Der Taxi-Dienst Uber gehört in vielen Städten Europas längst zum Alltag. Wer kurzfristig einen Transport von A nach B braucht, ruft die App auf und wird innert Kürze abgeholt. Der Dienst operiert mittlerweile mit wenigen Ausnahmen in allen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas. Geleakte Dokumente, die Uber-Files, zeigen nun das aggressive und teilweise illegale Vorgehen des Unternehmens während dieser Expansion. Was beim grössten Datenleak zum Vorschein kam, erfährst du hier:
Bis 2014 operierte Uber nur in den USA. Danach expandierte das Taxi-Unternehmen in nur einem Jahr in weltweit 31 Länder. Das Datenleak zeigt nun erstmals die unternehmensinterne Kommunikation während dieser Zeit auf. Bei Uber wurde die Expansion «The pyramid of shit» genannt.
Dabei expandierte Uber in Länder, in denen keine rechtliche Grundlage für einen App-getriebenen Taxi-Dienst bestand und hinterliess dabei oft einen juristischen Scherbenhaufen: «Uber kommt auf den Markt, und dann gibt es einen regulatorischen und rechtlichen Shitstorm», so beschreiben Uber-Mitarbeiter die Expansion. Als Indien Uber aus seinem Land vertrieb, schrieb der damalige Kommunikationschef Nairi Hourdajian in einer Nachricht: «Wir sind einfach nur illegal.»
Die Folgen dieser Strategie wurde durch extensives Lobbying abgefangen. Die Dokumente zeigen, wie Uber-Mitarbeiter mit über 700 Politikern und fast 600 Chef-Beamten in Kontakt traten, um die Gesetze rund um Taxidienste des jeweiligen Landes direkt zu beeinflussen. In den Kontaktlisten tauchen ziemlich grosse Namen auf: Emmanuel Macron, Benjamin Netanyahu sowie Joe Biden.
In einigen Ländern schaltete sich trotz Verbindungen in hohe Kreise die Polizei ein. Doch auch dafür hatte Uber eine passende Lösung: den Kill-Switch. Dieser soll, einmal betätigt, alle belastenden Dokumente und Nachrichten eines Uber-Ablegers löschen.
Als die niederländische Polizei das Uber-Hauptquartier in Amsterdam stürmen wollte, ordnete Mitgründer Travis Kalanick genau eine solche Löschung an: «Bitte drückt so schnell wie möglich den Kill-Switch. Der Zugang in AMS [Amsterdam, Anm. d. Red.] muss abgeschaltet werden», so im Leak dokumentiert.
Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine dürften nun auch die Verbindungen Ubers zu Oligarchen in den Fokus rücken. In den Dokumenten werden sehr enge Verbindungen zu verschiedenen Zöglingen des russischen Präsidenten Wladimir Putin offengelegt. Viele davon finden sich mittlerweile auf EU-Sanktionslisten wieder.
In den Unterlagen ist unter anderem dokumentiert, wie Uber nach Protesten gegen die Firma in Frankreich im Jahr 2016 eine grosse Gegendemonstration organisierte, mit «15'000 Fahrern» und «50'000 Kunden», wie Kalanick in von der «Washington Post» veröffentlichten Chatnachrichten schrieb. Er spielte demnach die Gefahr eines möglichen aggressiven Verhaltens der Gegenseite herunter: «Wenn wir 50'000 Passagiere haben, werden und können sie nichts tun.» Zugleich schien er Risiken in Kauf zu nehmen: «Ich denke, es ist es wert. Gewalt garantiert Erfolg.»
Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe nur teilweise und verweist darauf, dass sich das Unternehmen seit 2014 grundlegend verändert habe. «Wenn wir sagen, dass Uber heute ein anderes Unternehmen ist, dann meinen wir das wörtlich: 90 Prozent der derzeitigen Uber-Mitarbeiter kamen, nachdem Dara Khosrowshahi 2017 CEO wurde», schreibt Pressesprecherin Jill Hazelbaker in einer Mitteilung. Man werde sich nicht für vergangene Missetaten entschuldigen.
Heute pflege kein Uber-Mitarbeiter mehr Verbindungen zu russischen Oligarchen und man befolge die Steuer- und Arbeitsgesetze der jeweiligen Länder.
(leo mit Material der sda)
Die Welt braucht Uber & Co. nicht. Sie vernichten nur geregelte Arbeitsplätze, für die oft lange gekämpft wurde um soziale Sicherheit zu haben.
Ja genau darum gehört Uber boykottiert!
Basiert auf Selbst- und Fremdausbeutung von Arbeitskräften, verhindert Sozialabgaben, will einfach nur Märkte zerstören, usw
Wer Uber-Diebste nutzt, unterstützt die Zerstörung von 150 Jahren soziale Marktwirtschaft. Purster Raubtierkapitalismus wie im 19. Jahrhundert...