Vergiss die Sekunde! Facebook erfindet neue Zeiteinheit – das musst du wissen
Während du schliefst, hat Facebook eine neue Zeiteinheit angekündigt. Es gibt auch einen Bezug zur Schweiz, wie wir gleich sehen. Und nein, watson hat keinen Flick ab! 😉
1 Flick = 1/705600000 Sekunde.
Was zum Geier ist falsch an der Sekunde und ihrem kleineren Bruder, der Nanosekunde?, werden vermutlich einige Leute fragen und sich verwundert die Augen reiben.
Kurze Antwort: Die Zeitrechnung in Flicks ermöglicht Programmierern, Video-Playback noch präziser zu synchronisieren. Und zwar unabhängig von der Bildfrequenz, «Frame Rate» genannt. Das soll etwa bei der Darstellung von aufwändigen 3D-Computergrafiken (CGI) praktisch sein.
Ein Flick sei «die kleinste Zeiteinheit, die grösser als eine Nanosekunde ist», heisst es erklärend bei GitHub, einer bekannten Online-Plattform für Software-Entwicklungsprojekte. Für C++-Interessierte gibt's dort alle Detail-Informationen.
We've launched Flicks, a unit of time, slightly larger than a nanosecond that exactly subdivides media frame rates and sampling frequencies. https://t.co/w9SDBznXRE
— Facebook Open Source (@fbOpenSource) 22. Januar 2018
Hier ein paar Anwendungsbeispiele:
- 1/24 fps frame: 29400000 flicks
- 1/25 fps frame: 28224000 flicks
- 1/30 fps frame: 23520000 flicks
- 1/48 fps frame: 14700000 flicks
- 1/50 fps frame: 14112000 flicks
- 1/60 fps frame: 11760000 flicks
- 1/90 fps frame: 7840000 flicks
- 1/100 fps frame: 7056000 flicks
Ob sich Flick wirklich durchsetzt und die neue Zeiteinheit auch schon bald an der Schule gelernt wird, muss sich erst noch zeigen. Die Idee soll nicht ganz neu sein, wie es heisst.
Bei Twitter wird derweil an die neue Zeitrechnung für das Internet erinnert, die der Schweizer Uhrenkonzern Swatch Ende der 90er-Jahre etablieren wollte. Mit Unterstützung des MIT wollte Swatch den Tag, respektive 24 Stunden, in 1000 Zeitzonen-unabhängige «Beats» einteilen, wie das «Vice»-Medium Motherboard im vergangenen Herbst zurückblickte. Die Umstellung auf ein metrisches System hätte Sinn gemacht, weil das Internet niemals schläft und weltweit weder Tag noch Nacht kenne.
In diesem Sinn: Guten Dienstag! 😀
(dsc, via Slashdot)
