individuell konfiguriert werden können.
- Rechts an die Touch Bar angrenzend ist ein Fingerabdruck-Sensor (TouchID) integriert.
- Beim Bezahlen mit Apple Pay kann man direkt mittels TouchID bestätigen. Die Touch Bar zeigt den Betrag.
- Man kann mit TouchID aber auch schnell einen Benutzerwechsel vornehmen.
- Siri, die mit macOS Sierra bei den Macs Einzug hält, hat eine eigene (virtuelle) Taste.
- Wortvorschläge werden eingeblendet und ermöglichen so wie bei QuickType auf dem iPhone schnelles Schreiben.
- Für die Lautstärke gibt's neu einen Regler.
- Man kann Emojis auswählen 😜.
- Man kann verschiedene Systemfunktionen auf die Touch Bar legen, zum Beispiel die «Nicht stören»-Funktion.
Man zieht die gewünschten «Touch Bar»-Funktionen per «Drag & Drop» vom grossen Bildschirm dorthin, wo man sie haben will:
Nun wissen wir auch, wie die Apple-Einladung mit den vielen Farben zustande kam.
Online-Shopping auf dem Mac, sicheres Bezahlen inklusive

Hier sehen wir Craig Federighi
So erklärt uns Curved die Vorteile der Touch Bar beim Surfen:
«Das ist das neue MacBook Pro und es ist absolut unglaublich»
Und ja, natürlich musste das kommen: «Das dünnste und leichteste MacBook Pro, das wir je gebaut haben.»
Und so sah Apples allererstes Notebook aus. Das Teil wurde vor einem Vierteljahrhundert lanciert, am 25. Oktober 1991:
Ganz alt, neben ganz neu ...
Apples Marketing-Chef Phil Schiller erinnerte daran, dass die Funktionstasten eine lange Geschichte haben – und tatsächlich nicht von Apple erfunden wurden. Im Gegensatz zu anderen Notebook-Innovationen, die aus Cupertino kamen:
- das erste Trackpad
- die erste WLAN-Integration
- das erste Aluminium-Unibody-Gehäuse
- etc.
«Die Technik ist seit 45 Jahren vorhanden, das ist verrückt»
Der neue Mac-Bolide besitzt vier USB-Typ-C-Anschlüsse:
«Profi-Anwender werden das Gerät lieben», prognostizierte Schiller. Ein Seitenhieb Richtung Microsoft, das mit dem Surface Studio im Premium-Segment von Apple wildert? Das Verhältnis der alten Rivalen scheint jedenfalls gut zu sein:
Die neuen MacBooks halten laut Apple zehn Stunden durch, bevor sie ans Stromkabel müssen ...
Man kann sie über jeden USB-C-Port (Apple spricht von «Thunderbolt 3») aufladen. Das heisst aber auch, dass der Sicherheitsverschluss MagSafe, der bei früheren Modellen das Ausreissen des Ladekabels verhindert, Geschichte ist.
Alle neuen MacBook-Pro-Modelle kommen mit 256 Gigabyte schnellem SSD-Speicher:
Das günstigste 13-Zoll-Modell mit «Touch Bar» kostet 1999 Franken, das 15-Zoll-Gerät gibt's ab 2699 Franken:
Geliefert werden soll noch vor Weihnachten
Das neue Photoshop soll bis Ende Jahr erhältlich sein
Und auch die DJ-Software Djay Pro kommt neu mit Touch-Bar-Support
Während der Keynote gab es eine beeindruckende Demo durch den CEO der deutschen DJ-Softwareschmiede Algoriddim.
Was vermissen wir beim neuen Mac-Flaggschiff?
- SD-Kartenslot
- HDMI-Ports
- MagSafe-Ladekabelanschluss
- Zeitreise-Funktion & Lottozahlen-Vorhersage
Und sonst so?
Das neue MacBook Pro stand tatsächlich ganz im Zentrum der rund 90-minütigen Veranstaltung.
Nicht fehlen durfte ein Seitenhieb gegen den grossen Mobile-Konkurrenten Google. «Android 7 ist nicht mal auf einem Prozent der Geräte», sagte Tim Cook. Und die meisten Android-User würden das neuste System-Update gar nie erhalten.
Die Apple Watch 2 habe einen «amazing start» hingelegt, hiess es zu Beginn der Keynote. Was auch immer das heissen mag. Zahlen werden jedenfalls weiterhin nicht genannt.
Missing in Action:
- Ein neuer Mac Pro
- Neue iMacs
- Ein neuer Mac Mini
- Ein neues Cinema-Display (siehe Kommentare)
- Und das MacBook Air verabschiedet sich wohl endgültig.
News gab es dafür zu Apples TV-Set-Top-Box: Die Kalifornier lancieren eine neue App, sie heisst «TV» und ist unter anderem ein Programmführer für andere TV-Apps. «Sie wird total verändern, wie wir fernsehen», hiess es. Allerdings werden vorerst nur Amerikaner in den Genuss kommen.
Das Wichtigste aus Sicht der Schweizer User:
