«Made by Google», so heisst der jährliche Hardware-Event, den der Internet-Gigant in den vergangenen Jahren verlässlich dazu nutzte, sein neustes Smartphone der Pixel-Reihe vorzustellen. Am Dienstagnachmittag ab 16 Uhr findet die diesjährige Produkt-Show statt – und ein fester Bestandteil wird die Vorstellung des neuen Pixel-4-Smartphones sein.
Hinweis: Wir publizieren nach dem Livestream eine Zusammenfassung des Events.
Auf den Fotos gut zu erkennen: Die weitläufige Aussparung für die beim Pixel erstmals doppelt ausgelegte Kamera. Angesichts von Drei-, Vier- oder sogar Fünffach-Kamerasystemen, die in aktuellen Konkurrenz-Modellen von Samsung, Huawei, Apple, Nokia und Co. verbaut werden, mag das wenig erscheinen.
Doch bei Googles Mobiltelefonen spielt die Software seit dem ersten Pixel-Modell eine wichtigere Rolle als die Kamera-Linsen. So liegt die Fotoqualität des aktuellen Pixel 3 auf Augenhöhe mit den besten Konkurrenzgeräten – und das, obwohl es nur eine Kameralinse hat.
Laut Informationen des Techportals 9to5Google soll es sich bei den Kameras um eine Weitwinkeloptik mit zwölf Megapixeln Auflösung handeln, bei der zweiten um eine Telefoto-Linse (bis 8-fach-Zoom) mit 16-MP-Fotosensor. Wie gut die Bilder des kommenden Geräts tatsächlich sind, zeigen erste Beispielaufnahmen des Techportals.
Eine spannende Funktion hat Google «Motion Sense» getauft. Dabei handelt es sich um die Einbindung eines kleinen Radar-Chips. Damit soll sich das Gerät bedienen lassen, ohne es in die Hand zu nehmen. Stattdessen soll eine Handbewegung reichen, etwa um zwischen Songs hin- und herzuwechseln, die Schlummern-Taste beim Wecker zu aktivieren oder Anrufe wegzudrücken. Dies hat das Unternehmen bereits im Juli in einem Blogpost verraten.
Googles Radar-Technik namens Soli könnte (künftig) auch durch Stoffe hindurch funktionieren. Denkbar wäre daher, dass sich ein Anruf ablehnen lässt, ohne das Telefon dafür aus der Hosentasche nehmen zu müssen.
Der Akku wird etwas grösser und natürlich ist der neuste Prozessor (Snapdragon 855) an Bord. Statt 4 GB RAM gibt es neu 6 GB. Laut dem durchgesickerten Datenblatt können wir mit einem 5.7 bzw. 6.3 Zoll grossen OLED-Display rechnen, das neu eine Bildwiederholungsrate von bis zu 90 Hertz (Hz) hat – üblich sind 60 Hz. Scrollbewegungen sollen so besonders flüssig dargestellt werden. Apropos Display: Die hässliche Notch des Pixel 3 (Aussparung für die Front-Kamera) ist zum Glück verschwunden.
Das neue Pixel ist zudem wasserdicht. Weitere Features sind Schnellladung via USB-C sowie kabelloses Laden. Fingerprint-Sensor und Klinkenbuchse für die Ohrhörer fallen unter den Tisch. Diese müssen per USB-C-Port oder drahtlos via Bluetooth gekoppelt werden.
Auf den neuen Pixel-Phones läuft natürlich Googles Original-Android-10. Google garantiert System- und Sicherheits-Updates für mindestens drei Jahre.
Im Alltag positiv bemerkbar machen dürfte sich die von Google entwickelte Gesichtserkennung. Googles Face Unlock soll sicherer als die herkömmliche 2D-Gesichtserkennungen vieler Android-Geräte und benutzerfreundlicher als Apples Face ID sein. So soll der neuartige Radarsensor (Soli) im Pixel 4 erkennen, dass man das Gerät in die Hand nimmt, Face Unlock aktivieren und den Nutzer anmelden, ohne dass dieser das Display zuerst antippen oder auf dem Sperrbildschirm hochwischen muss. Google schreibt zudem, dass Face Unlock «aus fast jedem Winkel» funktionieren soll, also vermutlich im Hoch- und Querformat.
Im Blogbeitrag beschreibt Google die Funktionsweise der Gesichtsentsperrung wie folgt:
Grosse Töne also, doch erste Hands-on-Videos lassen erahnen, dass Googles Face Unlock tatsächlich schnell und intuitiv funktioniert. Dank Infrarot-Sensor soll das Entsperren auch im Dunkeln funktionieren. Der Techblog Nextrift hat offenbar bereis ein Pixel 4 XL in die Hände bekommen und stellt es im folgenden Video vor.
Face Unlock soll auch helfen, Passwörter zu ersetzen. So kann die biometrische Anmeldung für Zahlungen (z.B. mit Google Pay) und die Authentifizierung in Apps verwendet werden.
Gut zu wissen: Die biometrischen Daten der Gesichtserkennung werden nicht an einen Server übermittelt, sondern lokal auf einem speziellen Sicherheitschip von Google gespeichert und verarbeitet, «sodass die Bilddaten euer Pixel nie verlassen», wie es in Googles Blogbeitrag heisst.
Darüber hinaus wird Google vermutlich noch einige weitere Geräte vorstellen. Als sehr wahrscheinlich gilt etwa, dass das Unternehmen eine neue Version seines kleinsten Smartspeakers Google Home Mini zeigen wird. Auch Googles WiFi-Router sollen in aufgefrischter Form einen Auftritt haben – diesmal, so die Gerüchte, könnte sogar ein Smartspeaker im runden WLAN-Router verbaut sein.
Spannender dürfte aber die Frage sein, ob Google sich an einer neuen Version seiner Pixel Buds versucht. Die Ohrhörer sind gewissermassen Googles Antwort auf Apples enorm erfolgreiche Airpods. Neben der mühelosen Anmeldung am Gerät punkteten die Google Buds vor allem mit einer besonders schnellen Aktivierung des eigenen Sprachassistenten Google Assistant. Die erste Version erzielte am Markt aber nur mässigen Erfolg – hier gäbe es für Google Aufholpotenzial.
(oli/t-online)
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