Facebook schafft die umstrittene Gesichtserkennungs-Funktion ab, mit der Nutzerinnen und Nutzer automatisch in Fotos markiert werden konnten. Gespeicherte Daten zur Identifizierung der Gesichter von mehr als einer Milliarde Menschen werden angeblich gelöscht.
Das kündigte der US-amerikanische Social-Media-Konzern am Dienstag in einem Blogbeitrag an. In der Gesellschaft gebe es Sorgen um den Einsatz von Gesichtserkennungs-Technologien, und Regulierer seien immer noch dabei, Regeln dafür zu entwickeln, hiess es zur Begründung.
Zuletzt mussten die User bereits ausdrücklich zustimmen, damit ihre Namen in Fotos den Facebook-Freunden automatisch angezeigt wurden. Vor allem in Europa war das Online-Netzwerk mit der Gesichtserkennung auf Widerstand von Datenschützern gestossen.
Facebook sehe weiterhin Einsatzmöglichkeiten für die Technologie, etwa für die Anmeldung bei einem Account oder das Entsperren eines Geräts, hiess es weiter. Daran werde auch weiter gearbeitet – mit gebührender Transparenz für die Nutzer.
Mit der Einstellung der Funktion werden auch in bisherigen Fotos keine Namen mehr angezeigt, betonte Facebook. Für Nutzer, die die Funktion nicht aktiviert hätten, ändere sich nichts, da auch keine Daten zur Gesichtserkennung gelöscht werden müssten.
Die angekündigte Änderung werde sich auch auf die automatischen Bildbeschreibungen für blinde und sehbehinderte Menschen auswirken – Facebook bezeichnet diese als «Automatic Alt Text», kurz AAT. Die entsprechenden Beschreibungen würden neu nicht mehr die Namen der auf den Fotos erkannten Personen enthalten, ansonsten aber normal funktionieren, verspricht das Unternehmen.
Und weiter heisst es, man werde «eng mit der Gemeinschaft der Blinden und Sehbehinderten an Technologien arbeiten, um AAT kontinuierlich zu verbessern»,
(dsc/saw/sda/dpa)