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Bestätigt: Blackberry lanciert erstmals ein Android-Handy
Was die Spatzen schon länger von den Dächern pfeifen, ist nun offiziell bestätigt: Blackberry bringt erstmals ein Smartphone mit dem Android-Betriebssystem heraus.
Konzernchef John Chen sagte am Freitag in einer Telefonkonferenz, dass das Gerät eine ausziehbare Tastatur besitze. Der Name «Priv» beziehe sich auf Blackberrys Mission, die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen.
Zugriff auf Google-Apps
Bis heute setzen die Kanadier bei ihren Smartphones auf ein eigenes Betriebssystem. Allerdings ist aus dem einstigen Business-Handy-König eine lahme Ente geworden. Im letzten Geschäftsquartal wurden gerade mal noch 800'000 Smartphones verkauft, wie heise.de festhält. Im gleichen Zeitraum gingen bei Apple über 60 Millionen iPhones über den Ladentisch.
Auf dem Android-Blackberry werden die bekannten Google-Dienste als Apps vorinstalliert sein. Das Gerät soll bis Jahresende auf den Markt kommen. Der Preis ist noch nicht bekannt.
In der Mitteilung zu den jüngsten Quartalszahlen heisst es auch, dass am eigenen Betriebssystem (BlackBerry 10) festgehalten werde. Die nächste Version folge im März 2016.
John Chen hat den krisengeschüttelten Konzern neu ausgerichtet und damit in ruhigeres Fahrwasser geführt. Er senkte massiv die Kosten und lagerte die Geräteproduktion zum taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn aus.
Lichtblick waren die anziehenden Erlöse im Software-Geschäft und bei Dienstleistungen: Hier ging es um knapp 20 Prozent nach oben. Für die kommenden beiden Quartale sagen die Kanadier steigende Erlöse vorher und stellen sogar eine Rückkehr in die Gewinnzone bis zum Ende des Geschäftsjahres in Aussicht. (sda)
Blackberry steht seit der Einführung des iPhones von Apple unter Druck. Der einst führende Smartphone-Hersteller hat nur noch einen Marktanteil von weniger als einem Prozent und treibt nun die Neuausrichtung auf das Software-Geschäft auch mit Zukäufen voran. Die Kanadier haben bereits eine Rosskur hinter sich, bei der Tausende von Arbeitsplätzen gestrichen wurden.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA