Digital
Schweiz

Neuer elektrischer VW-Bus «ID.Buzz»: So viel soll der Transporter kosten

Ein VW Bus T1 als Verkaufswagen auf dem Hof des Volkswagenwerks in Wolfsburg, Deutschland 1950er Jahre. A Volkswagen bus model T1 as a mobile snack bar on the court of Volkswagen favtory at Wolfsburg, ...
Der VW T1, auch Bulli genannt, war ein Kleintransporter der Volkswagenwerk GmbH. Der Transporter wurde ab 1949 entwickelt und 1950 zur Marktreife gebracht. 2022 startet der vollelektrische Nachfolger. Und es soll auch eine Variante für Handwerker geben.Bild: keystone

ID.Buzz statt Hippiebus: So viel wird das voll elektrische VW-Büssli kosten

Der ID.Buzz ist die Neuauflage des legendären Volkswagen-Campers und steht sinnbildlich für das Elektroauto-Zeitalter, das nicht mehr zu stoppen ist. watson hat ein paar Details zum neuen «Büssli» in Erfahrung gebracht.
22.03.2021, 19:1907.01.2022, 08:29
Mehr «Digital»

Bevor wir zu den Fakten kommen, eine Frage:

Wie viel darf ein vollelektrischer VW-Bus kosten?

Das deutsche Online-Medium Edison berichtete kürzlich, dass der elektrische VW-Bus Fahrt aufnehme. In dem am 14. März publizierten Beitrag wurden interessante Detailinformationen verraten, allerdings waren die Quellen unklar.

watson hat bei der Medienstelle des VW-Konzerns in Deutschland nachgefragt, ob die Vorab-Informationen stimmen. Nachfolgend fassen wir das Wichtigste zusammen.

Der Name

Die Modellbezeichnung scheint nicht endgültig festzustehen. Ist ja auch noch etwas Zeit (siehe unten).

So fuhr sich 2018 der einzige Prototyp:

Die Schreibweise sorgte damals schon für Verwirrung.Video: YouTube/Fully Charged Show

Das VW-Marketing habe selbstverständlich diskutiert, den Klassiker «Samba» zu verwenden, so wie das Urmodell aus den 1960ern. Dies will der Journalist Wolfgang Eschment erfahren haben. Aktuell setze man in Wolfsburg im Hinblick auf die weltweite Vermarktung eher darauf, bei ID.Buzz zu bleiben. Weil dieser Name cool aussehe und sich im Englischen mit «Summen, Brummen und Schwirren» übersetze. Das würde doch «zu einem Reisemobil hübsch passen».

Wie soll der neue vollelektrische VW-Bus heissen?

Der VW-Sprecher schreibt auf Anfrage von watson vom neuen «ID. BUZZ», es scheint also auch noch bezüglich Gross- und Kleinschreibung Klärungsbedarf zu geben.

Der Zeitplan

Im Februar 2022 wolle VW die Produktion starten. Allerdings gilt dies – gemäss Edison-Bericht – nur für die erste Variante des vollelektrischen Transporters, die über einen Heckantrieb verfügen werde. Die Auslieferung an die Händler, respektive Kunden, solle dann ab Mitte 2022 erfolgen.

VW-Sprecher Christian Buhlmann verspricht gegenüber watson:

«Die ersten Fahrzeuge werden im Spätsommer (2022) an die Kunden ausgeliefert.»

Und ab wann kann man den ID.Buzz bestellen?

«Das Modell wird im Frühjahr 2022 offiziell vorgestellt, in den darauf folgenden Wochen sind dann auch Bestellungen möglich.»
Christian Buhlmann, Volkswagen AG

Laut Edison kommt der ID.Buzz in den USA erst 2023 auf den Markt. Dies, weil die Amerikaner nur die fast fünf Meter lange Langversion mit 3,20-Meter-Radstand wollten. Und die werde nicht vor Frühjahr 2023 ausgeliefert, so die Prognose.

