Für Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf könnte die neue Staffel «Joko und Klaas gegen ProSieben» kaum besser laufen. Nach drei Folgen konnten sie bereits zwei Siege im Kampf gegen ihren Haus- und Hofsender einfahren. Damit hatten sie bereits an zwei Abenden 15 Minuten Live-Sendezeit zur freien Verfügung. Und diese nutzten die beiden Entertainer meist mit Bedacht. Einmal zeigten Joko und Klaas eindrucksvoll die Missstände in Moria auf, ein anderes Mal stichelten sie gegen RTL und gaben damit dem brodelnden Senderzoff zwischen ProSieben und RTL neuen Zündstoff.
Am Dienstagabend hatten sie nun erneut die Chance, die begehrten 15 Minuten zu erspielen – allerdings vor reduziertem Publikum. Es waren aufgrund von verschärften Corona-Massnahmen nur noch 100 Zuschauer im Studio gestattet.
Im ersten Spiel traten Nico Santos und Alice Merton gegen Joko und Klaas an. Sie hatten die Aufgabe, Song-Texte in der richtigen Reihenfolge wiedergeben zu lassen. Für den Gesang waren fünf anonyme, maskierte Sänger zuständig, die aber nur jeweils einen bestimmten Part des jeweiligen Songs singen konnten. Zunächst durften sich die beiden Teams einmal durch die unsortierten Sänger lauschen, danach noch einzelne erneut anhören – dann ging es ans sortieren.
Für Alice und Nico war die erste Runde ein Kinderspiel, innerhalb kürzester Zeit hatten sie die Sänger richtig zusammengestellt. Doch Joko und Klaas liessen sich nicht entmutigen, lagen beim Sortieren des Songs «Let it be» aber daneben. Zwar konnten sie mit «Durch den Monsun» einen Song richtig wiedergeben lassen, doch am Ende waren die Herausforderer, die für ProSieben den ersten Punkt erspielten.
Zwischenstand: 1:0 für ProSieben.
«Wir spielen die Spielshow in der Spielshow», kündigte Steven Gätjen an und holte dafür Elton auf die Bühne. «Du gibst der Show einen Ritterschlag», freute sich Joko über die Anwesenheit des Moderators. Sechs Runden gegen Elton sollten die beiden spielen, um dadurch Vorteile für das kleine Finale zu erspielen, um wiederum bei einem Sieg dann einen Vorteil für das tatsächliche Finale zu bekommen. Puh.
Es waren alles Spiele, die bereits irgendwann mal in der Show gespielt wurden. In Spielen wie «Weitwurf», «Im Handumdrehen», «Re-Boxing» oder «Plötzlich taub» erspielten sich Joko und Klaas drei Vorteile, im kleinen Finale sollen Joko und Klaas nun innerhalb von acht Sekunden Frischhaltefolien-Wände durchbrechen und sich dann in der Mitte umarmen. Als sie sich schon fast erreicht hatten, blieb Joko in der Folie hängen und so mussten sich die beiden Elton geschlagen geben. Aber einen kleinen Trost gab es: Elton versprach, irgendwann mal wiederzukommen.
Die Zuschauer waren von diesem Duell mehr als begeistert. Im Netz feierten sie die glorreiche Idee, Joko und Klaas ausgerechnet gegen Elton antreten zu lassen.
#jkvsp7 Wer hätte gedacht, dass Joko & Klaas vs. Elton das ist, war ich brauche im TV!!! Wir wollen #JKvsElton @ProSieben
— Sparta Game (@SpartaGame_76) September 29, 2020
Ich lieb die Spielshow in der Spielshow bei #JKvsP7 @ProSieben @jokoundklaas
— Robi (@Robi73423497) September 29, 2020
Der ein oder andere hatte dabei sogar noch einen spannenden Einfall:
Apropos Elton: Ich fänd’s ja ganz lustig, wenn ProSieben Joko und Klaas bei einer Niederlage dazu verdonnern würde, bei „Schlag den Star“ gegeneinander antreten zu müssen. #JKvsP7
— Dan Mayor (@derdangel) September 29, 2020
Und ein wenig hatte man den Eindruck, dass Elton und ProSieben dieser Idee gegenüber nicht ganz abgeneigt sind. Denn auch Elton verkündete vielsagend, dass er sie bestimmt bald mal bei «Schlag den Star» sehen würde. Vielleicht ja früher als später.
Zwischenstand: 2:0 für ProSieben.
Joko und Klaas sollten neun ihrer Mitarbeiter mit bescheuerten Gags innerhalb von drei Stunden zum Lachen bringen. Unter den zu Bespassenden war auch Klaas' «Late Night Berlin»-Kollege Jakob Lundt, der es angesichts Jokos Witz (sein Bein liegt in einem Kinderwagen und ist eingeschlafen) letztendlich auf den Punkt brachte: «Der Witz ist so scheisse, dass er schon wieder gut ist.»
Und ganz nebenbei kamen Joko und Klaas noch einer Jeans-Verschwörung auf die Spur, denn angeblich würde Thomas «Schmitti» Schmitt Sponsoren-Jeans von «Baywatch Berlin» im Internet verkaufen. «Wir haben die Verschwörung gelöst und die Aufgabe gewonnen», erklärte Klaas am Ende stolz.
Zwischenstand: 1:2 für ProSieben.
