Schwarz, grau oder weiss? Wenn du bei der Wahl der Autofarbe Entscheidungsprobleme hast, könnte BWM die Lösung haben. Die Deutschen zeigen an der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas ein Auto, das uns spontan an ein Chamäleon erinnert: Der BMW iX Flow ändert im Handumdrehen seine Farbe.
It don’t matter if your black or white! pic.twitter.com/D8eOHa6sXu
— The Kilowatts 🚗⚡️ (@klwtts) January 5, 2022
Der Farbwechsel basiert auf einer Technologie, die vom Unternehmen E Ink entwickelt wurde und in ähnlicher Form auch in E-Book-Readern eingesetzt wird. BMW schreibt: «Möglich macht dieses Farbspiel eine speziell entwickelte Karosserie-Folierung, deren Technologie durch elektrische Impulse unterschiedliche Farbpigmente an die Oberfläche bringt.»
Mit dieser extrem stromsparenden E-Ink-Technologie – Strom fliesst nur in der jeweils kurzen Phase des Farbwechsels – kann das Auto auf Knopfdruck die Farben Weiss, Schwarz oder Grau annehmen. Weitere Farben sind nicht möglich. Allerdings könnte in Zukunft auch ein ähnliches Konzept mit verschiedenen Farbabstufungen umgesetzt werden – zumindest gibt es bereits erste Ansätze, um die E-Ink-Technologie auch Farben darstellen zu lassen.
BMW betont, dass es sich nicht nur um eine Spielerei handle, sondern der Farbwechsel auch einen praktischen Nutzen habe. Im Sommer reflektiert Weiss mehr Licht, wodurch sich das Auto weniger aufwärmt. Im Winter kann eine schwarze Oberfläche helfen Energie zu sparen, da mehr Licht absorbiert wird. «In beiden Fällen lässt sich mit einem gezielten Farbwechsel dafür sorgen, dass die Kühl- beziehungsweise Heizleistung der fahrzeugeigenen Klimaanlage heruntergeregelt werden kann», schreibt BMW. Der Farbwechsel soll also auch helfen Energie zu sparen, was insbesondere bei Elektroautos die Reichweite vergrössern könnte.
Der BMW iX Flow ist im Moment erst «ein fortgeschrittenes Forschungs- und Designprojekt», schreibt der Hersteller. Der «Chamäleon-BMW» wird also vermutlich nicht so schnell beim lokalen Autohändler auftauchen. BMW nutzt den Auftritt an der Technologiemesse CES um auszuloten, wie das farbwechselnde Auto beim Publikum ankommt.
Über die Kosten, welche die aufwändige Hightech-Folierung verursacht, schweigt sich der Konzern aus. Unklar ist auch, wie haltbar die Karosserie-Folierung ist und ob sie extremen Witterungsbedingungen standhalten kann.
Zu klären wären zudem die rechtlichen Aspekte. In der Schweiz sind beispielsweise Folien mit starker Spiegelwirkung nicht erlaubt, da sie andere Verkehrsteilnehmer blenden oder ablenken können. Ein spontan farbwechselndes Auto, quasi das perfekte Bankräuber-Auto, könnte nicht zuletzt der Polizei ein Dorn im Auge sein.
(oli)