Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts starben in Vermont 18 Menschen an einer unbekannten Krankheit. Über 1000 weitere waren nachhaltig gelähmt. Seither kam es weltweit immer wieder zu solchen – wie später bekannt wurde – Polio-Ausbrüchen. Sie liessen oft beeinträchtigte Menschen zurück – ein Grossteil davon Kinder.
Die Behandlung dieser gelähmten Kinder wurde in den 30er-Jahren durch die Australierin Elizabeth Kenny revolutioniert. Anstatt die von Spasmen geschüttelten Körperteile zu schienen, verordnete sie ihren Patienten langwierige Wärme- und Bewegungstherapien. Diese führten in vielen Fällen zu einer Linderung oder gar zum Verschwinden der Symptome.
Von der Fachwelt wurde diese Art der Therapie damals als unwirksam kritisiert. Kenny liess sich jedoch nicht beirren und hatte diverse Erfolge zu präsentieren. Ab 1934 verbreitete sich die Kenny-Behandlung deshalb aller Kritik zum Trotz in ganz Australien und ab den 40er-Jahren auf der ganzen Welt. 1946 wurde gar ein Film über Sister Kenny gedreht.
Zur Medizin fand die Australierin übrigens nur, weil sie als Siebzehnjährige einen Reitunfall erlitt. Sie übernahm danach auf eigene Faust die medizinische Betreuung in der Umgebung ihres Geburtsortes.
Ab 1915 leistete sie als Sanitäterin Dienst in der Armee und liess später eine verbesserte Trage patentieren. Danach begann sie erst mit der erfolgreichen Therapie der Kinderlähmung. Sie starb 1952 im Alter von 72 Jahren.
Google ehrt die Medizinerin am Mittwoch mit einem Doodle – angeblich zu ihrem 142. Geburtstag. Dieser jährt sich allerdings bereits am 20. September. Wie sich damals also die Medizin irrte, irrt sich heute Google in Kenny.
(leo)
...an welchem Tag auch immer!
Danke an alle die sich uneigennützig für das Wohl der Menschen einsetzen und eingesetzt haben.