Das Design

Der VW ID.Buzz nimmt Designelemente des so genannten Samba-Busses aus den 1960er Jahren auf.
Der ID.Buzz nimmt Designelemente des Samba-Busses aus den 1960er-Jahren auf.Bild: VW

Optisch bleibe der Neue dicht an der Retrostudie «ID. Buzz» von 2017, konstatiert Edison-Journalist Eschment:

«Ganz der gefühlsduselige Bulli: Happy Face, hübsche Vollverglasung, vorspringende A-Säule, optische Trennung von oben und unten.»
Elektrischer VW-Buss ID.Buzz soll 2022 auf den Markt kommen.
Fast freie Sicht Richtung Himmel.Bild: VW

Der Preis

Je nach Modell, Motorisierung, Akkugrösse und Ausstattung müsse mit Preisen zwischen 40'000 und über 60'000 Euro gerechnet werden, hiess es im Edison-Bericht.

Der VW-Sprecher erklärt dazu:

«Zu den Preisen kann ich Ihnen noch nichts Genaues sagen, sie werden aber je nach Land und den dort gültigen Förderbedingungen für e-Fahrzeuge im Bereich der heutigen Einpreisung des Volkswagen T6.1 Multivan liegen.»
Christian Buhlmann, Volkswagen AG

Der Blick in die Schweizer Preisliste des besagten Vans zeigt eine Spanne von 43'000 bis 64'000 Franken.

Die Varianten

Neben der Reise-, respektive Camper-Ausführung, will VW auch einen Transporter auf den Markt bringen.

Der technisch eingeplante elektrische Allradantrieb (mit einem zweiten Elektromotor an der Vorderachse) soll laut Edison-Bericht zwei Jahre später, also 2024, «nachgereicht» werden.

Vollelektrischer VW-Bus ID.Buzz am Strand in Kalifornien, Prototyp von 2017.
Der ID.Buzz soll ziemlich genau 4,70 Meter lang sein, bis zu sieben Sitzplätze bieten (in der 2-3-2-Konstellation, wobei es bei einer Dreier-Bank hinten durch die Radkästen eng werde). Das Gefährt bietet laut Edison aber super viel Stauraum, weil der Akku ja im Unterboden stecke.Bild: VW

Das Basismodell verfügt gemäss Edison über einen Heckantrieb. Das Allradmodell soll erst zwei Jahre später erscheinen, auch auf die längere Version mit fast fünf Metern müssten Interessierte noch bis Frühjahr 2023 warten.

Autonomes Fahren

Bis 2025 solle auch eine autonom fahrende Buzz-Variante einsatzbereit sein, prognostiziert Edison. Diese Roboter-Autos sollten unter anderem beim VW-eigenen Ridesharing-Service MOIA und bei weiteren Anbietern starten.

Zu erkennen sein werde das Modell, das Taxi-Dienste (ohne menschliches Zutun) ermöglichen soll, an einem erhöhten Dachaufbau. Darunter sei die «voluminöse Kamera- und Lidartechnik für den besseren Rundumblick platziert».

«In diesem Jahr starten wir erstmals Feldversuche in Deutschland, bei denen das Self-Driving-System von Argo AI in einer Version des ID.Buzz zum Einsatz kommt.»
VW-Manager Christian Sengerquelle: edison

Ab 2025, so verspreche der VW-Manager, könnten sich interessierte Kunden «in ausgewählten Städten mit den autonomen VW-Stromern zu ihren Zielorten bringen lassen».

Eine Milliarde Euro habe VW dafür bereits in den US-Spezialisten Argo investiert. Kooperationspartner Ford sei mit der gleichen Summe dabei. Bei VWs Bemühungen ums autonome Fahren würden auch die Cloud-Dienste aus der gerade vertieften Kooperation mit Microsoft helfen, diese beinhalte auch eine gemeinsame «Automated Driving»-Plattform.

Die Ausstattung

Das Cockpit des VW ID.Buzz sei voll digital ausgerichtet, betont Edison. Sämtliche aus dem aktuellen Kompaktwagen ID.3 und dem Elektro-SUV ID.4 bekannten Features und Extras gebe es hier (natürlich gegen Aufpreis) auch. «Inklusive des Soundsystems, der Assistenzsysteme oder der Augmented-Reality-Technik, die zum Beispiel Abbiegepfeile des Navis für den Fahrer scheinbar direkt auf die Strasse projiziert.»

