Auch wenn es auf Anhieb nicht so klingen mag: Der Kalifornier, Pavlok-Erfinder, Stanford-Absolvent, Live-Hacker, Buchautor, Start-up-Guru, DJ und NGO-Gründer Maneesh Sethi ist einer von uns: Er ist Social Media-süchtig, beziehungsweise er war es. Bis ihm die glorreiche Idee kam, auf Craigslist eine Frau anzuheuern, die neben ihm sitzen und ihn jedes mal schlagen sollte, wenn er seine Arbeit unterbrach, um auf Social Media zu surfen.
In nur einem Tag wurde Sethi produktiver und liess dabei Facebook links liegen. Diese Erfahrung brachte ihn auf die Idee von Pavlok. Mit dem intelligenten Armand erspart er uns, eine Person zu bezahlen, um Schläge von ihr zu kassieren. Pavlok – benannt nach dem englischen «lock» (Schloss) und dem Verhaltensforscher Iwan Pawlow, der die klassische Konditionierung erfand – diszipliniert mittels Elektroschocks.
Und die Welt scheint willig, sich für mehr Disziplin weh zu tun: Im November übertraf das Projekt Pavlok sein Finanzierungsziel auf der amerikanischen Crowdfunding-Plattform Indiegogo um 408 Prozent: Mehr als eine Viertelmillion US-Dollar – fünf mal mehr als budgetiert – kam zusammen.
Pavlok funktioniert mittels einer App, mit der das Armband per Wifi verbunden ist. Darauf kann man jene schlechten Gewohnheiten auswählen, die man loswerden möchte. Dann wählt man den Bestrafungsmodus: Stromschläge oder entlarvende Facebook-Posts sind die Varianten für die Hartgesottenen. Alarmtöne, Vibrationen oder finanzielle Strafen jene für die Sensibleren.
Per Handy merkt Pavlok, wenn man morgens zu lange snoozed, per GPS hält das Armband einem davon ab, ein Fast-Food-Restaurant zu betreten und der Schrittzähler schlägt Alarm, wenn man sich zu wenig bewegt.
Für eingefressene Saumoden sei Willenstärke nicht genug, schreiben die Macher auf Indiegogo, negative Konditionierung funktioniere besser. Next Level ist dann, wenn man sich über Pavlok mit Freunden verbindet und sie die Stromschläge erhalten, wenn man selber in die alten Muster zurückfällt. Etwas soziale Kontrolle und Bestrafung durch das Armband sind sein Geheimnis: Innerhalb von maximal fünf Tagen soll das Fehlverhalten verschwunden sein, versprechen die Erfinder – mit Geldzurück-Garantie!
Ist es verrückt sich von einem Gadget bestrafen zu lassen um schlechte Angewohnheiten loszuwerden? Ob es funktioniert? Was meinst du?
So oder so: watson probiert es für dich aus. Kannst also getrost noch warten mit bestellen. (rar)