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Elektroauto laden: Tesla warnt vor gefährlichem «Trick» an Superchargern

epa11054006 Tesla drivers recharge their vehicles at a Tesla Supercharger Station in Springfield, Virginia, USA, 02 January 2024. Though EV sales grew at a slower pace toward the end of 2023, a record ...
Ein Tesla an einem Supercharger.Bild: keystone

Tesla warnt vor gefährlichem Handtuch-Trick an Superchargern

Tesla warnt ausdrücklich vor einer riskanten Methode, die manche E-Auto-Fahrer zum Steigern der Ladeleistung nutzen. Diese kann erhebliche Schäden verursachen.
31.07.2024, 13:5431.07.2024, 15:56
Christopher Clausen / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Kurz zusammengefasst:

  • Tesla warnt vor einem gefährlichen Trick, um die Ladeleistung an Superchargern zu erhöhen.
  • Ein nasses Handtuch um den Ladekabelgriff kann die Temperaturüberwachung stören und Überhitzung verursachen.
  • Manipulationen der Ladeinfrastruktur können schwere Schäden mit sich bringen.

Das Ladetempo von E-Autos hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem vom Füllstand des Akkus, der Kommunikation zwischen Ladesäule und Ladegerät im Auto oder auch der Temperatur. Um das Tempo zu erhöhen, haben Autohersteller schon einige Dinge verbessert – und E-Auto-Fahrer ihre eigenen Tricks entwickelt. Vor einem warnt Hersteller Tesla jetzt jedoch ausdrücklich.

Denn einige Nutzer der «Supercharger» genannten Schnellladesäulen der zweiten Generation (V2) scheinen diesen angeblichen «Trick» anzuwenden: Mit einem nassen Handtuch um den Griff des Ladekabels wollen sie die Ladegeschwindigkeit erhöhen, wenn man mehreren Postings in den sozialen Medien Glauben schenkt. Der Gedanke dahinter: Bei hohen Aussentemperaturen wird der Griff sehr warm.

Weil in dem Zusammenhang auch die Ladeleistung sank, vermuteten offenbar einige von ihnen, dass die Temperaturen des Griffes und der im Griff enthaltenen Kontakte dafür sorgen, dass die Sensoren zu hohe Temperaturen erkennen. Diese können während des Ladevorgangs aufgrund des Leitungswiderstands entstehen. Um eine Überhitzung zu vermeiden, wird die Leistung gedrosselt, die Kontakte kühlen wieder ab. Sind die Aussentemperaturen sehr hoch, kann dieser Schwellenwert leichter erreicht werden.

Mit dem nassen Handtuch und der entstehenden Verdunstungskälte möchten einige Nutzer dieses Phänomen abmildern. Das ist jedoch keine gute Idee, schreibt «Tesla Charging» (Teslas Abteilung für Ladetechnik) unter einem entsprechenden Tweet auf Twitter: «Das Auflegen eines nassen Tuchs auf die Griffe des Supercharger-Kabels erhöht die Ladeleistung nicht und stört die Temperaturüberwachung, wodurch die Gefahr einer Überhitzung oder Beschädigung besteht. Bitte unterlassen Sie dies, damit unsere Systeme korrekt arbeiten können und echte Ladeprobleme von unseren Systemen erkannt werden können.»

Dass solche Manipulationen riskant sind, erläutert das Fachmedium «VDI Nachrichten» anhand eines Beispiels: Bei einer Leistung von 150 Kilowatt (kW), wie sie die V2-Supercharger maximal vorweisen, fliessen Ströme von mehr als 300 Ampere über einen längeren Zeitraum. «Das entspricht beispielsweise dem Strom, der beim Dickblechschweissen Verwendung findet. Ein fahrlässiges Aushebeln von Sicherheitsmechanismen könnte da in der Tat gesundheitsgefährdend sein.»

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87 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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WindofChange
31.07.2024 15:17registriert Dezember 2021
Ich hätte diesen Leuten noch einen gratis Tipp, sollte ihr Trick mal nicht funktionieren: Einfach Schmelzsicherung mit Alufolie oder Nagel ersetzen. 🤦🏻
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Pontifax
31.07.2024 14:59registriert Mai 2021
Offensichtlich sind Teslafahrer eben doch nicht intelligenter als der Rest der Bevölkerung....Nasses Handtuch und Strom. Mollmoll....
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Fretless Guy
31.07.2024 16:14registriert Juli 2018
Ich würde den Lappen richtig fett mit Isopropanol oder Aceton tränken. Kühlt viel besser, als lahmes Wasser. Und immer wieder einen rechten Gutsch nachfüllen um den Prozess aufrecht zu erhalten. Die geöffnete Kanne daneben stehen lassen deren Dämpfe helfen auch mit 👍
Folgt mir für weitere Life hacks.
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