Windows 11 schaut jetzt mit
Bereits vor einigen Wochen hat Microsoft angekündigt, die umstrittene KI-Suchfunktion Recall für alle Copilot+-Computer freizuschalten. Darunter versteht Microsoft eine neue Generation von Windows-11-PCs, die speziell dafür entwickelt und optimiert wurden, fortschrittliche KI-Funktionen direkt auf dem Gerät auszuführen.
Nun hat das Unternehmen das neue KI-Tool für aktuelle Windows-11-Geräte ausgerollt, welche die Mindestanforderungen an einen «KI-PC» erfüllen.
«Recall verändert die Art und Weise, wie Sie auf Ihrem PC nach Inhalten suchen und sie wiederfinden», schreibt Microsoft in einem Blogpost. In Europa soll die lokale KI-Suche allerdings erst später im Laufe des Jahres erscheinen.
So sieht Recall aus
In der nun eingeführten Version ist das Unternehmen auf Datenschutzbedenken eingegangen: Recall wird nur aktiv, wenn es der User selbst aktiviert (Opt-in-Verfahren) und die Funktion lässt sich vollständig löschen.
So funktioniert Recall
Recall erstellt im Hintergrund in regelmässigen Abständen Screenshots vom Desktop und speichert sie lokal auf dem PC in einer verschlüsselten Datenbank. Mithilfe von Stichworten soll der Nutzer später vergangene Momente, geöffnete Webseiten, Suchverläufe, Fotos, Videos, Dokumente und anderes leicht wiederfinden können.
User können Apps und Websites mit heiklen Informationen von der Speicherung von Schnappschüssen ausschliessen. Alternativ ist es möglich, Recall zu pausieren und jederzeit wieder zu aktivieren. Dafür muss man sich jedes Mal authentifizieren, etwa biometrisch via Windows Hello.
Recall funktioniert mittels KI-gestützter Computer Vision, die auf dem Gerät selbst mittels NPU-Chip (englisch: Neural Processing Unit) berechnet wird. Ein NPU-Chip ist also Voraussetzung. Deshalb ist Recall auch nur auf aktuellen Copilot+-PCs nutzbar, sprich auf den allerwenigsten Windows-11-Geräten.
Solche Copilot+-PCs benötigen nebst einem grossen Arbeitsspeicher und schnellen Haupt- und Grafik-Prozessoren einen leistungsstarken KI-Chip (NPU) für lokale KI-Anwendungen. Erst ein sehr geringer Anteil aller Windows-11-PCs erfüllt aktuell diese Anforderungen.
Datenschutzbedenken haben Start verschoben
Recall sollte eigentlich schon vor einem Jahr starten. Doch Datenschutzbedenken der Nutzer bremsten Microsoft aus. Der Grund: Die Software könnte womöglich sämtliche Bildschirminhalte analysieren. Schon damals versprach das Unternehmen, dass alle Daten ausschliesslich lokal verarbeitet werden.
Recall ist optional und kann entfernt werden
Aufgrund dieser Datenschutzbedenken wurde das Tool nun zu einem sogenannten Opt-in-Feature, dem Kunden selbst zustimmen müssen, wenn sie es nutzen möchten. Wer das Tool generell nicht nutzen möchte, kann Recall auch vollständig vom System entfernen. Microsoft hat die Funktion als optionale Komponente in Windows 11 integriert.
So geht's: In der Windows-11-Suche kannst du das Menü Windows-Features aktivieren oder deaktivieren. Mit einem gesetzten Häkchen werden die Recall-Dateien vom Computer entfernt. Aber: Einige temporäre Programmreste könnten laut Microsoft noch eine Weile auf dem PC verbleiben, bevor sie endgültig gelöscht werden.
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Verwendete Quellen:
- golem.de: "Recall ist da". (Stand: April 2025)
- support.microsoft.com: "Mit Recall Ihre Schritte zurückverfolgen". (Abrufdatum: April 2025)
(t-online)

