Hinweis: Wie du Play Suisse auch ohne Apple-TV oder Android-TV ganz einfach auf dem Fernseher schauen kannst, wird am Ende des Artikels erklärt.
Eigentlich ist dem Schweizer Fernsehen diese Woche ein Coup gelungen. Nicht nur landete SRF mit der historischen Mini-Serie «Frieden» einen Riesenhit. Pünktlich dazu ging die eigens entwickelte Streaming-Plattform «Play Suisse» online. Ein «Schweizer Netflix», nicht nur was die Optik, sondern auch das Konzept betrifft.
«Play Suisse» ist ein Produkt der SRG. In allen Landesteilen können die Zuschauer nun Filme wie «Der Goalie bin ig» oder Serien wie «Wilder» streamen. Für die Nutzung muss man sich einmalig registrieren, zusätzliche Kosten fallen keine an. Wir alle bezahlen «Play Suisse» mit den erhobenen Radio- und TV-Gebühren.
Doch ausgerechnet die treuesten Zuschauer haben nun das Nachsehen. Swisscom TV heisst neu Blue TV und ist der am weitesten verbreitete TV-Anbieter in Schweizer Haushalten. Wer die «Play Suisse»-App auf der Blue-TV-Plattform sucht, sucht vergebens. Ganz anders für Konsumenten mit Apple TV oder Android TV (z.B. Fernseher von Sony und Philips): Auf ihren Geräten gibt es die neue SRG-App bereits seit letztem Wochenende. Und wer sich «Frieden» an einem Stück anschauen wollte, der konnte dies tun, noch vor der Ausstrahlung im linearen Fernsehen.
Musste es wegen des «Frieden»-Starts so schnell gehen? Die Vermutung liegt nahe: Auf den Schub, den das Prestigeprojekt «Frieden» der neuen App verleihen konnte, wollte die SRG nicht verzichten. Was lief also schief in der innerschweizerischen Beziehung zwischen der SRG und der Swisscom, wo es doch mit den internationalen Anbietern Google (Android) und Apple reibungslos klappte?
Die Integration von «Swiss Play» in der Swisscom TV-App erfordere zusätzliche technische Arbeiten und Tests, schreibt die SRG auf Anfrage:
SRG und Swisscom können die Qualität auf den Swisscom TV-Boxen also noch nicht garantieren. Der Ärger unter Swisscom-Kunden ist gross. Mein Redaktionskollege Hansruedi Kugler, ein Filmfan, bringt es auf den Punkt. «Wollte ich ‹Frieden› vorab und an einem Stück schauen, dann musste ich auf den Computer oder das Handy zurückgreifen.» Das wollte Kugler aber beides nicht. Und er hat recht: Zuhause hat er einen Smart-TV vor der gemütlichen Couch. Es wäre zu erwarten gewesen, dass die neue Schweizer Streaming-Plattform auch in den Stuben der SRF-Zuschauer mit Swisscom-Anschluss funktioniert.
Wie lange müssen sich diese nun gedulden? Eine gute Nachricht gibt es für Swisscom-Kunden mit einer TV-Box der neuesten Generation: Ab Freitag geht es los, versprechen SRG und Swisscom. Und für die restlichen Kunden? «Einige Wochen später» und nur bei «zufriedenstellende Erfahrungen», wie die SRG schreibt.
(aargauerzeitung.ch)
Himmel nochmal, was für ein Drama. Man kann einen Gratis-Dienst ein bisserl später benutzen, oh Gott oh Gott. Ich hoffe, es gibt weniger als 10'000 Selbstmorde deswegen.
Wir haben wohl die Mutter aller Firstworld-Problems gefunden, Hurra.
Nur schade, dass es Registrierung und Login braucht.