Der Fahrdienstvermittler Uber ist in Frankreich zu einer Geldstrafe von 100'000 Euro verurteilt worden. Das Unternehmen hatte seine Angebote als Mitfahrgelegenheit dargestellt. Aus Sicht des Pariser Gerichts erfülle der Smartphone-Dienst Uber Pop die Voraussetzungen dafür jedoch nicht. Es handele sich dabei um betrügerische Geschäftspraktiken, urteilte das Gericht. Uber muss zudem auf seiner Internetseite darauf hinweisen, dass Fahrern von Uber Pop eine Strafverfolgung droht.
Uber Pop war vor rund einem Jahr in Frankreich an den Start gegangen. Über die Smartphone-App werden Fahrgäste gegen Provision an private Autofahrer vermittelt. In Deutschland hat dagegen das Taxigewerbe geklagt, weil es um seine Einnahmen fürchtet. Zuletzt hatte das Bundeskartellamt Uber jedoch gelobt. Der Fahrdienstvermittler ist bereits in 43 Ländern aktiv. Zu den Geldgebern des kalifornischen Unternehmens gehören Google und Goldman Sachs.
Das Pariser Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass es anhand der gefahrenen Kilometer und der im Auto verbrachten Zeit festgelegte Preise gebe, außerdem einen Mindestpreis. Es würden also nicht die Fahrtkosten geteilt - wie es der Idee der Mitfahrgelegenheit zugrunde liegt - sondern letztlich werde eine Fahrt «bezahlt». Das Gericht hielt Uber vor, wissentlich gegen französisches Recht verstoßen und einen «illegalen» Dienst angeboten zu haben.
Auch in den USA macht Uber gerade Negativschlagzeilen. Das Unternehmen soll das Konto eines Users gesperrt haben, weil er den Link eines kritischen Artikels auf Twitter geteilt hat. Der User Chirstopher J. Ortiz schrieb dazu: «Für Uber zu fahren ist nicht viel sicherer als Taxifahren.»
Driving for Uber, not much safer than driving a taxi http://t.co/rEJhvYlK4G
— Christopher J. Ortiz (@ChrisJOrtiz) August 25, 2014
Daraufhin hat Ortiz nach eigenen Angaben eine E-Mail bekommen, in der er informiert wird, dass sein Account wegen «hasserfüllten Statements» gesperrt wurde. Er kann also als Fahrer keine Kunden mit der App gewinnen.
.@mcarney Hey, so I got banned from @Uber_abq for tweeting your story :) http://t.co/lFHtKgEkKg pic.twitter.com/HHTQErswhG
— Christopher J. Ortiz (@ChrisJOrtiz) October 16, 2014
Nachdem die Geschichte öffentlich wurde, krebste Uber zurück und reaktivierte den Account: Dem Business Insider teilt das Unternehmen mit, es habe sich um einen Fehler gehandelt und entschuldigt sich bei dem Fahrer. (rey/brk/Reuters/AFD)