Nun ist offiziell bestätigt, warum es im Fall der Aargauer Lehrerin Monika Stiller mehrere Tage dauerte, bis ihr an Covid-19 erkrankter Sohn über die SwissCovid-App die möglicherweise betroffenen User warnen konnte: Eine Sprecherin der kantonalen Verwaltung hat am Mittwoch gegenüber watson bestätigt, dass die zuständige Aargauer Gesundheitsbehörde sonntags jeweils keine Covidcodes ausstellt.
Die Bestätigung kommt aus dem Departement für Gesundheit und Soziales, das innerhalb der Kantonsverwaltung auch mit dem klassischen Contact Tracing betraut ist.
Entsprechende Hinweise hatte es bereits von der betroffenen Kantonsschullehrerin gegeben, die am Montag begann, über den Covid-19-Fall in ihrer Familie zu twittern.
Gemäss Frau Stiller erwähnte der Mitarbeiter des Contact-Tracing-Teams, dass man den Covidcode von einer Dienststelle erhalte, die am Sonntag nicht besetzt sei.
Der 18-jährige Sohn hatte sich am vergangenen Freitag testen lassen und am Samstag das Resultat erhalten. So dauerte es dann bis Montag, bis der Covidcode verfügbar war.
Zum Contact-Tracing und dem Ausstellen von Covidcodes erklärte die stellvertretende Kommunikationschefin:
Bisher habe der Kanton Aargau 64 Covidcodes vergeben. Wie viele davon von den Betroffenen daraufhin in der SwissCovid-App eingegeben wurden, ist nicht bekannt.
«Glücklicherweise» handle es sich im vorliegenden Fall «um eine Ausnahme», teilte die Mediensprecherin in ihrer schriftlichen Antwort auf die watson-Anfrage weiter mit. Die Nachfrage, was sie damit meine und warum sonntags keine Covidcodes ausgestellt werden, ist noch unbeantwortet.
Die Mediensprecherin hat watson per E-Mail eine Stellungnahme zukommen lassen. Auf die Frage, warum sonntags keine Covidcodes ausgegeben würden, heisst es: