Kochen und Skifahren mit der Apple Vision Pro – die ersten Reviews zeigen, was möglich ist
Am 2. Februar startet in den USA der Verkauf der Apple Vision Pro. Ausgewählte Techjournalistinnen und YouTuber konnten das Mixed-Reality-Headset vorab testen. watson zeigt die spannendsten Videos und fasst die positiven und negativen Erfahrungen der Reviewer zusammen.
Was bekommt man für das viele Geld?
Der US-Einstiegspreis liegt bei 3500 Dollar. Hinzu kommen – eventuell – auf das eigene Sehvermögen zugeschnittene Gläser sowie Zubehör, wie etwa eine Transporttasche.
Wie lange kann man die Vision Pro (bequem) tragen?
Spoiler: Tong sagt, nach 30 Minuten habe sich das Headset wegen des Gewichts, das auf die Stirn drückt, «etwas unbequem» angefühlt. Eine Stunde sei nach seinen praktischen Erfahrungen «maximal möglich» für ihn. Er vermittelt im Video (ganz am Anfang) aber auch einen Eindruck vom Wow-Effekt, den die Vision Pro beim Ausprobieren auslöst.
Grosse Streaming-Plattformen wie Netflix und YouTube haben sich gegen die Entwicklung spezieller Vision-Pro-Apps entschieden und ermöglichen es den Usern nicht, die iPad-Versionen ihrer Apps auf dem Gerät auszuführen.
Das bedeutet, dass der vorinstallierte Apple-Browser Safari verwenden muss, um auf solche Dienste zuzugreifen. Umso ärgerlicher ist es, dass sich auf der Benutzeroberfläche des Betriebssystems (visionOS 1.0) keine Webanwendungen positionieren lassen, wie Tong in seinem Review festhält.
Kann man damit kochen und skifahren?
Drei Dinge hätten sie überrascht, so Joanna Stern:
- «Ich habe nicht gekotzt.
- Ich habe eine Menge Arbeit erledigt.
- Ich habe ein leckeres Essen gekocht.»
Ihren «Wow»-Moment am Herd habe sie erlebt, als sie einen virtuellen Timer über die kochenden Nudeln und einen anderen über die in der Pfanne bräunenden Pilze zog. Sie seien dort einfach geschwebt, bis die Zeit abgelaufen war.
Die Vision Pro sehe zwar aus wie eine Skibrille, aber sie sei nicht für diese Art von Aktivität gedacht, räumt die Techjournalistin ein. Als Scherz tat sie es dann trotzdem und probierte das Filmen in 3D auf der Skipiste aus.
Sterns vorläufiges Fazit: Die Vision Pro sei das beste Mixed-Reality-Headset, das sie je ausprobiert habe und sie sei «weitaus fortschrittlicher als die einzige echte Konkurrenz», die viel günstigeren Meta Quest Pro und Quest 3.
Taugt die Vision Pro als Heimkino?
Techblogger John Gruber hat nach sechs Tagen mit dem Headset eine klare Meinung. Er könne den Kauf nur schon für die Verwendung als persönliches Kino empfehlen.
Wenn Sie sich mein Fernsehgerät ansehen, werden Sie mir sicherlich zustimmen, dass es ein schöner grosser Fernseher ist. Aber wenn Sie sich Filme in den Disney-Plus- und Apple-TV-Apps ansehen, werden Sie sagen: ‹Wow!›
Das sind Erlebnisse, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie in meinem eigenen Haus haben könnte (oder, sagen wir, während man im Flugzeug übers Land fliegt).»
Hat Apple die Videokonferenz neu erfunden?
Wer die Vision Pro trägt, sieht mit den eigenen Augen nicht die reale Welt, erweitert um digitale Objekte. Dies würde als Augmented Reality (AR) bezeichnet. Tatsächlich erfassen Aussenkameras die Umgebung des Users und übertragen sie als hochauflösende Videos auf die inneren Displays, die sich wenige Zentimeter vor den Augen befinden. Dies geschieht praktisch in Echtzeit, mit wenigen Millisekunden Latenz.
Apple habe diesen Kompromiss gewählt, weil die Technologie für ein echtes optisches AR-Display bislang nicht entwickelt wurde, respektive (noch) nicht marktreif ist.
Patel zeigt sich begeistert von dem, was Apples Hardware- und Software-Ingenieure mit der Vision Pro umgesetzt haben. Er weist potenzielle Käuferinnen und Käufer aber auch auf kritische Fragen hin, die sie sich stellen müssten:
- Willst du einen Computer, der dir jedes Mal die Frisur versaut, wenn du ihn benutzt?
- Willst du einen Computer, der dein Make-up jedes Mal verschmiert, wenn du ihn benutzt, falls du Make-up trägst?
- Willst du einen Computer, der es der Walt Disney Company ermöglicht, dich daran zu hindern, Fotos von dem zu machen, was du siehst?
- Möchtest du einen Computer nutzen, auf dem du niemandem zeigen kannst, was du gerade siehst?
- Möchtest du einen Computer verwenden, der in einem dunklen Raum nicht so gut funktioniert?
Der grösste Nachteil von allen sei, dass die Verwendung der Vision Pro eine «so einsame Erfahrung» sei, «unabhängig von den seltsamen Geisteraugen auf der Vorderseite».
PS: Lust auf Fremdscham?
Quellen
- theverge.com: Apple Vision Pro review: magic, until it’s not
- daringfireball.net: The Vision Pro
- wsj.com: Apple Vision Pro Review: The Best Headset Yet Is Just a Glimpse of the Future (abopflichtig)