Nur das in der 2017er Studie gezeigte Solardach schaffe es aus wirtschaftlichen Gründen nicht ins Serienmodell – weil es nach Einschätzung der VW-Techniker trotz relativ grossem Format nicht genügend Fahrstrom liefern würde.

Reichweite und Leistung

Die Antriebspalette soll gemäss Edison-Bericht aus zwei Elektromotoren und Batterien (Akkus) bestehen:

  • Der günstigere Elektromotor soll 125 kW (Kilowatt, entspricht 170 PS) leisten, der stärkere 150 kW (204 PS).
  • Die Geschwindigkeit liege bei maximal 160 km/h.
  • Das Einsteigermodell soll mit einer Akku-Kapazität von 60 kWh (Kilowattstunden) etwa 300 km Reichweite bieten, nach WLTP-Norm. Dies sei nach VW-Erkenntnissen ein idealer Wert für den Kurzstreckenverkehr.
  • Die teureren ID.Buzz-Modelle mit dem grösseren Akku mit 100 kWh Kapazität sollen bis zu 500 km weit kommen, bevor es zum Aufladen ans Netz geht. Diese Reichweite soll den Bus «voll reisetauglich» machen.
Vollelektrischer VW-Bus ID.Buzz am Strand. Konzept.
Genau unser Humor: An einem wunderschönen Strand sitzen und aufs Handy glotzen. Oder leiden die beiden an Reichweitenangst und checken den Akkustand des Gefährts?Bild: VW

Kennst du schon den VW-Masterplan?

Quellen

Der VW California ist zum Feindbild aller Anti-Hipster geworden:

Mit dieser Technologie können Blinde das Internet ertasten

Video: srf/Roberto Krone
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Selbstfahrende Autos – das musst du wissen
1 / 11
Selbstfahrende Autos – das musst du wissen
In Europa und den USA wird die Klassifizierung des autonomen Fahrens in fünf Stufen vorgenommen. Ein Überblick ...
quelle: ap/waymo / julia wang
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So funktioniert Social Networking in der Realität
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
87 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
DerHans
22.03.2021 19:49registriert Februar 2016
Gerade beim Buzz welcher oft und lange im Freien steht macht ein Solardach Sinn. Auch wenn es nur 10 Fahr-Km wären oder die Biere kühl zuhalten. Warum bringt es Hyundai beim Ioniq 5 hin?
28011
Melden
Zum Kommentar
avatar
metall
22.03.2021 20:13registriert Januar 2014
Ich würden den Yuppiebus Taufen. Je teurer er ist umso besser wird er verkauft werden.
16017
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zeit_Genosse
22.03.2021 20:42registriert Februar 2014
Im Konfigurator ist der schnell bei CHF 70‘000.- (für ein VW).
1285
Melden
Zum Kommentar
87
Phishing-E-Mails im Namen von Migros, Ikea und TCS: Nein, du gewinnst kein Dankesgeschenk
Obacht, Betrüger verschicken verschiedene Varianten von Phishing-E-Mails im Namen der Migros, von Ikea oder des TCS. Die Masche ist bekannt – und trotzdem funktioniert sie offenbar noch immer.

Ein Notfallset des TCS oder eine elektrische Zahnbürste von der Migros als Dankesgeschenk: Solche Preise kann man angeblich gewinnen, wenn man an einer kurzen Online-Umfrage teilnimmt.

Die Kriminellen versuchen die Empfänger mittels imitierter E-Mails im Namen bekannter Schweizer Unternehmen und Organisationen wie der Migros oder des Verkehrsclubs TCS zu täuschen. Sie wählen für ihre Betrugsmasche mit Vorliebe Unternehmen, die eine hohe Glaubwürdigkeit ausstrahlen.

Das Ziel ist natürlich nicht, den E-Mail-Empfängern vor Weihnachten etwas Gutes zu tun, «sondern an ihre persönlichen Informationen sowie Kreditkartendaten zu gelangen», wie die Kantonspolizei Zürich bereits Anfang Oktober warnte. Die Phishing-Welle läuft allerdings nach wie vor und dürfte erfahrungsgemäss vor den Weihnachtstagen ihren Höhepunkt erreichen.

Zur Story