Bevor wir zu den Fakten kommen, eine Frage:
Das deutsche Online-Medium Edison berichtete kürzlich, dass der elektrische VW-Bus Fahrt aufnehme. In dem am 14. März publizierten Beitrag wurden interessante Detailinformationen verraten, allerdings waren die Quellen unklar.
watson hat bei der Medienstelle des VW-Konzerns in Deutschland nachgefragt, ob die Vorab-Informationen stimmen. Nachfolgend fassen wir das Wichtigste zusammen.
Die Modellbezeichnung scheint nicht endgültig festzustehen. Ist ja auch noch etwas Zeit (siehe unten).
Das VW-Marketing habe selbstverständlich diskutiert, den Klassiker «Samba» zu verwenden, so wie das Urmodell aus den 1960ern. Dies will der Journalist Wolfgang Eschment erfahren haben. Aktuell setze man in Wolfsburg im Hinblick auf die weltweite Vermarktung eher darauf, bei ID.Buzz zu bleiben. Weil dieser Name cool aussehe und sich im Englischen mit «Summen, Brummen und Schwirren» übersetze. Das würde doch «zu einem Reisemobil hübsch passen».
Der VW-Sprecher schreibt auf Anfrage von watson vom neuen «ID. BUZZ», es scheint also auch noch bezüglich Gross- und Kleinschreibung Klärungsbedarf zu geben.
Im Februar 2022 wolle VW die Produktion starten. Allerdings gilt dies – gemäss Edison-Bericht – nur für die erste Variante des vollelektrischen Transporters, die über einen Heckantrieb verfügen werde. Die Auslieferung an die Händler, respektive Kunden, solle dann ab Mitte 2022 erfolgen.
VW-Sprecher Christian Buhlmann verspricht gegenüber watson:
Und ab wann kann man den ID.Buzz bestellen?
Laut Edison kommt der ID.Buzz in den USA erst 2023 auf den Markt. Dies, weil die Amerikaner nur die fast fünf Meter lange Langversion mit 3,20-Meter-Radstand wollten. Und die werde nicht vor Frühjahr 2023 ausgeliefert, so die Prognose.
Optisch bleibe der Neue dicht an der Retrostudie «ID. Buzz» von 2017, konstatiert Edison-Journalist Eschment:
Je nach Modell, Motorisierung, Akkugrösse und Ausstattung müsse mit Preisen zwischen 40'000 und über 60'000 Euro gerechnet werden, hiess es im Edison-Bericht.
Der VW-Sprecher erklärt dazu:
Der Blick in die Schweizer Preisliste des besagten Vans zeigt eine Spanne von 43'000 bis 64'000 Franken.
Neben der Reise-, respektive Camper-Ausführung, will VW auch einen Transporter auf den Markt bringen.
Der technisch eingeplante elektrische Allradantrieb (mit einem zweiten Elektromotor an der Vorderachse) soll laut Edison-Bericht zwei Jahre später, also 2024, «nachgereicht» werden.
Das Basismodell verfügt gemäss Edison über einen Heckantrieb. Das Allradmodell soll erst zwei Jahre später erscheinen, auch auf die längere Version mit fast fünf Metern müssten Interessierte noch bis Frühjahr 2023 warten.
Bis 2025 solle auch eine autonom fahrende Buzz-Variante einsatzbereit sein, prognostiziert Edison. Diese Roboter-Autos sollten unter anderem beim VW-eigenen Ridesharing-Service MOIA und bei weiteren Anbietern starten.
Zu erkennen sein werde das Modell, das Taxi-Dienste (ohne menschliches Zutun) ermöglichen soll, an einem erhöhten Dachaufbau. Darunter sei die «voluminöse Kamera- und Lidartechnik für den besseren Rundumblick platziert».
Ab 2025, so verspreche der VW-Manager, könnten sich interessierte Kunden «in ausgewählten Städten mit den autonomen VW-Stromern zu ihren Zielorten bringen lassen».
Eine Milliarde Euro habe VW dafür bereits in den US-Spezialisten Argo investiert. Kooperationspartner Ford sei mit der gleichen Summe dabei. Bei VWs Bemühungen ums autonome Fahren würden auch die Cloud-Dienste aus der gerade vertieften Kooperation mit Microsoft helfen, diese beinhalte auch eine gemeinsame «Automated Driving»-Plattform.
Das Cockpit des VW ID.Buzz sei voll digital ausgerichtet, betont Edison. Sämtliche aus dem aktuellen Kompaktwagen ID.3 und dem Elektro-SUV ID.4 bekannten Features und Extras gebe es hier (natürlich gegen Aufpreis) auch. «Inklusive des Soundsystems, der Assistenzsysteme oder der Augmented-Reality-Technik, die zum Beispiel Abbiegepfeile des Navis für den Fahrer scheinbar direkt auf die Strasse projiziert.»
Nur das in der 2017er Studie gezeigte Solardach schaffe es aus wirtschaftlichen Gründen nicht ins Serienmodell – weil es nach Einschätzung der VW-Techniker trotz relativ grossem Format nicht genügend Fahrstrom liefern würde.
Die Antriebspalette soll gemäss Edison-Bericht aus zwei Elektromotoren und Batterien (Akkus) bestehen: