Die Ausgangslage ist spannend wie noch nie.
Vor einem Jahr hat Apple mit dem iPhone 11 einen Kassenschlager lanciert und damit den Smartphone-Thron erobert. Kein anderes Mobilgerät, ob aus China oder Südkorea stammend, verkaufte sich nur annähernd so gut.
Ende 2020 schickt Apple nicht bloss zwei Nachfolger ins Rennen, sondern gleich vier neue iPhone-Modelle. In verschiedenen Bildschirmgrössen und Preisklassen.
Konkret sind das die folgenden Geräte:
Alle kommen im gleichen Redesign, aber zeitversetzt auf den Markt. Das Coronavirus hat nicht nur uns, sondern auch Apple einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf die Hintergründe wird im vorliegenden Review eingegangen.
Am Freitag, 23. Oktober, erfolgte der weltweite Verkaufsstart für die mittleren Grössen, das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro. watson hat am Dienstag zwei Testgeräte als Leihgaben erhalten. Natürlich ist die Zeit viel zu kurz für einen tiefschürfenden Review. Wir können aber eine praktische Einschätzung zu den wichtigsten neuen Features geben. Und wir verweisen auf aussagekräftige Einschätzungen von Experten.
Wer 2020 mit dem Gedanken spielt, ein neues iPhone zu kaufen, sollte sich am besten etwas gedulden. In rund drei Wochen folgen die Reviews fürs erste «Mini» und das neue «Max», das gemäss Apple eine revolutionäre Kameraleistung bietet. Zudem sind nun ja bisherige Modelle etwas günstiger zu haben. Doch kommen wir zu den Neuen.
Ganz klar das Design, oder besser: das Aussehen und die Handhabung, auf Neudeutsch: Look and Feel.
Mit der 2020er-iPhone-Generation setzt Apple einen Gegentrend zu den vielen «weichgespülten» Smartphones der jüngeren Vergangenheit. Das iPhone 12 hat spürbare Kanten. Im Vergleich mit den Vorjahresmodellen ist das gewöhnungsbedürftig, hingegen macht sich bei langjährigen Usern ein angenehm kribbelndes Retro-Bauchgefühl bemerkbar. Das kennen wir doch schon vom geliebten iPhone 4.
iPhone 12 und iPhone 12 Pro sind gleich gross und liegen perfekt in der Hand. Das hat mit den Abmessungen zu tun, die ermöglichen, die beiden «mittleren» neuen iPhones auch bequem in der Hosentasche mitzuführen.
Die Abmessungen:
Beide sind auch mit kleineren Händen gut zu umschliessen. Und man kann sie problemlos einhändig bedienen!
Übrigens: Das Pro-Modell ist mit 189 Gramm spürbar schwerer als das «normale» iPhone 12 (164 Gramm).
Die automatische Gesichtserkennung, die Apple 2017 mit dem iPhone X lancierte, ist eine geniale Sache. Aber ...
Die biometrische Authentifizierung über einen 3D-Scan der Gesichtszüge (mit dem iPhone oder iPad) ist sicherer und zuverlässiger als jeder Fingerabdruck-Leser und in der Regel genau so schnell, oder schneller. Allerdings gilt dies nicht für Pandemie-Zeiten, in denen man eine Schutzmaske trägt.
Wie Experten mahnen, sollte man Hygienemasken möglichst wenig anfassen oder von Mund und Nase entfernen in epidemiologisch heiklen Situationen (wie schlecht belüfteten Räumen, bei Menschenansammlungen, engen zwischenmenschlichen Kontakten ausserhalb der Familie, etc.).
Im April, mitten in der Corona-Krise, fanden schlaue Köpfe eine Möglichkeit, das iPhone trotz Schutzmaske mithilfe der automatischen Gesichtserkennung zu entsperren. Leider scheint der entsprechende Trick nicht mehr zu funktionieren mit dem iPhone 12 und dem iPhone 12 Pro. Jedenfalls scheiterte der watson-Redaktor mit zahlreichen Versuchen, Face ID neu einzurichten, bzw. auf ein teilbedecktes Gesicht zu trainieren. Er nimmt gern praktische Tipps entgegen.
Das neue Coronavirus wird nicht so schnell besiegt werden. Und deshalb wird aus dem technologischen Vorsprung, den Apple dank Face ID hatte, ein gewichtiger Nachteil. Nun sind zuverlässige Fingerabdruck-Scanner gefragt. Und da das iPhone keinen Homebutton mehr hat, braucht es eine andere technische Lösung als beim herkömmlichen Touch ID.
