Immer mehr Reisende speichern ihre Tickets und Bordkarten auf dem Smartphone, statt sie sich am Automaten oder Schalter zu besorgen oder zu Hause auszudrucken. Bei der Deutschen Bahn werden pro Tag mehr als 86.000 Online-Tickets gebucht, 17.000 weitere Fahrkarten werden über die App gekauft. Diese Zahlen gab der Konzern bereits 2015 bekannt, inzwischen dürften sie deutlich höher sein. Laut Statista etwa wurden zwischen Januar und Oktober 2018 mehr als 22 Millionen Handy-Tickets über die App gebucht, doppelt so viele wie im Vorjahr.
Mit dem Trend hin zum Smartphone-Ticket tun die Kunden nicht nur dem Unternehmen einen Gefallen, das dadurch Geld für Schalterpersonal und Automaten einspart. Digitale Tickets sind ausserdem auch umweltfreundlicher. Trotzdem wollen viele Reisende zur Sicherheit nicht auf das gute alte Papier-Billet verzichten. Hintergrund ist meistens ein gewisses Misstrauen gegenüber der Technik. Viele sind sich unsicher, was sie tun sollen, wenn es ein Problem gibt.
Dabei spielt gewiss auch die Angst vor dem leeren Akku eine Rolle. Gerade auf langen Reisen gibt es schliesslich keine Garantie, dass die Batterie bis zum Ende durchhält. Wenn just in dem Moment der Schaffner kommt, steht man blöd da, oder?
Tatsächlich ist laut der Schlichtungsstelle Nahverkehr allein der Kunde dafür verantwortlich, dass er ein gültiges Ticket vorweisen kann – egal, ob auf Papier oder auf dem Smartphone. Wer ein Handyticket kauft, sollte sich deshalb beim Einsteigen vergewissern, dass der Akku geladen ist und dass das Ticket auch im Falle einer schwachen Internetverbindung aufgerufen werden kann. Am besten lädt man den Fahrschein daher vor der Fahrt herunter, so dass er offline verfügbar ist.
Wer im Zug von einem sterbenden Akku überrascht wird und kontrolliert wird, muss mit einem «erhöhten Beförderungsentgelt» rechnen, da dies von den meisten Verkehrsbetrieben als Schwarzfahren gewertet wird. Gegen die nachträgliche Vorlage eines gültigen Fahrscheins lässt sich die Strafe immerhin in der Regel auf eine geringe Bearbeitungsgebühr reduzieren. Dazu muss der Kunde sein Handyticket oder eine Buchungsbestätigung meist innerhalb einer bestimmten Zeitspanne vorweisen. Bei der Deutschen Bahn sind es beispielsweise 14 Tage.
Auf den meisten Flügen können die Passagiere selbständig online einchecken und ihre Bordkarte zuhause ausdrucken oder auf dem Handy speichern. Wer kein Gepäck aufzugeben hat, spart sich so den Gang zum Schalter und kann unter Umständen direkt zum Terminal durchgehen.
Wenn dabei plötzlich das Smartphone streikt ist das aber noch lange kein Drama. Die meisten Airlines führen ohnehin Passagierlisten. Wer sich am Schalter ausweisen kann, bekommt meist problemlos eine neue Bordkarte ausgestellt. Das kostet natürlich etwas mehr Zeit, deshalb sollte man immer früh am Flughafen sein, auch wenn der Check-in eigentlich schon erledigt ist. Einige Billig-Airlines wie Ryanair verlangen ausserdem eine Gebühr für das erneute Ausdrucken der Boarding Passes.
Mit einer aufgeladenen Powerbank im Gepäck müssen sich Reisende weniger Sorgen machen, dass ihr Handy sie plötzlich im Stich lässt. Doch auch ohne eine solche Zusatzbatterie gibt es eine Reihe von Tricks, mit denen man einem schwindenden Akku entgegen steuern kann.
So bieten nahezu alle Geräte einen Energiesparmodus. Dieser schaltet sich meist automatisch ein, sobald das Energielevel eine gewisse Grenze unterschreitet. Zu Beginn einer langen Reise kann der Nutzer den Modus aber auch manuell aktivieren und so besonders energiehungrige Apps und Anwendungen von Anfang an ausbremsen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf t-online.de.
Die meisten watson.ch-Leser würden sich wohl eher dafür interessieren, wie die SBB dies handhabt!
Eine der wirksamsten Energiesparmethoden bei Smartphones ist übrigens, den Datenverkehr abzuschalten, wenn man ihn nicht braucht.
Ich halte es da wie die Kakapos. Bei Problemen zur Bewegungslosigkeit erstarren, bis es sich erledigt hat.