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NSO: Fast 168 Millionen Dollar Strafe für WhatsApp-Überwachung

Spyware-Entwicklerfirma NSO Group (Israel)
Die in Israel gegründete Spyware-Entwicklerfirma NSO Group betreibt ein weltweites Netzwerk von Holdinggesellschaften.Bild: imago-images.de

NSO muss fast 168 Millionen Dollar Strafe für WhatsApp-Überwachung bezahlen

Das israelische Unternehmen hinter der berüchtigten Spyware «Pegasus» muss dem Meta-Konzern Schadenersatz leisten.
07.05.2025, 08:3007.05.2025, 15:59
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Wegen Ausspähattacken auf WhatsApp-User soll ein Entwickler von Überwachungs-Software fast 168 Millionen Dollar an den Facebook-Konzern Meta zahlen.

Geschworene in Kalifornien entschieden, dass Meta von der israelischen NSO Group knapp 445'000 Dollar als Schadenersatz zustehen – plus eine Strafzahlung von 167,25 Millionen Dollar. NSO will eine Berufung prüfen, sagte ein Sprecher dem Techblog «The Verge».

Der Facebook-Konzern hatte NSO 2019 verklagt, nachdem entdeckt worden war, dass die Firma über eine Schwachstelle ihre Überwachungs-Software mit dem Namen Pegasus auf Smartphones einschleusen konnte. Und zwar auf Apple- und Android-Mobilgeräten.

Heimlich auf Handys eingenistet

Die Angreifer nutzten eine damals noch nicht bekannte Sicherheitslücke in der Sprachanruf-Funktion von WhatsApp, um die Spyware zu installieren.

Pegasus konnte danach – unbemerkt für die User – unter anderem Kamera und Mikrofon einschalten, auf E-Mails und Textnachrichten zugreifen sowie Ortungsdaten abrufen. Die sogenannte Spyware wurde unter anderem gegen Journalisten und Aktivisten eingesetzt.

Gerichtsdokumente, die im Rahmen des Prozesses veröffentlicht wurden, zeigen, dass im Zuge der Spyware-Kampagne 456 Mexikaner ins Visier genommen wurden, gefolgt von 100 Opfern in Indien, 82 in Bahrain, 69 in Marokko und 58 in Pakistan. Insgesamt wurden Personen in 51 verschiedenen Ländern angegriffen.

Dass das Vorgehen der NSO Group gegen geltendes Recht verstiess, war vom US-Gericht bereits im Dezember 2024 entschieden worden. Im aktuellen Verfahren ging es um die Festsetzung der Höhe der Strafe.

NSO argumentierte in dem Prozess, dass die Technik der Firma staatliche Ermittlungsbehörden und Geheimdienste unterstützte. Die US-Regierung setzte das Unternehmen aber bereits 2021 auf eine schwarze Liste. Damals ging auch Apple juristisch gegen NSO vor.

Quellen

(sda/dpa)

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