Auf Betreiben der Musikindustrie ist der Internetdienst «Youtube-mp3.org», der Videos in MP3-Dateien umwandelt, vom Netz gegangen. Die in Deutschland ansässige Webseite habe den Dienst weltweit abgeschaltet und sich verpflichtet, die Rechte von Künstlern und Tonträgerherstellern in Zukunft nicht weiter zu verletzen, erklärte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Donnerstag.
Demnach zählte der Dienst weltweit über 60 Millionen Nutzer im Monat, davon rund eine Million in Deutschland. «Dass ‹YouTube-mp3› offline gehen musste, ist ein wichtiges Signal für den Umgang mit der Lizenzierung von Musik im digitalen Raum.
Vergleichbare Angebote im Netz werden ihr »Geschäftsmodell« vor diesem Hintergrund noch einmal eingehend hinterfragen müssen», erklärte BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke.
Streamripping sei die derzeit weltweit häufigste Form, Urheberrechte im digitalen Raum zu verletzen. Dabei wird die Musik, beispielsweise aus einem im Netz als Stream abrufbaren Musikvideo, extrahiert und in eine herunterladbare Datei umgewandelt. Diese wird den Nutzern dann als kostenloser Download angeboten.
Während die Künstler kein Geld für die millionenfache Verwendung ihrer Werke bekämen, könnten die Dienste hohe Einnahmen durch Werbegelder generieren, lautet der Vorwurf der Musikindustrie.
Bereits seit längerer Zeit war die internationale Musikbranche – also Verbände wie IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), RIAA (Recording Industry Association of America) und BPI (British Phonographic Industry) – gerichtlich gegen «Youtube-mp3.org» vorgegangen. Wie das Onlinemagazin «Torrentfreak» berichtete und der BVMI bestätigte, hatten sich die Parteien auf eine Abschaltung des Dienstes geeinigt.
Laut dem Medienbericht muss «Youtube-mp3.org» einen nicht genannten Betrag an die Musikindustrie überweisen und die Domain abtreten.
«Youtube-mp3.org» wird laut Impressum der inzwischen abgeschalteten Webseite von der Firma PMD Technologie UG im niedersächsischen Wedemark betrieben.
(sda/dpa)
Erst den Digitalisierungszug verpennen, dann blockieren und dann weinen, wenn sich die Konsumenten selber organisieren. Und schlussendlich noch ein Klagelied anstimmen, weil der Umsatz ins Bodenlose gefallen ist.
Ich bin dafür, dass Künstler für ihr Talent und ihre Arbeit sehr anständig entlöhnt werden. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn die Musikindustrie für ihre Arbeit entschädigt wird. Aber vielleicht müsste dieser Industriezweig endlich eingestehen, dass das Problem hausgemacht ist.