Das ist der neue oberste Cyberkrieger der Schweizer Armee
Oberst im Generalstab Simon Müller wird das ab 2024 tätige Kommando zur Cyberabwehr der Armee leiten und zum Divisionär befördert. Der 46-jährige diplomierte Physiker ist zurzeit stellvertretender Projektleiter der neuen Organisation.
Der Bundesrat hat Müller am Mittwoch zum neuen Chef Kommando Cyber ernannt. Das einsatzorientierte, militärische Kommando wird per 1. Januar 2024 die heutige Führungsunterstützungsbasis (FUB) der Armee ablösen.
War in der Rüstungsindustrie als Berater tätig
Müller studierte nach der Matura an der ETH Zürich und schloss 2002 als diplomierter Physiker ab. 2003 trat er als Zeitmilitär in die Luftwaffe in Payerne VD ein und absolvierte in der Folge den Diplomlehrgang zum Berufsoffizier. Ab 2010 hatte er mehrere militärische Chefposten inne.
Von 2013 bis 2014 war er als Berater für die Firma Thales Suisse SA tätig. Seit gut zwei Jahren arbeitete Müller an der Umsetzung des neuen Cyberkommandos mit.
Das ab 2024 operative Kommando zur Cyberabwehr wird die militärischen Schlüsselfunktionen für Lagebild, Cyberabwehr, Informations- und Kommunikationstechnologie, Führungsunterstützung, Verschlüsselung und elektronische Kriegsführung gewährleisten.
Vermehrt Cyberangriffe
Gemäss einer bundesrätlichen Botschaft aus dem Jahr 2021 ist die Zahl der gezielten Cyber-Angriffe auf strategisch relevante Ziele stark angestiegen. Die bestehenden Cyber-Truppen bräuchten mehr Personal, mehr Ausbildung und eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Ausland.
Bereits im Mai 2019 wurde die Schweiz Mitglied des Abwehrzentrums für Cyber-Angriffe (CCDCOE) im estnischen Tallinn. Damit erhielten die zuständigen Behörden Zugang zu Wissen und Informationen sowie Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten des Abwehrzentrums der NATO.
Quellen
- admin.ch: Bundesrat ernennt den Chef Kommando Cyber
- vtg.admin.ch: Projekt Kommando Cyber
(dsc/sda)
