Digital
Schweiz

Tiktok-Verbot für EU-Beamte: Bund wartet vorerst ab

Tiktok-Verbot für EU-Beamte: Bund wartet vorerst ab

24.02.2023, 11:0024.02.2023, 14:35
Mehr «Digital»

Mitarbeitende der EU-Kommission müssen die Social-Media-App Tiktok wegen Sicherheitsbedenken auf ihren Dienstgeräten löschen. Bei der Bundesverwaltung will man diesen Entscheid nun analysieren. Zurzeit besteht kein Tiktok-Verbot auf Diensthandys.

epa10351129 The Tiktok application logo is pictured on a smartphone in Taipei, Taiwan, 06 December 2022. On 02 December, the The US Federal Bureau of Investigation (FBI) warned about Tiktok, that it p ...
Tiktok bleibt für Angestellte der Bundesverwaltung vorerst nicht verboten. Bild: keystone

«Auch bei der Bundesverwaltung können jederzeit wenn nötig einzelne Apps aus Sicherheitsgründen verboten werden», schrieb die Bundeskanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Bundesverwaltung werde mit den zuständigen EU-Behörden klären, was zu diesem Entscheid geführt hat.

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) als Kompetenzzentrum des Bundes für Cybersicherheit beobachtet die Entwicklung in allen Bereichen weiter sehr aufmerksam und kann im Bedarfsfall schnell reagieren, wie die Bundeskanzlei weiter festhält.

Die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung verwenden auf ihren Mobiltelefonen spezielle Apps, um auf geschäftliche Anwendungen und Daten wie E-Mails, Kalender, Kontakte sowie Intranetplattformen zuzugreifen. Damit bleiben diese geschäftlichen Daten in einer isolierten, sicheren Umgebung – einer sogenannten Sandbox.

Tiktok weist Vorwürfe zurück

Am Donnerstag hatte die EU-Kommission Tiktok auf Diensthandys der Mitarbeiter verboten. Zudem müssen die zu einem chinesischen Konzern gehörende Video-App bis zum 15. März von privaten Geräten entfernt werden, auf denen Apps der EU-Kommission genutzt werden. Grund für die Entscheidung sind laut einer EU-Sprecherin Bedenken mit Blick auf die Cybersicherheit.

Tiktok kritisierte den Schritt. «Wir sind von dieser Entscheidung enttäuscht, die unserer Meinung nach fehlgeleitet ist und auf grundlegenden Missverständnissen beruht», sagte eine Sprecherin. Man habe sich mit der EU-Kommission in Verbindung gesetzt, um dies richtigzustellen.

Der zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörenden Internetplattform Tiktok wird schon lange unzureichende Datensicherheit und ein Mangel an Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer vorgeworfen. Befürchtet wird etwa, dass der chinesische Staat Zugriff auf Tiktok-Daten haben könnte. Tiktok weist das zurück. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Vanilla Girl: Darum sorgt die Trend-Ästhetik gerade für Kritik
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Darkside
24.02.2023 14:05registriert April 2014
Wenn sie in Bern eins können, dann abwarten und beobachten.
351
Melden
Zum Kommentar
avatar
paulmole
24.02.2023 12:47registriert August 2016
Sicherheit, schnüffeln und lauschen hin oder her, was hat TikTok auf einem Beamtenhandy verloren?
293
Melden
Zum Kommentar
9
Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle tritt Anfang 2025 zurück

Die Direktorin des Bundesamts für Polizei (Fedpol), Nicoletta della Valle, tritt auf den 31. Januar 2025 zurück. Der Bundesrat hat am Mittwoch den Rücktritt der 62-Jährigen genehmigt. Über die Nachfolge wird später entschieden.

Zur Story