Ein Alters- und Pflegeheim in Vessy im Kanton Genf ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Die Heimleitung erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Sie kann nicht ausschliessen, dass die gestohlenen Daten der Bewohnerinnen und Bewohner im Darknet oder im Internet auftauchen.
Die Cyberkriminellen operierten aus dem Ausland und forderten ein Lösegeld, das aber nicht bezahlt wurde, wie die Direktion des 220 Betten zählenden «Maison Vessy» am Montag mitteilte.
Am Dienstagmorgen waren die Daten noch nicht auf einer der einschlägigen Leak-Sites zu finden. Eine Veröffentlichung dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, weil dies dem Standardvorgehen entspricht, wenn Opfer nicht zahlen.
Die unbekannten Hacker drangen am 12. September ins hausinterne Informatiksystem ein, in dem die medizinischen und persönlichen Daten der Heimbewohner gespeichert sind.
Diese Daten seien im Vormonat auf einen externen Server kopiert worden, so seien sie glücklicherweise nicht verloren gegangen. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es dennoch unmöglich zu garantieren, dass die gestohlenen Daten oder ein Teil davon nicht im Darknet oder im Internet auffindbar sein werden», schreibt die Heimleitung.
Die Einrichtung hat die Hilfe einer spezialisierten Firma in Anspruch genommen, um den Schaden des Angriffs zu bestimmen und die Sicherheit ihres Informatiksystems zu verbessern. Sie erstattete zudem Anzeige gegen Unbekannt.
Kürzlich hatte ein anderer Cyberangriff in der Romandie für Aufsehen gesorgt. Betroffen war die Gemeindeverwaltung von Rolle VD, wie watson enthüllte. Nach der Attacke der Hacker landete eine grosse Menge an teils sensiblen Daten von rund 5500 Einwohnern von Rolle wie Name, Adresse, Geburtsdatum und AHV-Nummer im Darknet.
Auch die Internetseite der Genfersee-Schifffahrtsgesellschaft CGN wurde von Hackern angegriffen. Bei der Attacke auf das Ticketverkauf-System gelang es den Tätern, die Bankdaten einiger Kunden zu stehlen.
(dsc/sda)