Der deutsche Automobilhersteller BMW will bis 2023 mehr als zwölf rein elektrische Autos ohne Verbrennungsmotor anbieten. Das kündigte Konzernchef Harald Krüger am Dienstag in München an.
Kurzfristiges Ziel ist es, bis Jahresende die Gesamtzahl der verkauften Fahrzeuge mit vollelektrischem oder Hybrid-Antrieb auf mehr als eine halbe Million zu erhöhen. In diesem Jahr soll in Grossbritannien die Produktion des Elektro-Mini starten, 2020 soll im chinesischen Shenyang der vollelektrische BMW iX3 serienmässig vom Band laufen.
Insgesamt will BMW bis 2023 bereits 25 elektrifizierte Modelle auf dem Markt haben, wobei die Hybridmotoren inbegriffen sind. «Bis 2021 werden wir den Absatz elektrifizierter Fahrzeuge gegenüber 2019 bereits verdoppeln», erklärte Krüger am Dienstag.
Bisher machen Elektro- und Hybridautos nur einen kleinen Teil des Absatzes aus: 2018 verkaufte BMW weltweit knapp 2.5 Millionen Autos, inklusive der Tochterfirmen Mini und Rolls Royce. Darunter waren 140'000 Fahrzeuge mit Elektro- und Hybridmotor. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will BMW auch fünf vollelektrische Serienfahrzeuge anbieten.
Autos mit Elektroantrieb, Hybridmotoren oder Erdgas im Tank werden auf Schweizer Strassen immer beliebter. Auch auf Online-Portalen werden Autos mit einem alternativen Antrieb, ob neu oder als Occasion, vermehrt gesucht.
Auf dem Online-Marktplatz AutoScout24.ch ist das Angebot dieser Fahrzeuge in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent gewachsen, wie Scout24 Schweiz am Dienstag mitteilte. Wurden 2014 noch etwas mehr als 30'000 Autos zum Verkauf angeboten, lag die Zahl 2018 bereits bei knapp 50'000.
Und der Trend hält an. Bis Ende April seien in diesem Jahr bereits rund 22'000 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auf AutoScout24.ch inseriert worden, hiess es auf Anfrage von AWP. Die letztjährige Marke werde man wohl erneut überschreiten.
Das steigende Interesse nach alternativ angetriebenen Fahrzeugen lässt sich auch auf der Nachfrageseite ablesen. Im Monat Mai sei es auf AutoScout24.ch bei rund 450'000 Suchanfragen von insgesamt 6 Millionen um diese Kategorie gegangen, ergänzte die Firmensprecherin.
Die Nummer Eins bei der Suche nach einem umweltschonenden Auto auf dem Marktplatz von Scout24 ist der Opel Astra, der mit Erdgas fährt. Auf dem zweiten Platz steht der Hyundai Kona mit Elektromotor und dahinter folgt der Toyota RAV-4 mit Hybridantrieb. Gut nachgefragt werden etwa auch der BMW i3 (Elektro), der Toyota Auris (Hybrid) oder der Audi A3 (Hybrid).
Ausschlaggebend für die zunehmende Nachfrage sei unter anderem die aktive Klimapolitik, glaubt AutoScout24-Leiter Pierre-Alain Regali. «Mittlerweile gelten in der Schweiz und auch auf europäischer Ebene richtungsweisende politische Vorgaben, die die Autobranche dazu auffordern, Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in ihren Flottenmix aufzunehmen.»
Wie die Anfang Monat veröffentlichte Statistik des Importeurverbands Auto-Schweiz zeigt, wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres insgesamt knapp 13'400 Autos mit einem alternativem Antrieb auf den Schweizer Strassen zugelassen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von über 70 Prozent.
Mittlerweile erreicht die Kategorie «Alternativ-Antrieb» bei den Immatrikulationen bereits einen Anteil von gut 10 Prozent. Ein Grossteil der neu zugelassenen Autos dieser Kategorie hat einen Hybridmotor (Marktanteil: 6,4%), während der Marktanteil von Elektroautos mit dem Verkaufsstart des «Model 3» von Tesla seit letztem Jahr um 1,7 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent gestiegen ist.
(oli/sda/awp/dpa)
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