Der Fingerabdruck-Scanner gehört meiner Meinung nach nicht auf die Geräte-Rückseite. Auch die In-Display-Lösungen, die es bislang gibt, haben mich nicht überzeugt. Der Sensor sollte intuitiv und jederzeit problemlos erreichbar sein.
Mit dem iPad Air (2020) ist eine solche Lösung verfügbar: Der Finger-Scanner ist in den Power-Button (Stand-by) integriert. Dieser Tage wurden die ersten Reviews veröffentlicht. Und da heisst es, das neue Touch ID funktioniere gut.
Apple ist nicht das erste Unternehmen, das diese Art von Fingerabdrucksensor verwendet. Microsofts Surface Duo und mehrere Samsung Galaxy-Smartphones verfügen bereits über einen ähnlichen biometrischen Mechanismus.
Beim iPhone sollte dies mit der 2021er-Generation realisiert werden. Bis dahin könnte Apple bestehenden Kunden das Leben erleichtern und zur Covid-19-Prävention beitragen: Indem sich das iPhone automatisch entsperren liesse, wenn eine autorisierte Apple Watch in unmittelbarer Nähe ist. Die Überprüfung wäre über den Ultrabreitband-Chip (UWB) möglich, der in neuere iPhones und neue Apple Watches verbaut ist.
(Immerhin erkennt die aktuelle iPhone-Software, wenn man eine Maske trägt, und zeigt ohne Verzögerung das PIN-Eingabefeld an, damit man es mit Code entsperren kann.)
Damit zurück zum iPhone 12 ...
Unvorstellbar viel für ein Mobilgerät. Und mehr als 98 Prozent der Smartphone-User jemals brauchen werden. Doch auch sie profitieren von der neuen Chip-Architektur.
Das iPhone 12 und alle anderen 2020er-iPhones werden vom A14 Bionic angetrieben. Das ist eine Prozessor-Eigenentwicklung von Apple, die seinesgleichen sucht auf der Welt und die Konkurrenz in Sachen Effizienz alt aussehen lässt.
«Android-Smartphones sollten jetzt einfach aufgeben», titelte Tom's Guide nach Beurteilung der Speed-Messungen.
Besonderes Augenmerk legen die Apple-Ingenieure auf die Neural Engine und das maschinelle Lernen, um möglichst komplexe Modelle berechnen zu können.
An Bord der 2020er-iPhones ist auch ein neuer Bildprozessor. An die Grafikleistung soll nur das iPhone 11 Pro heranreichen, wie erste standardisierte Tests (Benchmarks) zeigten.
Ein völlig subjektiver Eindruck des watson-Redaktors nach zwei intensiven Testtagen: Der Safari-Browser lädt Webseiten-Inhalte unglaublich schnell, etwa im direkten Vergleich mit dem iPhone 11 Pro Max. Dies deckt sich mit Geschwindigkeits-Messungen von Web-Apps (mit Speedometer).
Apple nennt es «Super Retina XDR Display».
Es lässt keine Wünsche offen. Das hat nicht nur mit den verbauten Komponenten zu tun, sondern liegt massgeblich an der präzisen Kalibrierung, die vor dem Einpacken in den Foxconn-Fabriken erfolgt und zu Apples Stärken gehört.
Mit dem iPhone 4 lancierte Apple vor gut zehn Jahren das «Retina-Display» und löste damit den Trend aus zu hochauflösenden Handybildschirmen. Die Anzahl Bildpunkte wurde auf einen Schlag verdoppelt, so dass einzelne Pixel nicht mehr von blossem Auge zu unterscheiden waren.
Mit den 2020er-Modellen verabschiedet sich Apple von den LCD-Bildschirmen und setzt voll auf OLED. Das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro haben einen hochauflösenden 6,1-Zoll-Bildschirm (15,5 cm Diagonale), der bezüglich Farbdarstellung und Kontrast die Messlatte extrem hoch legt.
Die wichtigsten Fakten:
Der einzige Unterschied zwischen dem iPhone 12 und dem iPhone 12 Pro ist die «maximale typische Helligkeit». Das teurere Pro-Display ist laut Apple noch etwas heller (800 Nits im Vergleich zu 625 Nits). In der Praxis merkt man's nicht.
