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Elon Musk will Redefreiheit stärken –dann sollte er Fake News bekämpfen

Antisemitismus-Vorwürfe: Elon Musk wird wegen der Verbreitung von Neonazi-Ideologie bei X scharf kritisiert.
X, vormals Twitter, hat ein Problem mit Fake News.Bild: watson / Shutterstock
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Musk will die freie Meinungsäusserung stärken – dann sollte er Fake News bekämpfen

Warum der Krieg im Nahen Osten für X, ehemals Twitter, immer mehr zum Problem wird und warum manchmal ganz einfach zwischen Fake News und (radikalen) Meinungen unterschieden werden kann.
16.10.2023, 15:5716.10.2023, 19:06
Raffael Schuppisser / ch media
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Elon Musk hat sich zum «Absolutisten der freien Meinungsäusserung» erklärt. Twitter hat er gekauft, um im Kampf gegen die Wokeness und Cancel Culture einen digitalen Raum der freien Rede zu schaffen. Er selbst teilt seinen 160 Millionen Followern gerne seine kontroverse Meinung zur AfD oder zum Ukraine-Krieg mit. ­Mitunter empfiehlt er sogar Accounts, die teils verschwörungstheoretische Inhalte verbreiten. Damit demons­triert er, dass er das Spektrum der freien Meinungsäusserung tatsächlich sehr breit auslegt.

Wirklich problematisch ist allerdings, dass auf X, wie Twitter nun heisst, Fake News rasant zugenommen haben. Sie fallen in eine andere Kategorie. Es gibt einen Unterschied, ob jemand ein Video teilt, in dem vorgegaukelt wird, dass in Zürich Palästinenser die Angriffe der Hamas auf Israel feiern (es handelte sich im konkreten Fall um ein altes Video, das aus dem Kontext gezerrt wurde). Oder ob jemand behauptet, die Israeli seien wegen ihrer Siedlungspolitik selber schuld am Terrorangriff.

Das Erste ist ein Betrug; er gehört gelöscht. Das Zweite ein Diskussionsbeitrag. Diesem liegt zwar eine ideologische Haltung zugrunde. Man kann darauf aber mit Argumenten eingehen.

Wenn es Musk ernst ist mit der Stärkung der freien Meinungsäusserung, dann sollte er rigoros gegen Beiträge mit offenkundig falschen Bildern und Fakten vorgehen. Fake News sind keine freien Meinungsäusserungen, sondern Gift für den unvoreingenommenen Austausch von Meinungen. (bzbasel.ch)

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42 Kommentare
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goschi
16.10.2023 16:34registriert Januar 2014
Musk will - wie alle, die mit dem Meinungsfreiheits-Geschrei ankommen - nicht die Freie meinungsäusserung stärken, sondern immer nur die eigene Meinung stärken.

Keiner dieser ganzen damit ankommenden ist konsequent und ehrlich, sondern reagiert im Gegensatz dazu immer sofort äusserst aggressiv auf Gegenrede.

Musk hat Twitter nur gekauft, weil er drohte da dauerhaft gesperrt zu werden, das war pures Ego und Befindlichkeit.
Echte Prinzipien der Meinungsfreiheit haben den nie interessiert, nur eine Vorherrschaft der seinen Meinung.
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