Norwegen ist das weltweit erste Land mit einer Elektroauto-Quote von über 50 Prozent. Der sogenannte Informationsrat für Strassenverkehr in Oslo veröffentlichte die Zulassungszahlen für das vergangene Jahr: Demnach machten 2020 rein elektrisch betriebene E-Fahrzeuge 54,3 Prozent aller verkauften Neuwagen in Norwegen aus. Plug-in-Hybride, die ebenfalls am Stromnetz aufgeladen werden können, erreichten einen Marktanteil von etwa 20 Prozent, reine Diesel- und Benzinautos blieben jeweils bei unter zehn Prozent.
2021 sollen reine Elektroautos in Norwegen einen Marktanteil von 65 Prozent erreichen. In der Schweiz lag der Anteil ausschliesslich elektrisch betriebener Fahrzeuge 2020 bei 8 Prozent.
Die vier meistverkauften Modelle waren der e-tron der VW-Tochter Audi (9227 Neuzulassungen), das Model 3 von Tesla (7770), der Volkswagen ID.3 (7754) und der Nissan Leaf – allesamt mit ausschliesslich elektrischem Antrieb. Auf Platz fünf folgt der Golf von Volkswagen in der Hybrid-Version.
Der Audi e-tron des VW-Konzerns verdrängte damit Teslas Model 3, das 2019 den ersten Platz belegte, auf den zweiten Rang. Der erst im September eingeführte VW ID.3 verkaufte sich gleich gut wie Teslas Model 3, welches das ganze Jahr verfügbar war. Insgesamt fiel die Marke Tesla auf den sechsten Rang hinter Volkswagen, Toyota, Audi, BMW und Volvo zurück.
Norwegen gilt als Pionierland der Elektromobilität. Für den Boom ist vor allem die Politik verantwortlich: E-Autos sind in Norwegen fast komplett von der Steuer befreit, so dass sie bei den Kosten mit Diesel und Benzinern mithalten können. Der für die E-Autos nötige Strom wird in dem Land fast ausschliesslich mit Wasserkraft erzeugt. Ziel ist, dass ab 2025 nur noch E-Autos verkauft werden.
(oli/ftk/dpa)
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