Geschmeidig und verzögerungsfrei funktioniert die Gestensteuerung. Der Touchscreen ist angenehm zu bedienen und erwies sich im Test als 100 Prozent zuverlässig.
Die Kameraleistung ist top. Wobei sich Hobbyknipser auf die einfache Bedienung verlassen können. Noch anspruchsvollere Handyfotografen greifen zu Apps, die es ermöglichen, an den Kamerainstellungen (virtuell) herumzuschrauben.
Die aus meiner Sicht wichtigsten Features, die sowohl das iPhone 12 als auch das iPhone 12 Pro bieten:
Ausführliche Vergleichstests folgen später. Es wird vor allem auch spannend zu sehen sein, wie das iPhone 12 gegen die sehr starke Android-Konkurrenz bestehen kann.
Wer sich für die Einschätzung eines Profis interessiert, wird beim US-Fotografen Austin Mann fündig. Er konnte das iPhone 12 Pro bereits ausgiebig testen. Sein Bericht (inklusive aussagekräftiger Bilder und Videos) ist in den Quellen zu diesem Bericht verlinkt. Anschauen lohnt sich!
In Sachen digitaler Fotografie liefert sich Apple mit anderen Smartphone-Herstellern ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die besten Features und landet in Vergleichstests auch mal hinter den Konkurrenten Samsung und Huawei. Doch bei den Videofunktionen sind die Kalifornier Innovationsführer.
Selbstreden, dass nun alle neuen iPhone-Modelle auch beim Filmen Optische Bildstabilisierung (OIS) bieten.
Ein Wort zu HDR. Das Kürzel steht für High Dynamic Range und dürfte von TV-Geräten und Monitoren bekannt sein. Die gesamte iPhone-12-Reihe bietet neu (standardmässig) die Möglichkeit, Videos in HDR-Format aufzunehmen. Dies garantiert einen grösseren Dynamik- und Farbumfang als Standard-Dynamic-Range-Video (SDR). Herkömmliches SDR nutzt eine Farbtiefe von 8 Bit, beim iPhone 12 sind es 10 Bit.
Cinematografen wie der mexikanische Profi-Kameramann und Oskarpreisträger Emmanuel Lubezki («Gravity») haben's ausprobiert und zeigen sich begeistert.
Apple hat das iPhone 12 Pro nicht nur amerikanischen Filmemachern zur Verfügung gestellt, sondern auch hiesigen Künstlern. Unter anderem dem Zürcher Musiker Timata, der damit ein sehenswertes Musikvideo realisiert hat:
😌
Wer ein Akkumonster sucht, ist hier falsch. Das soll nicht heissen, dass das iPhone 12 schnell schlapp macht. Einen normalen Tag hält auch das Pro-Modell problemlos durch. Wobei dies für 4G-Verbindungen gilt. 5G kann deutlich mehr Energie verbrauchen, hier gilt es Langzeitests abzuwarten.
Es ist generell leider so, dass Apple damit nicht mehr an die vorangegangenen Akku-Höchstleistungen seiner relativ günstigen iPhone-Modelle anknüpft. Das iPhone XR bot eine überzeugende Leistung, und das iPhone 11 noch mehr.
Batteriekapazität in Milliamperstunden*:
Zum Vergleich:
Apple macht zur Batteriekapazität keine Angaben. Die Informationen stammen von Tom's Hardware (Quellen).
Beruhigend zu wissen: Der Akku des iPhone 12 kann in einer halben Stunde um 50 Prozent aufgeladen werden. Diese Herstellerangabe zum Schnellen Laden hat sich bestätigt. Allerdings brauchts dazu ein separates Netzteil (20 Watt).
PS: Angesichts der nicht wirklich berauschenden Akkulaufzeit muss man froh sein, dass sich Apple beim iPhone 12 Pro gegen den bei Gamern und Nerds beliebten 120-Hz-Display-Modus («ProMotion») entschieden hat. Dies angeblich weil die schnelle Bildwiederholfrequenz zusammen mit einer aktiven 5G-Verbindung zu viel Strom verbraucht hätte, wie der umtriebige Leaker John Prosser erfahren haben will.
Ausserordentlich robust, sagt Apple. Allerdings gilt dies wohl nur für die Vorderseite, nicht den «Rücken».
