Grok Image: Elon Musk irritiert mit romantischen KI-Videos auf X
Mit Elon Musk ist es manchmal wie mit einem kleinen Kind: Wenn der Tech-Gründer einmal Freude an einer Sache gefunden hat, kann er gar nicht mehr damit aufhören. Das zeigt sich in der Menge an Unternehmen, die der 54-Jährige mittlerweile unter seinen Fittichen hat, oder an Plänen wie dem, die Sonneneinstrahlung auf der Erde mithilfe von KI-Satelliten reduzieren zu wollen. Was manche Grössenwahn nennen, gilt für Musks Fans schlicht als wahre Leidenschaft.
Die neueste Leidenschaft von Elon Musk jedenfalls heisst Grok Image – eine neue Funktion jenes umstrittenen Herzensprojekts, das er schon vor Monaten als die «maximal-wahrheitssuchende KI» bewarb. Jetzt aber entdeckt der Space-X-Gründer deren bildgebende Fähigkeiten – und baut sich damit einmal mehr eine ziemlich verwirrende Art von Realität.
Elon Musk zeigt irritierende «I will always love you»-Szene
So teilte Musk ein Video auf X, das dem Post zufolge von Grok Image erstellt wurde. Darauf ist eine junge Frau vor einer beleuchteten Strasse zu sehen, die in die Kamera strahlt und sagt: «I will always love you.»
Grok Imagine prompt:
— Elon Musk (@elonmusk) November 8, 2025
She smiles and says “I will always love you” pic.twitter.com/cjDu3MuDCZ
Die zu hörende Stimme klingt dabei derart synthetisch, dass sie wohl auch ein Kind der KI zuordnen könnte. Musk postete noch am selben Tag weitere Videos, für die er von Grok aus bestehenden Bildern absurde Szenen kreieren liess.
Auffällig dabei: Alle haben einen Bezug zu Dates oder Romantik, jedes Mal sind Bilder von normschönen Frauen involviert. Auch eine Videomontage eines aktuellen Interviews mit US-Schauspielerin Sydney Sweeney ist dabei.
Warum Musk ausgerechnet diese Form der Werbung für die neueste technische Errungenschaft von Grok nutzt, verrät er nicht. In der X-Community hat er damit aber in jedem Fall eine Welle losgetreten.
Ein Nutzer repostete das «I will always love you»-Video und nannte es schlicht den «traurigsten Beitrag in der Geschichte dieser Plattform». Ein weiterer kommentierte darunter: «Braucht Elon eine Umarmung?» Andere probierten das Grok-Tool selbst aus und liessen das Video so bearbeiten, dass Beleidigungen gegen Musk fielen und das Lächeln der Frau im Video zu einer wütenden Grimasse wurde.
US-Schriftstellerin mit heftigem Statement zu Elon Musk
Insgesamt aber ist die (offenbar eingeschränkte) Emotionswelt von Elon Musk aktuell ein grosses Thema auf Social Media. So stellte die Schriftstellerin Joyce Carol Oates in einem X-Post kürzlich erschüttert fest, dass der Tech-Mogul keinerlei positive Gefühle zu empfinden scheint.
«Es ist schon merkwürdig, dass ein so wohlhabender Mann nie etwas postet, das darauf hindeutet, dass er etwas geniesst oder überhaupt Dinge wahrnimmt, die eigentlich praktisch jeder mag», schrieb die 87-Jährige. Sie merkt an, dass man von ihm nie Positives etwa über gelesene Bücher, Erlebnisse in der Natur oder schöne Erinnerungen mit Freundinnen lese.
So curious that such a wealthy man never posts anything that indicates that he enjoys or is even aware of what virtually everyone appreciates— scenes from nature, pet dog or cat, praise for a movie, music, a book (but doubt that he reads); pride in a friend’s or relative’s… https://t.co/xMxQGSVqEt
— Joyce Carol Oates (@JoyceCarolOates) November 8, 2025
«Tatsächlich wirkt er völlig ungebildet und unkultiviert», erklärte die Autorin, die mehrfach für den Pulitzer-Preis nominiert war. «Die ärmsten Menschen auf Twitter haben offenbar Zugang zu mehr Schönheit und Sinn im Leben als der ‹reichste Mensch der Welt›.»
In ihren Kommentaren sammelten sich wiederum die Solidaritätsbekundungen aus der Fanbase des X-Besitzers. «Oates ist eine Lügnerin und erfreut sich daran, gemein zu sein. Kein guter Mensch», betonte Musk selbst in einer Antwort.
So wirklich schlau wird man aus der Emotionswelt von Elon Musk jedenfalls auch durch solche Aussagen und absurde KI-Videos nicht. Klar ist aber: Der Multimilliardär ist für technischen Fortschritt zu vielem bereit. Erst kürzlich kündigte er an, mit humanoiden «Optimismus-Robotern» die Armut auf der Welt beseitigen zu wollen.
