Seit Tagen machten alarmierende Meldungen über das angeblich grösste Passwort-Leak aller Zeiten die Runde. Fast zehn Milliarden gestohlene Login-Daten seien in einer Datei namens rockyou2024.txt enthalten. Dabei handle es sich um User-Daten, die aus verschiedenen aktuellen und älteren Leaks zusammengetragen wurden.
Das ursprüngliche Posting im Hacker-Forum datiert vom 4. Juli. Seither häuften sich allerdings auf der Social-Media-Plattform X (Twitter) die skeptischen Einschätzungen von unabhängigen Cybersicherheits-Experten.
Nicht weiter besorgniserregend, sagen Leute, die die ZIP-Datei heruntergeladen und analysiert haben.
Er habe sich die entsprechende Liste angesehen und sie sei «absoluter Müll», hält der autistische kanadische Hacker Dustin Heywood und X-User EvilMog fest. Und ein anderer Kenner der Materie bestätigt, dass die zusammengestellten Daten keinen Wert hätten.
Demnach sind viele der in der Textdatei enthaltenen Passwörter nicht im Klartext aufgeführt, sondern als Hash-Version. Das heisst, sie sind leicht verschlüsselt, sodass sie nicht ohne zusätzlichen Aufwand für Anmeldeversuche missbraucht werden können.
Im Prinzip könnten Hacker solche Passwörter-Listen verwenden, um sogenannte Brute-Force-Angriffe durchzuführen und sich unbefugten Zugriff auf verschiedene Online-Konten zu verschaffen. Dazu lassen sie eine Software alle bekannten Benutzernamen-Passwort-Kombinationen automatisch durchprobieren.
Wer seit vielen Jahren das immer gleiche Passwort verwendet, muss tatsächlich damit rechnen, dass eigene Online-Konten kompromittiert werden.
Wer einzigartige Passwörter verwendet und diese über einen Passwort-Manager verwaltet, sollte sicher sein. Insbesondere dann, wenn bei den Online-Diensten die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiv ist. Denn so können Angreifer selbst dann nicht in fremde Konten eindringen, wenn sie die Login-Daten kennen.
Anzumerken ist, dass schon früher entsprechende Textdateien im Internet verbreitet wurden. Vor drei Jahren veröffentlichte Cybernews.com einen Artikel über die damals angeblich grösste Passwort-Sammlung RockYou2021 mit 8,4 Milliarden Passwörtern im Klartext.
Das kannst du auf dieser Passwort-Check-Website von Cybernews herausfinden. Du gibst deine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer ein und erfährst innert Kürze, ob deine Login-Daten in einem Leak enthalten waren – und von Hinz und Kunz im Internet einsehbar sind.
Wenn man will, kann man Bitwarden (bzw. das vollständig kompatible Vaultwarden) sogar selbst auf einem Server hosten.