Immer wieder gibt es Trends oder sogenannte Challenges, die bei TikTok und auf anderen Social-Media-Plattform reichlich Klicks, respektive Geld, bringen – aber teilweise sehr gefährlich sind. In letzter Zeit war es vor allem die «Hot Chip Challenge», die für Aufsehen sorgte. Dabei isst man einen extrem scharfen Tortilla-Chip und filmt sich dabei.
Die Mutprobe hat bereits dazu geführt, dass Kinder und Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden mussten. In den USA wird sogar ein Todesfall mit der «Hot Chip Challenge» in Verbindung gebracht.
Schon vor einigen Wochen warnte das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor dem Verzehr der Chips. Nun haben Firmen mehrere Chargen des Produkts zurückgerufen.
In dem Produkt «Hot Chip Challenge» seien stark schwankende und teilweise extrem hohe Gehalte an Capsaicin festgestellt worden, heisst es in einer Warnung, die auf dem Online-Portal des deutschen Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht wurde.
Auf einer Webseite, die das Produkt vertreibt, werden etwa Scoville-Werte zwischen 1,8 bis 2,2 Millionen angegeben. Zum Vergleich: Die klassische Tabascosauce hat ungefähr 4000 Scoville. Viele Anbieter geben zwar an, die Chips nur an Personen über 18 Jahre zu verkaufen – ob das aber wirklich überprüft wird, ist fraglich.
In der Warnung heisst es, der sehr hohe Schärfegrad könne Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennende Augen und gereizte Schleimhäute zur Folge haben. Mittlerweile lägen den Überwachungsbehörden zahlreiche amtliche Gutachten zu verschiedenen Chargen des Produktes vor. Vermutlich seien alle betroffen.
Kundinnen und Kunden, die den Artikel gekauft haben, können diesen gegen Erstattung des Kaufpreises und Vorlage der Rechnung in Absprache mit dem Verkäufer zurückgeben. «Reden Sie bitte auch mit Kindern und Jugendlichen in Ihrer Umgebung und weisen Sie sie auf die Gefahren hin», heisst es in der Warnung.
Insgesamt haben zwei Unternehmen mit Sitz in Frankfurt und Giessen das Produkt zurückgerufen. Es wurde in einen Grossteil der Bundesländer geliefert: Betroffen sind neben Hessen auch Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.