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Google verbannt Antiviren-Apps von Kaspersky – das solltest du wissen

FILE - The sign is seen above the headquarters of Kaspersky Lab in Moscow, Jan. 30, 2017. Beginning July 25, 2024, the cybersecurity firm Kaspersky said it will begin to "gradually wind down&quot ...
Die Zentrale des IT-Sicherheitsspezialisten Kaspersky in Moskau: Google hat die Apps des Anbieters aus dem Play Store verbannt.Bild: keystone

Google verbannt Antiviren-Apps von Kaspersky – das solltest du wissen

Google streicht die Apps des russischen Softwareherstellers Kaspersky aus dem Play Store. Android-Nutzer müssen sich nach einer alternativen Lösung umsehen.
10.11.2024, 21:44
Marcel Horzenek / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Google hat die Android-Sicherheits-Apps des russischen Unternehmens Kaspersky aus dem Play Store entfernt. Wie das Tech-Portal Bleepingcomputer berichtet, sind die Produkte des Antivirensoftware-Herstellers seit dem letzten Wochenende nicht mehr im offiziellen App-Store für Android-Geräte verfügbar. Die Entfernung der Apps betrifft nicht nur den US-amerikanischen Markt, sondern gilt weltweit.

Wie ein Google-Sprecher Bleepingcomputer bestätigte, sind der Grund für den Rauswurf die jüngsten Sanktionen der US-Regierung gegen Kaspersky. Die Massnahme folgt auf ein im Juni verhängtes Verbot, das den Verkauf von Kaspersky-Software aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagt.

Wie reagiert Kaspersky?

Kaspersky bestätigte das Problem auf seinem offiziellen Forum, kritisiert die Entscheidung von Google jedoch als überzogen. Das Unternehmen argumentiert, dass die US-Beschränkungen ausserhalb der Vereinigten Staaten keine wesentlichen rechtlichen Auswirkungen hätten. Kaspersky vermutet eine Überinterpretation der US-Vorgaben durch Google und hofft auf weitere Informationen vom US-Handelsministerium.

Ein Mitarbeiter erklärte, das Unternehmen prüfe die Umstände und suche nach möglichen Lösungen. Ziel sei es, dass Nutzerinnen und Nutzer die Kaspersky-Produkte weiterhin aus dem Google Play Store herunterladen und aktualisieren können.

Bis dahin empfiehlt Kaspersky seiner Kundschaft, die Software aus alternativen App-Stores wie dem Samsung Galaxy Store, der Huawei AppGallery oder Xiaomi GetApps zu installieren.

Zudem könnten User die Anwendungen als APK-Datei direkt von der Kaspersky-Website herunterladen. Das Unternehmen betont, dass das Angebot an verfügbaren Produkten in allen Stores identisch sei.

Was ist eine APK-Datei?
Eine APK-Datei ist ein Installationspaket für Android-Apps, vergleichbar mit einer EXE-Datei auf Windows-Computern. Man benötigt sie, um Android-Apps wie Programme oder Spiele manuell zu installieren, wenn diese nicht über den offiziellen Google Play Store verfügbar sind.

Welche Folgen hat das?

Auswirkungen für Kundschaft und Unternehmen

Für Android-User bedeutet die Entfernung der Kaspersky-Apps aus dem Play Store eine Einschränkung bei der Wahl ihrer Sicherheitssoftware. Wer den umständlichen und deutlich unsichereren Weg über die manuelle Installation der APK-Datei nicht gehen möchte, muss nun auf alternative Quellen zurückgreifen, um die Produkte des russischen Anbieters zu nutzen.

Für Kaspersky selbst könnte der Ausschluss aus dem weltweit grössten App-Store für Android-Geräte erhebliche geschäftliche Folgen haben.

In den USA hat Kaspersky bereits Konsequenzen aus dem Handels- und Vertriebsverbot gezogen. Das Unternehmen stellte seine US-Kunden vor etwa zwei Wochen automatisch und ohne vorherige Rückfrage auf die Antivirensoftware UltraAV des Herstellers Pango um. Ob ähnliche Massnahmen auch in anderen Ländern folgen werden, ist nicht bekannt.

Quellen

(t-online/dsc)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Knossi
11.11.2024 00:24registriert Dezember 2019
Hmmm, ich hab noch nie in meinem Leben einen Virenschutz auf dem Handy installiert.
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nerco
10.11.2024 22:10registriert Mai 2020
Vielleicht sollte man sich endlich gedanken machen, warum Swisscom für ihre super duper KMU Security Produkte immer noch Kaspersky einsetzt... aber nur vielleicht...
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Unkn0wnUser
11.11.2024 00:01registriert Januar 2024
Kaspersky bzw generelle Anti VirenSoftware greiffen so unglaublich tief in die Systeme ein … ich würde Nie auf die idee kommen, einem Russischen Unternehmen so tiefe zugriffe in meine IT Systeme zu geben… ich meine, es ist ein Russisches IT Unternehmen … Putin hat da theoretisch unendlich viele möglichkeiten auf systeme zuzugreiffen.
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