Die NSA hat laut Informationen aus Snowden-Dokumenten Hunderte Mobilfunkanbieter ausgespäht. Ziel war es, früh auf Schwachstellen in den Netzen zu stossen. Unter anderem habe der US-Geheimdienst dafür Arbeitsgruppen der Branchenvereinigung GSMA (GSM Association) ausgeforscht, berichtet die Website The Intercept.
Bei der Operation mit dem Namen Auroragold seien mehr als 1200 E-Mail-Konten von Mitarbeitern der Branche überwacht worden. Unter dem so erbeuteten Material befanden sich laut dem Bericht vertrauliche Dokumente und Pläne, die es dem Geheimdienst ermöglichten, sich Zugang zu den Telefonnetzwerke zu verschaffen.
Die Informationen über Sicherheitslücken würden an die Teams weitergegeben, die Software zum Eindringen in die Netze entwickeln, hiess es. Zum Jahr 2012 habe die NSA technische Informationen über 70 Prozent der Mobilfunkbetreiber weltweit gesammelt.
Unter anderem habe der Abhördienst die Dokumente ausgewertet, in denen die Anbieter Informationen über das Funktionieren ihrer Netze austauschen. Das ist eine Standardprozedur, damit das Roaming bei Reisen in andere Länder funktioniert. IT-Sicherheitsexperte Karsten Nohl sagte zu «The Intercept», das Ziel der NSA dürfte den Dokumenten zufolge gewesen sein, auf alle Mobilfunknetze der Welt zugreifen zu können.
Auch wenn es zwischenzeitlich etwas ruhiger geworden ist um Edward Snowden und den NSA-Skandal, so reissen die Enthüllungen von Dokumenten aus seinem umfangreichen Fundus keineswegs ab. Bei «The Intercept» werten Journalisten um den Enthüllungsreporter Glenn Greenwald die von Edward Snowden veröffentlichten Geheimpapiere aus. (juh/dpa)