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X verliert weitere grosse Werbekunden nach Antisemitismus-Eklat

X verliert weitere grosse Werbekunden nach Antisemitismus-Eklat

18.11.2023, 07:1818.11.2023, 07:18
FILE - Elon Musk reacts during an in-conversation event with Britain's Prime Minister Rishi Sunak in London, Thursday, Nov. 2, 2023. IBM has stopped advertising on social media platform X after a ...
Hat Mühe, sein Produkt attraktiv zu halten: X-Boss Elon Musk.Bild: keystone

Nach einem Eklat um Antisemitismus und Nazi-Inhalte beim Twitter-Nachfolger X kehren weitere grosse Werbekunden der Online-Plattform von Elon Musk den Rücken. Laut Medienberichten stoppten am Freitag Apple und Disney jegliche Werbung bei X.

Auch das Filmstudio Lionsgate bestätigte, dass Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt wurden. Zuvor hatte der Computer-Riese IBM seine Werbung bei X pausiert. Der «New York Times» zufolge wollte der Konzern dort in diesem Quartal eine Million Dollar ausgeben.

Auslöser für die IBM-Entscheidung war, dass Anzeigen des Unternehmens bei X neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äusserungen entdeckt wurden. Die Organisation Media Matters zeigte auf, wie Werbung unter anderem von IBM, Apple und dem Software-Konzern Oracle auf X neben Beiträgen mit positiven Äusserungen über Adolf Hitler und die Ideologie der Nationalsozialisten auftauchte.

Zuspruch Musks zu antisemitischem Tweet

Zudem sorgte Musk für eine Kontroverse mit Zuspruch für einen antisemitischen Beitrag, was ihm unter anderem scharfe Kritik aus dem Weissen Haus einhandelte. In dem Post auf X hiess es unter anderem, von jüdischer Seite werde «Hass gegen Weisse» verbreitet. Musk schrieb zu dem Beitrag am Mittwoch, darin stehe die «tatsächliche Wahrheit».

In späteren Äusserungen rückte Musk nicht von seiner Position ab, sondern relativierte sie nur ein wenig: Er meine «einige Gruppen» wie die jüdische Organisation Anti-Defamation League (ADL), die «faktisch anti-weissen Rassismus und anti-asiatischen Rassismus» verbreiteten. Er bekräftigte zugleich, dass es aus seiner Sicht ein Problem mit Rassismus gegenüber Weissen gebe.

Die wirtschaftliche Lage von X ist bereits schwierig. Musk räumte mehrfach ein, dass die Werbeerlöse nur noch in etwa halb so hoch seien wie zu Twitter-Zeiten. Er versucht zwar, mehr Geld durch Abo-Angebote einzunehmen. Nach Einschätzung von Experten kann das aber bisher den Wegfall der Anzeigen-Einnahmen nicht annähernd ausgleichen. (sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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gulf
18.11.2023 07:39registriert März 2020
nur schon dieses unsägliche " x ( vormals Twitter ) ", ist ein Grund dort auszusteigen.
Dazu hat Elon Musk ja gedroht, x in Europa abzustellen. Und dann diese Äusserungen von ihm ....
Ich habe mein x - Archiv gedownloadet und werde dort aussteigen, bzw. Account löschen.
cya twitter, war mal cool mit dir.
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Steibocktschingg
18.11.2023 08:42registriert Januar 2018
Tja, Elon, das ist der Preis für dein komisches Verständnis von "freier Rede", das nicht beachtet, dass gewisse Äusserungen nur kranke Angriffe auf andere Personen und keine schützenswerte, fundierte Meinungsäusserungen sind.
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Weisch na?
18.11.2023 10:08registriert November 2022
Ich verstehe Elon nicht ganz. Anstatt Twitter in X umzuformen und dort allerlei bedenkliches Gedankengut ab-/zuzulassen, hätte er sich doch einfach bei Truth Social anhängen können - und hätte dabei erst noch USD 44 Mrd. gespart.
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