Als Tech-Journalist darf man Testgeräte nicht mutwillig beschädigen oder gar zerstören. Wir müssen also wohl oder übel auf die Versuche von JerryRigEverything und anderen Durability-Testern warten, um zu erfahren, ob es beim iPhone 12 tatsächlich keine aufklebbaren Anti-Kratz-Folien oder ultradünne Sicherheitsscheiben mehr braucht.
An der Keynote haben die Kalifornier den Mund ziemlich voll genommen bezüglich des neuen Frontglases, das die PR-Strategen als «Ceramic Shield» bezeichnen.
Das neuartige Material kommt von der US-Firma Corning (das sind die Sicherheitsglas-Entwickler, die zusammen mit Steve Jobs «Gorilla Glass» erfunden hatten für's allererste iPhone und in der Folge zum Weltmarktführer wurden).
Streng genommen darf man bei der neuen iPhone-Vorderseite übrigens nicht mehr von Glas sprechen. Gegenüber The Verge erklärte Apple, dass «die weltweit erste transparente und farbfreie Glaskeramik» verbaut worden sei.
Anschnallen, bitte!
Doch selbst wenn sich die PR-Versprechen im harten Alltag als richtig erweisen sollten, gibt's noch einen Haken:
Der iPhone-Rücken besteht aus konventionellem Sicherheitsglas. Es empfiehlt sich eine Schutzhülle, sonst drohen nach dem Herunterfallen massive Reparaturkosten. Apple beziffert Displayreparaturen (ausserhalb der Garantie) mit knapp 300 Franken – das ist gleich viel wie beim iPhone 11 Pro.
Damit haben wir den perfekten Übergang zur nächsten Neuerung, die Apple mit dem iPhone 12 lanciert.
Als langjähriger (begeisterter) Macbook-User weine ich immer noch Apples Entscheidung nach, den magnetischen Ladeanschluss für die tragbaren Rechner zu killen. Immerhin kehrt die geschützte Wortmarke nun zurück – und beschert uns neues Zubehör und Apple Zusatzeinnahmen.
Vorhang auf für MagSafe 2020 fürs iPhone.
Aber keine Panik! Vorläufig werden die iPhones weiterhin per Lightning-Kabel aufgeladen. Oder, wer es lieber ohne iPhone-Einstecken mag, per Qi-«Drahtlos»-Ladestation.
Wichtig zu wissen für Leute, die bislang kein iPhone besessen haben: Apple legt dem iPhone 12 keinen Ladeadapter bei, sondern nur ein Lightning-auf-USB-C-Ladekabel*. Ein entsprechendes Ladegerät ist hoffentlich bereits im Haushalt vorhanden, etwa dank eines Android-Smartphones, oder wegen eines Apple-Geräts, das bereits über USB-C auflädt.
Wer sich nicht mehr mit Lightning-und-sonst-was-Kabel herumschlagen will, schafft sich das neue Ladedock (45 Franken) an. Es ist magnetisch und «klebt» beim Positionieren an der Rückseite des iPhones an der richtigen Stelle fest. So sind Auflade-Fails durch Verrutschen ausgeschlossen.
*Auch die bekannten weissen Ohrstöpsel fehlen. Apple begründet dies mit Umweltschutzüberlegungen, denn dadurch fällt weltweit massiv weniger Elektroschrott an. Das Unternehmen spart so natürlich auch einen grossen Batzen Geld (siehe Verpackung).
Zum offiziellen Verkaufsstart des iPhone 12 und des iPhone 12 Pro (23. Oktober 2020) sind auf der Apple-Website zwei Hüllen bestellbar: eine aus Silikon und eine aus durchsichtigem Hartplastik. Lederhüllen sollen später folgen.
55 Franken verlangt Apple für die Schutzhüllen. Das ist übertrieben viel für ein Stück Kunststoff, zum Glück wird es schon bald sehr viel Günstigeres von Drittanbietern geben.
Wer nicht widerstehen kann und im Online-Store von Apple zuschlägt, sollte nach der Lieferung der Schutzhülle genau hinschauen. Bei Reddit häuften sich Reklamationen, wonach bei Hüllen an der Unterseite die Löcher fehlten.
Eine berechtigte Frage.
«Ahead Of Its Time», betitelt Nilay Patel, der Chefredaktor von The Verge, seinen Review zum iPhone 12 Pro. Und tatsächlich ist Apple mit allen diesjährigen Modellen der Zeit voraus.
