Der chinesische Konzern Oppo hat seinen Handy-Verkauf in Deutschland gestoppt. Zuvor hatte das Landgericht München 1 ein Verkaufsverbot verhängt, wie die «Wirtschaftswoche» berichtet. Vorausgegangen war eine Klage des finnischen Mobilfunkkonzerns Nokia gegen die chinesischen Handy-Hersteller Oppo und OnePlus.
Oppo-Sprecher Peter Manderfeld sagte gegenüber der «Wirtschaftswoche»: «Abgesehen davon, dass wir den Verkauf und die Vermarktung von bestimmten Produkten aussetzen, wird Oppo den Betrieb in Deutschland fortsetzen.»
Auch auf seiner Website schreibt der Konzern, dass die Produkte trotz des Verkaufsstopps weiterhin uneingeschränkt nutzbar seien. Kunden könnten weiter auf den Support zugreifen und Updates erhalten.
In dem Streit zwischen Nokia mit den beiden Smartphone-Herstellern geht es um ein Patent auf eine Funktechnologie. Der Patentinhaber hat das Exklusivrecht auf die vorliegende Technologie und kann deren Nutzung verbieten oder an andere Unternehmen lizenzieren.
Weder Oppo noch OnePlus waren bereit, auf Nokias Konditionen einzugehen und den Lizenzbedingungen nachzukommen. Nokia teilte mit, dass Oppo sich geweigert habe, «eine Lizenz zu fairen Bedingungen zu erwerben» und Vorschläge zur Schlichtung des Streits abgelehnt habe.
Vor wenigen Wochen hatte das Landgericht Mannheim bereits der Klage von Nokia stattgegeben. Daraufhin hatte OnePlus den Verkauf seiner Geräte im offiziellen Onlineshop ausgesetzt. Die Handys von Oppo dagegen konnten über die offizielle Seite des Herstellers bei Drittanbietern gekauft werden.
Durch das Verkaufsverbot für Smartphones der beiden Hersteller könnten bis zu zehn Prozent des deutschen Handy-Angebots wegbrechen, schreibt die «Wirtschaftswoche». Das könne zu einer Handy-Knappheit führen.
Vor allem, weil Nokia «auf Basis teils derselben Patente auch gegen Vivo» klage, heisst es. Das ist ein anderer Hersteller des chinesischen BBK-Konzerns, zu dem auch Oppo gehört. «Damit brächen weitere zehn Prozent des Handy-Angebots hierzulande weg.»
(dsc/t-online)