Digital
Wirtschaft

«Tag der Befreiung»: Samsung-Erbe vorzeitig aus Haft entlassen

Members of media wait for Samsung Electronics Vice Chairman Lee Jae-yong as police officers stand guard outside of a detention center in Uiwang, South Korea, Friday, Aug. 13, 2021. Embattled Samsung l ...
Auf Bewährung entlassen: Lee Jae Yong wurde vor der Haftanstalt von Journalisten empfangen.Bild: keystone

«Tag der Befreiung»: Samsung-Erbe vorzeitig aus Haft entlassen

Zahlreiche Arbeiter- und Bürgerorganisationen hatten sich gegen Lee Jae Yongs Entlassung ausgesprochen. Ohne Erfolg.
13.08.2021, 08:3213.08.2021, 08:33
Mehr «Digital»

Sieben Monate nach seiner erneuten Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Korruption ist der Erbe des Samsung-Firmenimperiums, Lee Jae Yong, wieder auf freiem Fuss.

Er habe für grosse Unruhe gesorgt, dafür entschuldige er sich. Dies sagte der 53-jährige Vize-Vorsitzende des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics am Freitag nach Berichten südkoreanischer Sender beim Verlassen einer Haftanstalt in Seoul. Er sei sich der «Bedenken, Kritik und hohen Erwartungen» an ihn bewusst.

Über 800 Gefangene frei

Lee wurde unter Bewährungsauflagen zusammen mit mehr als 800 anderen Strafgefangenen vorzeitig aus der Haft entlassen. Damit verkürzte sich seine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren um fast ein Jahr.

Anlass des Straferlasses durch das Justizministerium ist der Tag der Befreiung Koreas von japanischer Kolonialherrschaft (1910 bis 1945) am 15. August. Justizminister Park Beom Kye sagte, bei der Entscheidung für Lees bedingter Entlassung sei die wirtschaftliche Lage des Landes berücksichtigt worden.

Samsung ist auch marktführend bei Speicherchips und Fernsehern. Zahlreiche Arbeiter- und Bürgerorganisationen hatten sich gegen Lees Entlassung ausgesprochen.

Korruptionsaffäre um Ex-Staatspräsidentin

Hintergrund des Verfahrens gegen Lee war die Korruptionsaffäre um die frühere Präsidentin Park Geun Hye, die im März 2017 aus dem höchsten Staatsamt entfernt wurde.

Samsung Electronics Vice Chairman Lee Jae-yong speaks to the media outside of a detention center in Uiwang, South Korea, Friday, Aug. 13, 2021. Embattled Samsung leader Lee apologized for causing publ ...
Lee Jae Yong, umringt von Medienleuten.Bild: keystone

In einem wieder aufgelegten Prozess sah es das Gericht im Januar dieses Jahres als erwiesen an, dass Lee der früheren Staatschefin und einer ihrer Vertrauten Geld angeboten habe, um politische Unterstützung für den Machttransfer innerhalb des grössten südkoreanischen Mischkonzerns zu bekommen. Lee ist der Sohn des im Oktober gestorbenen früheren Konzernchefs Lee Kun Hee.

Gegen Lee laufen derzeit zwei weitere Verfahren. So muss er sich wegen des Vorwurfs der Aktienkursmanipulation vor Gericht verantworten. Auch wird ihm die illegale Einnahme eines Beruhigungsmittels vorgeworfen. Lee bestreitet die Vorwürfe.

(dsc/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
10 Bilder zeigen dir das Menü beim Nord-Südkorea-Gipfel
1 / 11
10 Bilder zeigen dir das Menü beim Nord-Südkorea-Gipfel
Keine der Köstlichkeiten ist rein zufällig auf die Speisekarte geraten, Südkoreas Protokoll hat sich in Sachen Feinkost-Diplomatie viele Gedanken gemacht. Die Rösti mit koreanischer Note soll Kim an seine Schulzeit in der Schweiz erinnern.
quelle: epa/south korean presidential office / south korean presidential office handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Virales Survival-Training auf YouTube
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Röstis EU-Stromabkommen wird wohl von links und rechts torpediert – die Sonntagsnews
    Abgangsentschädigungen trotz Fehlern, Widerstand von links und rechts gegen das EU-Stromabkommen und die USA verweigern einer Schweizerin die Einreise: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

    Fehlleistungen von Spitzenbeamten haben sich nach Informationen der «NZZ am Sonntag» offenbar nicht zwingend auf deren Abgangsentschädigungen ausgewirkt. Topkader sollen Abfindungen teils unabhängig davon erhalten haben, unter welchen Umständen sie den Bund verlassen haben, wie die Zeitung schrieb. Insgesamt habe der Bund von 2021 bis 2023 vierzehn Topkadern eine Abgangsentschädigung zwischen rund 49'000 Franken und gut 363'000 Franken pro Person bewilligt. Mehrere Personen hätten direkt im Anschluss eine Führungsposition im privaten Sektor übernommen. Ihre Abfindung mussten sie deswegen nicht zurückzahlen, wie die Zeitung schrieb. Die Behörden betonten laut der «NZZ am Sonntag», dass die Entschädigungen «gemäss den rechtlichen Grundlagen» entrichtet worden seien.

    Zur Story