6 Fragen beantworten, den Schwierigkeitsgrad der Antworten selbst bestimmen – so fasste Steven Gätjen das Spiel in Kürze zusammen. Die Fragen bewegten sich zwischen «Nenne die Ingredienzien eines Long Island Ice Teas»,«Wer sind die Gewinnerinnen von »GNTM'?« oder »Wann wurde die erste 'Joko und Klaas gegen ProSieben'-Folge gesendet?". Aufgezählt werden mussten nur jeweils so viele, wie die Zahl oder die sonstige Eingrenzung, die sie zuvor auf einer grossen LED-Fläche auf dem Studioboden mit einem XXL-Hackysack getroffen haben.
Die «GNTM»-Siegerinnen? Für Klaas kein Problem, locker zählte er die fünf geforderten Models auf. Auch eine Long-Island-Ice-Tea-Zutat war kein Problem. Letztendlich konnten die beiden die geforderten vier der sechs gestellten Fragen richtig beantworten.
Zwischenstand: 2:2 unentschieden.
Mit einem dreirädrigen Kleinlastfahrzeug mussten sie gemeinsam einen Parcours abfahren. Die Schwierigkeit: Das Fahrzeug musste zuvor mit allerlei Gegenständen beladen werden, die am anderen Ende des Parcours auch wieder abgeladen werden sollten. Besonders tricky: den Boden durften beide dabei nicht berühren. Und ein Zeitlimit von acht Minuten gab es auch noch obendrauf. Für Klaas ein Grund zum Meckern. Das Zeitlimit würde ihnen immer den Spass verderben, beschwerte er sich: «Das geht mir auf den Nerv.»
Doch sie machten ihre Sache gut, als letztes blieb ihnen nur noch der Transport eines Sofas, was vor allem dem Mini-Fahrzeug einiges abverlangte. Aber auch das gelang ihnen und so sicherten sie sich einen weiteren Vorteil fürs Finale.
Zwischenstand: 3:2 für Joko und Klaas.
Das letzte Spiel vor dem grossen Finale mussten Joko und Klaas gegen Patrick Owomoyela und Thore Schölermann bestreiten. Die Aufgabe: Dinge in die Breite stapeln und diesen Stapel unbeschadet von A nach B zu bringen. Gehalten werden durften die gestapelten Gegenstände mit nur jeweils einer Hand der Teammitglieder.
Schon bei den Toilettenpapierrollen übernahmen sich Joko und Klaas und schenkten den Herausforderern den ersten Punkt. Beim anschliessenden Versuch 20 Holzeisenbahnschienen zu transportieren, kam es zum Eklat.
Denn Joko hielt sich nicht an die eine-Hand-Regel und sorgte so für einen Abbruch des Versuchs. Doch weder er noch Teamkollege Klaas sahen das ein und begannen, als nach einem weiteren Regelverstoss (eine Linie wurde übertreten) für einen Abbruch des Versuchs und damit für einen weiteren Punkt für die Gegner. Aufgebracht schimpften Joko und Klaas auf Moderator Steven Gätjen ein, der vergeblich versuchte die Gemüter zu beruhigen. Thore Schölermann schaute aus sicherer Distanz amüsiert zu und stichelte:
Und während Steven noch erklärte, «Ich kann ja nicht mehr als dir die Regeln zu erklären», wurde Klaas richtig ausfällig und schimpfte: «Komm, moderiere doch deine Scheisse da!»
Als sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, ging es weiter mit Kistenstapeln – aber auch dieser Versuch blieb nicht ohne Regelverstoss. Joko hatte die Kisten nämlich zusätzlich mit seinem Oberschenkel gestützt. Für den Ausgang des Spiels war das aber unerheblich, denn die gestapelten Kisten fielen vor dem Ziel zu Boden. Für Joko war diese Niederlage nicht nur ärgerlich, sondern auch schmerzhaft. Er blieb mit den Fingern fies in einer Kiste hängen.
Zwischenstand: 3:3 unentschieden.
Vor dem grossen Finale erklärte Steven die drohende Strafe im Falle einer Niederlage. Der Sender reaktivierte einfach die Strafe der vergangenen Woche: Ein besonders hässliches Bild von Joko und Klaas soll neben einem riesigen Plakat von Jenke von Wilmsdorff, das aktuell an der ProSieben-Zentrale hängt, platziert werden.
Die Aufgabe: Sie mussten Aufgaben – von Mathe bis Übersetzungen – an einem 20 Meter langen fliessenden Band lösen. Die gestellten Aufgaben mussten innerhalb von 60 Sekunden gelöst werden. Durch die drei erkämpften Vorteile mussten sie nur sieben von zehn Aufgaben richtig lösen. An den ersten beiden Rätsel scheiterten sie, die dritte Aufgabe, einen Krawattenknoten binden, meisterten sie hingegen. Doch das allein reichte am Ende nicht, um das Finale für sich zu entscheiden. Joko und Klaas mussten nach zwei Siegen infolge in der dritten Episode von «Joko und Klaas gegen ProSieben» eine Niederlage einstecken.
Statt 15 Minuten live im TV wird man die beiden nun also in Überlebensgrösse furchtbar hässlich auf einem Plakat bewundern können.
Und welcher Sadist verdonnert eine Journalistin, ernsthaft darüber zu berichten?