Tesla senkt die Preise seiner Bestseller Model Y und Model 3 in allen wichtigen Märkten. Auch in der Schweiz kosten die Elektroautos seit Ende letzter Woche teils deutlich weniger. Der Preis des Mittelklasse-SUV Model Y Long Range wurde um 10’000 auf 54’990 Franken reduziert. In der Basisversion ist das Model Y neu für 46’990 Franken erhältlich, das sind 8000 Franken weniger als zuletzt.
Das Model 3 in der Basisversion mit dem kleinen Akku kostet neu 44’990 statt 45’990 Franken. Das ist aber immer noch deutlich mehr als der frühere Tiefstpreis, der kurzzeitig bei knapp unter 40'000 Franken lag.
Im Zuge der Corona-Pandemie, der weltweiten Chip- und Logistik-Krise und der Inflation hatte Tesla wie andere Autohersteller die Preise erhöht. Nun scheint sich die Preisspirale erstmals wieder in die andere Richtung zu drehen und sich in Richtung der Vor-Corona-Preise zu bewegen.
In den USA sinken die Preise um sechs bis 20 Prozent. Das ergab eine Kalkulation der Nachrichtenagentur Reuters. Für einen US-Kunden, der nun den günstigeren Preis für ein Model Y zahlt und noch die in den USA in diesem Monat in Kraft getretenen Subventionen in Anspruch nimmt, summiert sich der Rabatt auf 31 Prozent.
In Deutschland müssen Kundinnen und Kunden je nach Konfiguration zwischen einem und 17 Prozent weniger für die Limousine Model 3 und den Tesla-Bestseller Model Y bezahlen.
In der vergangenen Woche und im Oktober hatte Tesla bereits die Preise in China, Südkorea, Japan, Singapur und Australien gesenkt. Zusammen mit den jetzigen Preissenkungen in den USA und Europa markiert das eine Trendwende von der Strategie, die das Unternehmen bisher meist verfolgt hatte, die Preise bei einer hohen Nachfrage zu erhöhen. Tesla will nun offenbar stattdessen mit tieferen Preisen seinen Marktanteil halten, da die Konkurrenz unter den E-Auto-Herstellern 2022 massiv grösser wurde.
Auch 2023 werden in grosser Zahl neue E-Autos auf den Markt kommen, allerdings haben viele Rivalen noch immer begrenzte Produktionskapazitäten. Tesla versucht daher mit den jüngsten Preisabschlägen jene Kundinnen und Kunden zu gewinnen, die nicht auf ihr Elektroauto warten wollen.
Für Tesla stellt dies wohl den Beginn des Übergangs zu einem konventionellen Hersteller dar, der spürbare Nachlässe gewähren muss, um sich im zunehmend härteren Wettbewerb behaupten zu können. Skeptische Analysten wie Bernstein-Experte Toni Sacconaghi schätzen, dass Tesla mit der schnell wachsenden Konkurrenz aus China Probleme mit der Nachfrage und der Auslastung seiner Fabriken bekommen könnte.
Die Preisreduzierungen sollen die Nachfrage ankurbeln und den Druck auf die Konkurrenten erhöhen, ebenfalls günstigere Preise anzubieten. Das könne zu einer Rabattschlacht ausarten. Nebst Tesla hat beispielsweise auch Mercedes den Preis seiner Luxuslimousine EQS in China bereits drastisch um gut 30'000 Franken gesenkt.
Der Preiskrieg um Elektrofahrzeuge ist also bereits im Gang und könnte sich im Laufe des Jahres noch akzentuieren. Kürzere Lieferzeiten, grössere Produktion und zunehmender Wettbewerb werden wohl in absehbarer Zeit auch bei anderen Herstellern höhere Rabatte nach sich ziehen. Mit sinkenden Rohstoff- und Logistikkosten haben die Hersteller auch wieder Spielraum für Preissenkungen.
Tesla geriet zuletzt hauptsächlich in China unter Zugzwang, da der chinesische Rivale BYD (Build Your Dreams) deutlich schneller wuchs.
In 2022, BYD sold twice as many battery electric vehicles in China as Tesla.
— Troy Teslike (@TroyTeslike) January 8, 2023
Tesla is still the global leader but BYD is starting exports to Europe and Australia soon. Tesla needs to move quicker with new tech and models. pic.twitter.com/VQj6gkFZdu
BYD ist Tesla auch weltweit auf den Fersen und könnte schon 2023 die bisherige Nummer eins als meistverkaufte E-Auto-Marke ablösen.
Der grösste Markt für den Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk sind die USA, gefolgt von China. Im vierten Quartal 2022 hatte Tesla die Analystenerwartungen für die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge verfehlt. Die für Tesla zuletzt ungewohnt hohen Lagerbestände führten nun zu einer massiven Preiskorrektur.
Was künftige Kunden freut, dürfte bisherige Tesla-Besitzer weniger freuen: Die teils radikalen Preissenkungen mit dem Ziel, möglichst viele Autos in den Markt zu drücken, werden sich vermutlich negativ auf den Wiederverkaufswert auswirken.
Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
(oli)
Free speach für Elitäre und Holocaustleugner schiesst voll an der momentanen Zielgruppe vorbei, in Europa jedenfalls.
1. Die anderen Hersteller können die Preise gar nicht in ähnlichem Ausmass senken, da sie sonst mit jedem Verkauf (inkl. Verbrenner) Geld verlieren.
2. Der Auslöser für die Preissenkung waren die absurd hohen Subventionenn in den USA für Autos welche günstiger als Teslas waren, eine Massnahme welche von der US-Regierung ganz absichtlich ergriffen wurde mit dem Ziel Tesla diegel zu stutzen und den Gewerkschaften hörigen Herstellern unter die Arme zu greifen (Rechnung ohne den Wirt gemacht).