«Next level.»
Emilys Mails an mich werden immer kürzer. Kein «Hey, ich habe eine neue TikTok-Challenge für dich gefunden», kein «Dieses Rezept solltest du mal probieren!», nicht einmal «Mich hat's fast gelupft. Und dann habe ich an dich gedacht! Haha». Nein, inzwischen bekomme ich zwei Worte: «Next. Level.»
Und das next level – die nächste Stufe –, von dem die Rede ist, sieht so aus:
Okay. Das ist in der Tat ziemlich impressive. Aber Bayashi – so heisst der japanische Herr – ist schliesslich auch Profikoch; ein Online-Star, der stolze 41,6 Millionen Follower auf TikTok, 9,6 Millionen Subscriber auf YouTube und 1,3 Millionen Insta-Follower vorweisen kann. Wahnsinn. Und oh ja, er versteht sein Handwerk – was auf unzähligen Videos nachzuprüfen ist.
Ich hingegen bin blutiger Amateur, habe gerade mal ein paar tausend Insta-Follower, besitze gewiss keinen YouTube-Channel und einen TikTok-Account auch nur, um zu überprüfen, was meine Teenie-Tochter dort so anstellt. Vor allem aber habe ich so ziemlich Zero-Null-Nada Erfahrung mit Desserts, geschweige denn mit Schoggi-Pudding. Aber hey ...
Na ja, ziemlich hard, wie sich herausstellt. Obwohl das, was aus meinem Milchkarton raus schwabbelte, alles andere als hard war. Aber das liess ich nicht so einfach auf mir sitzen. Ein zweiter Versuch musste her. Ach, seht selbst:
Zu meiner Verteidigung muss ich konstatieren, dass mein Versagen nicht (wie meine Tochter mir wortreich zu verstehen gab) einzig und alleine auf meine kulinarische Unfähigkeit zurückzuführen ist. Ich habe auf allen Bayashi-Kanälen gesucht, aber nirgends eine genaue Anleitung für das Rezept gefunden. Keine Mengenangaben, nichts. Was unter anderem zur Folge hatte, dass ich zunächst die falsche Sorte Geliermittel benutzte. (WIE SOLLTE ICH DAS WISSEN?)
Auch mein zweiter Versuch lässt freilich viel zu wünschen übrig, doch zumindest essen konnte man's.
Bei einem hypothetischen dritten Versuch würde ich 1) mehr Schoggipulver nehmen und 2) mehr Geliermittel ...
... aber so geil ist Schokoladen-Schwabbelpudding auch wieder nicht, dass ich mich ein drittes Mal daran versuchen möchte. Sorry, Bayashi. Sorry, TikTok.
(Entsprechend den Schweizer Schulnoten: 6 die beste Note, 1 die schlechteste, 4 eine genügende.)
Notendurchschnitt: 3,2
Nope, sieht nicht gut aus, liebes TikTok.