So beglücken Pornhub, Microsoft, Swisscom, UPC und Co. ihre Kunden in der Corona-Zeit
In schwierigen Zeiten wolle man für die Kunden da sein, sagen die Unternehmen, die wegen des Coronavirus Teile ihrer kostenpflichtigen Angebote gratis zugänglich machen. Kunden erhalten so für eine begrenzte Zeit einen schnelleren Internetzugang (fürs Homeoffice), Gratis-Filme, Zugang zu sonst kostenpflichtigen TV-Sendern oder einen Premium-Account bei Pornhub. Man wolle so einen Beitrag leisten, dass die Menschen zu Hause bleiben, heisst es.
Natürlich hoffen die Firmen auch, dass viele Kunden nach Ablauf des kostenlosen Corona-Angebots auf den Geschmack gekommen sind und beispielsweise fortan das teurere Premium-Abo bezahlen oder beim schnelleren Internet-Abo bleiben.
Swisscom
Die Swisscom reagiert mit einer Reihe von Massnahmen auf die Coronavirus-Krise:
- Swisscom-TV-Kunden erhalten «die besten Filme» auf Teleclub Movie im April gratis.
- Weiter stellt die Swisscom im April zusätzliches Datenvolumen für Mobilabos ohne Datenflatrate zur Verfügung, für Prepaidkunden wird das Volumen bei gleichem Preis verdoppelt.
- Im Ausland gestrandeten Kunden erlässt die Swisscom von Mitte März bis Ende April die Roaming-Kosten bis zu 200 Franken.
- Für KMU und Schulen bietet Swisscom die Home-Office-Lösungen Microsoft Teams und Webex kostenlos und ohne Vertragspflicht an.
- Zudem gibt es Onlinekurse für ältere Menschen und eine Hotline (0800 822 830), die sie bei der Installation und Nutzung von Kommunikationsapps wie WhatsApp, FaceTime oder Skype unterstützt.
- Und: Die Swisscom-Shops bleiben an den wichtigsten Standorten sehr reduziert offen. Das heisst montags bis samstags von 10 bis 15 Uhr.
Sunrise
- Bei den Handyabos gibt es keine nationalen Datenlimiten mehr.
- Alle Glasfaser- und Festnetz-Internetabos von Privatkunden und KMU mit tiefen Geschwindigkeiten werden schrittweise auf die technisch bestmögliche Geschwindigkeit angehoben. Die Kunden werden per E-Mail oder SMS benachrichtigt, sobald ihre Internetbandbreite erhöht worden ist. Dies gilt bis Ende April.
- Gleichzeitig werden die Kinderserien auf Sunrise TV bis Ende Juni gratis.
- Für Kleinunternehmen und Selbständige erhöht Sunrise die Zahlungsfrist ab April auf drei Monate. Dies ist bis Ende Juni gültig.
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UPC
- UPC erhöht für sechs Wochen bis Ende April kostenlos die Internetgeschwindigkeit bei allen Kunden, die momentan ein Abo mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) haben. Das Upgrade wurde bereits automatisch durchgeführt. Davon profitieren 165'000 Kunden.
- UPC kündigte zudem am Dienstag an, alle Kindersender ab Mittwoch kostenlos freizuschalten.
- Der Pay-TV-Sender MySports wird seine Kunden aufgrund des Ausfalls von Live-Inhalten, insbesondere der Eishockey-Playoffs, indirekt via die Netzbetreiber entschädigen. UPC-Kunden beispielsweise wird die April-Gebühr erlassen. Zusätzlich erhalten alle Kunden einen Gutschein, um während sechs Monaten alle Inhalte von Sky Show (Streamingdienst für Serien und Filme à la Netflix) nutzen zu können.
Salt
- Salt bietet Geschäftskunden für die Umstellung auf Homeoffice den unlimitierten Zugriff auf das mobile Internet bis Ende Mai 2020 ohne zusätzliche Kosten an.
- Privatkunden mit Mobilfunkabo erhalten das Kinderprogramm von Sky für zwei Monate gratis.
- Geschwindigkeitserhöhungen gibt es anders als bei Sunrise und UPC nicht, da Privatkunden laut Salt schon bisher unabhängig vom Abo stets die höchste verfügbare Surf-Geschwindigkeit erhalten.
Pornhub
Pornhub verschenkt seinen Premium-Zugang an alle Nutzer weltweit. Das Angebot gilt bis am 23. April 2020.
Stay home and help flatten the curve! Since COVID-19 continues to impact us all, Pornhub has decided to extend Free Pornhub Premium worldwide until April 23rd. So enjoy, stay home, and stay safe 🔥 https://t.co/ZponKGKSJn #StayHomehub pic.twitter.com/DxWJGBnNkC
— Pornhub ARIA (@Pornhub) March 24, 2020
Rakuten TV
Der Video-on-Demand-Dienst weitet ab sofort sein Angebot an Gratis-Filmen aus: Darunter Hollywood-Filme, Kinderfilme sowie Sport-Dokumentationen.
Microsoft
Microsoft stellt Teams, seine Büro-Software zur Online-Zusammenarbeit, für sechs Monate gratis bereit. Auch Bildungseinrichtungen erhalten Microsoft Teams temporär kostenlos. Microsoft Teams ist Bestandteil von Office 365 und normalerweise für die berufliche Nutzung kostenpflichtig.
Google gibt G-Suite-Nutzern bis am 1. Juli gratis Zugriff auf die Premium-Features seiner Büro-Software. Über Hangouts Meet sind so Video- und Telefonkonferenzen für jeweils bis zu 250 Teilnehmer möglich. Inbegriffen ist auch das Livestreaming-Feature mit bis zu 100'000 Teilnehmern.
Facebook stellt die kostenpflichtige Version seiner Bürosoftware Workplace, eine Alternative zu Microsoft Teams und Slack, Feuerwehren, Stadtverwaltungen oder Spitälern für ein Jahr unentgeltlich zur Verfügung.
Discord
Discord ist ein Sprach- und Textchat, der vor allem unter Gamern beliebt ist. Discord-Nutzer können über die App zusätzlich ihren Bildschirm oder einzelne Anwendungen livestreamen, sprich mit anderen teilen. Das macht das Programm auch für den Fernunterricht interessant. Als Reaktion auf die Pandemie hat die Firma das Limit für Livestreams von 10 auf bis zu 50 gleichzeitige Zuschauer erhöht.
Teamviewer
Teamviewer ist eines der bekanntesten Fernzugriff-Programme. Die Gratis-Version ist im Normalfall nur für den privaten Gebrauch bestimmt. Aktuell kann man die Version für Privatanwender inoffiziell auch beruflich nutzen, sprich fürs Homeoffice. Inoffiziell heisst, dass Teamviewer «bei unter 150 gleichzeitigen Verbindungen derzeit nicht genau hinschaut, ob die Gratis-Version auch für berufliche Zwecke genutzt wird», schreibt heise.de.
GetAbstracts
Der Schweizer Online-Wissensanbieter getAbstract bietet ab sofort gratis Zugang zu 22'000 Zusammenfassungen. Nutzer können über die Website oder eine App auf Buch-, Artikel- und Video-Zusammenfassungen zugreifen, um sich für die berufliche und persönliche Weiterbildung schnell in neue Themen einzulesen. Das Angebot gilt bis einschliesslich 18. Mai 2020.
(oli/awp/sda)