Eine vielgepriesene neue Technologie, die Apple in den 2020er-Modellen verbaut, muss erst noch massentauglich werden. Dies gilt zumindest für Europa und die USA.
Swisscom und Sunrise versuchen den neuen Mobilfunkstandard 5G hierzulande mit vereinten Kräften zu etablieren, und stossen dabei auf beträchtlichen Widerstand.
In China ist der 5G-Netzausbau viel weiter fortgeschritten. Zumindest in den unzähligen Millionenstädten, was natürlich die Nachfrage nach entsprechenden iPhones ankurbelt. Die Vorbestellungen sollen auf Rekordniveau liegen.
Apple bestückt alle 2020er-iPhones mit einem 5G-Modem von Qualcomm. Die US-Version des iPhone 12 beherrscht im Gegensatz zu den in Europa verfügbaren neuen iPhone-Modellen auch die ultraschnelle mmWave-Technik.
Der bekannte Apple-Blogger John Gruber (Daring Fireball) hat die Unterschiede auf den Punkt gebracht:
In den USA lieferte Apple den Techjournalisten zusammen mit den neuen iPhones eine SIM-Karte, um 5G auszuprobieren. Hierzulande gab es das nicht. Der watson-Redaktor hat aus Zeitgründen auf 5G-Messungen verzichtet.
Techjournalist Raffel Zeier vom «Tages-Anzeiger», der die Geräte schon etwas länger zur Verfügung hatte, konnte entsprechende Versuche tätigen und konstatiert:
Bleibt die ketzerische Frage, warum Smartphone-User unterwegs in der Lage sein müssen, Online-Videos in Höchstauflösung zu konsumieren? Sinnvolle 5G-Anwendungen für Private lassen nach meiner Einschätzung auf sich warten.
Zudem haben die SBB gerade angekündigt, die Surfgeschwindigkeiten (bzw. Netzkapazitäten) auf dem Bahnnetz zu erhöhen. Die bestehenden Schweizer LTE-Netze (4G) gehören laut Vergleichstest eh schon europaweit zu den besten.
Schlechte Nachrichten für Verpackungs-Fetischisten. Apple schwenkt auf das Motto «Weniger ist mehr» um und macht das den Kunden mit ökologischen Gründen schmackhaft. Weniger Verpackung = kleinere Umweltbelastung, da weniger Abfall und weniger Energieaufwand für den Transport.
Die Schachtel des iPhone 12 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell iPhone 11 nur gut halb so gross. Dank der minimierten Verpackung kann Apple die Transportkosten massiv senken. In die Container passen doppelt so viele Schachteln. Zudem fehlt in der iPhone-Schachtel erstmals auch ein Netzgerät. Und die Ohrstöpsel sucht man auch vergeblich.
PS: Wer die weissen Ohrstöpsel unbedingt möchte, kann sie bei Apple als Zubehör kaufen. Sie kosten 25 Franken. Die Kalifornier hoffen natürlich, dass viele iPhone-User stattdessen auf die kabellosen AirPods (Bluetooth) umsteigen.
Die Frage ist natürlich nicht ernst gemeint, auch wenn der moderne Smartphone-Mensch lieber chattet, oder – sofern schreibfaul – Audionachrichten verschickt.
Die Testanrufe, die ich mit dem iPhone 12 Pro über das 4G-Mobilfunknetz von Sunrise (im Kanton Zürich) getätigt habe, verliefen technisch (und inhaltlich) erfreulich. 😄
In der jüngeren Vergangenheit gehörten iPhones in Sachen digitaler Sprachqualität nicht zu den Klassenbesten. Wie weit Apple diesbezüglich nachgebessert hat, wird sich erst in ausgiebigen Tests, bzw. mit genauen Messungen zeigen.
Ich finde nicht, schliesslich handelt es sich um das Premium-Smartphone-Segment, in dem auch die Android-Konkurrenten die Kunden gerne stärker zur Kasse bitten.
Beim iPhone 12 stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man das Bündel an Neuerungen anschaut und berücksichtigt, dass das iPhone 12 dank dem weltbesten Prozessor und dem 5G-Chip absolut zukunftstauglich ist. Ein solches Gerät kann man – wie bei Apple-Hardware gewohnt – auch noch in ein paar Jahren bedenkenlos verwenden oder bei Bedarf für einen guten Occasions-Preis weiterverkaufen.
Die derzeitigen Neupreise:
Zu beachten ist allerdings, das das grössere iPhone 12 Pro Max mit der angeblich deutlich besseren Kameraleistung nur 100 Franken teurer ist als das iPhone 12 Pro. Apple bietet es mit 128 GB Speicherplatz für 1229 Franken an.
Das iPhone 12 Mini bietet Apple für 779 Franken an, allerdings hat es dann nur gerade 64 GB Speicherplatz. Bei den Pro-Modellen beträgt der Mindestspeicher 128 GB.
Interessenten haben 2020 die Qual der Wahl.
Über 5G muss man sich keine Gedanken machen, das haben ja nun alle neuen iPhones an Bord, auch wenn es – zumindest vorläufig – nur die wenigsten brauchen dürften.
Beim iPhone 12 gilt, was ich schon letztes Jahr bemängelte: 64 GB Speicherplatz (Herstellerangabe) sind für die meisten Leute knapp. Gerade angesichts der immer besseren Fotografier- und Videoleistung, die zum kreativ sein animiert. Ich würde auf jeden Fall zu 128 GB Speicherplatz raten, da die iPhones ja traditionell keinen SD-Karten-Slot besitzen.
Ob sich der Aufpreis von 190 Franken für das iPhone 12 Pro (im Vergleich zum iPhone 12) lohnt, hängt von den konkreten Bedürfnissen ab. Wie schon bei der letztjährigen Generation sind die Funktions-Unterschiede zwischen dem teureren Pro-Modell und dem normalen iPhone 12 relativ gering.
Kommt es für Apples neues Geschäftsjahr, das im Oktober begonnen hat, gar zu einem sogenannten «Super Cycle», wie verschiedene Analysten prognostizieren? Nicht zuletzt dank China könnten die iPhone-Verkäufe alle Rekorde brechen.
Laut Marktforschern liebäugeln diesen Herbst überdurchschnittlich viele hiesige Smartphone-User mit einem Hardware-Upgrade. Wer in den nächsten Wochen ein iPhone 12 bestellt, wird sich unter Umständen, bzw. je nach Modell und Ausstattung, wohl etwas länger gedulden müssen.
Und dann ist da noch das iPhone 11. Inzwischen gibt's Apples aktuellen Kassenschlager ab 650 Franken, mit besserem Akku, sehr guter Kameraleistung, ohne 5G und OLED-Display.
Dank des neuen Betriebssystems iOS 14 mit modernisierter Benutzeroberfläche könnten vermehrt auch Android-User interessiert sein und einen Plattformwechsel wagen. Bekanntlich bietet langsam aber sicher auch das iPhone Annehmlichkeiten, die ein modernes mobiles Betriebssystem ausmachen, etwa wie Live-Widgets auf dem Home-Screen.
Besitzer von älteren iPhones können ein Upgrade ins Auge fassen. Wer bereits ein iPhone 11 hat, kann getrost auf die kommenden iPhone-Generationen warten.
Foto- und Videoprofis sollten aufs iPhone 12 Pro Max warten, das ab dem 6. November vorbestellt werden kann.
PS: Apple bietet mit «iPhone Modelle vergleichen» eine Webseite an, auf der man die Features und technischen Daten von drei Geräten direkt nebeneinander vergleichen kann.
Tagi-Kollege Raffael Zeier schreibt:
Der erfahrene Tech-Journalist Matthias Kremp vom früheren deutschen watson-Medienpartner «Der Spiegel»:
Hingegen meint Nilay Patel, Chefredaktor von The Verge:
Hinweis: Der frühere Titel des Artikels lautete «Das iPhone 12 ist seiner Zeit voraus und zeigt der Konkurrenz den Auspuff».
Apple ist meiner Meinung masslos überteuert, für das was es liefert. Ich fand die 700-900 CHF vor ein paar Jahren schon ordentlich. Aber über 1000 Stutz? Nein da bleib ich bei meinem Android, das kann mehr für weniger Geld. Ist halt nur kein Apfel drauf...
Design: Auffrischen des durchaus guten Designs von 2016 mit den Kanten.
Kameraleistung: Analog anderer Geräte
Akkuleistung: Entspricht dem Durchschnitt
Somit bleibt die Prozessorpower, die wie der Author selbst schreibt, der Grossteil der User nicht ausnutzen wird.
Eine solide NextGen Evolution, aber bei weitem keine Revolution.