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Neue Technologien verändern unser Leben: Selbstfahrende Fahrzeuge ersetzen bald Taxifahrer und Bus-Chauffeure. Mit Gen-Therapien werden unheilbare Erbkrankheiten heilbar. Und ehe wir uns versehen, stehen bereits die ersten Geräte mit Künstlicher Intelligenz (KI) in unseren Wohnzimmern.
Das Fachmagazin «Technology Review» des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat die 50 intelligentesten Firmen der Welt gekürt – darunter auch eine aus der Schweiz. Intelligent im Sinne, dass die Unternehmen – egal ob Weltkonzern oder Startup – das Potenzial haben, mit ihren Erfindungen der Menschheit neue Möglichkeiten zu eröffnen.
In den Top 50 finden sich Tech-Giganten wie Amazon und Google, die mit Internet-Technologien ganze Branchen umkrempeln. Alte Bekannte wie Microsoft und Toyota, die sich neu erfinden müssen, aber auch kleine Start-up-Firmen wie 23andMe, die mit ihrem DNA-Selbsttest gerade durchstartet.
Wir stellen die Top Ten und den Schweizer Vertreter vor:
Der chinesische Telekommunikations-Gigant Huawei, der in der Schweiz rund 300 Mitarbeiter beschäftigt, ist in Kürze zum weltweit drittgrössten Smartphone-Hersteller aufgestiegen. Dies dank starken Verkäufen bei Premium-Smartphones mit innovativen Features (Testbericht) sowie günstigen Einsteiger-Geräten. Während Samsung und Apple zuletzt mit schleppenden Verkäufen zu kämpfen hatten, konnte Huawei im Jahresvergleich um 58 Prozent zulegen.
Gut zu wissen: Huawei wird in etwa «Wah-Way» ausgesprochen.
Spark Therapeutics erforscht unter anderem Gen-Therapien zur Behandlung von Erbkrankheiten, die zu Blindheit führen. Die Studiendaten sind bislang so erfolgversprechend, dass mit einer baldigen Zulassung der Therapie gerechnet werden darf.
Mehrere Forscher des Unternehmens haben zuvor an einem Kinderspital in Philadelphia gearbeitet. Ihre Arbeit konzentriert sich auf seltene Krankheiten, die bislang nicht respektive nur deren Symptome behandelt werden konnten.
Alphabet, die Mutterfirma von Google, nimmt in der Erforschung der KI eine führende Rolle ein. Unterstrichen hat man dies mit dem diskussionslosen Sieg der Google-Software AlphaGo gegen den weltbesten Go-Spieler im März dieses Jahres. Go wird auf einem Brett von 19 mal 19 Linien mit schwarzen und weissen Spielsteinen gespielt und ist komplexer als Schach. AlphaGo hat sich das Spiel selbst beigebracht, bis die Software stärker als der beste menschliche Spieler war. Der Sieg der künstlichen Intelligenz gegen den Go-Weltmeister macht einen Wendepunkt sichtbar: Künftig lernen Menschen von Maschinen.
Kontrovers, aber in den USA beliebt: 23andMe verkauft DNA-Selbsttests an Private. Die Biotech-Firma 23andMe aus Kalifornien hat das Erbgut von über einer Million Menschen analysiert und arbeitet mit führenden Universitäten wie Stanford zusammen. Laut 23andMe stellen 80 Prozent der Kunden, die einen DNA-Selbsttest gemacht haben, ihre Daten nicht-kommerziellen Forschungseinrichtungen zur Verfügung.
Wenn wir über die Autopiloten von Tesla, Audi oder BMW staunen, steckt die Technologie von Mobileye aus Israel dahinter. Die Firma entwickelt Anti-Kollisions- und Spurassistenz-Systeme und arbeitet an Autopiloten, die wir künftig in Oberklasse-Autos diverser Marken sehen werden.
Aquion Energy entwickelt neue, umweltfreundliche Batterien, die keine giftigen Materialien enthalten. Die Batterien sollen helfen, Strom aus nur zeitweise zur Verfügung stehenden Energiequellen wie Sonne und Wind umweltfreundlich zu speichern. Dank dieser Batterien kann Strom aus Sonnenenergie auch in der Nacht genutzt werden. Das Start-up aus Pittsburgh hat von Risiko-Kapitalgebern, darunter Bill Gates, 190 Millionen Dollar erhalten.
Tesla ist zweifellos DIE Firma, die elektrische Autos unter gut Betuchten cool gemacht hat und klassische Autobauer wie VW dazu zwingt, auf umweltfreundliche Autos zu setzen. Mit dem 35'000 Dollar teuren Model 3, für das bereits 400'000 Vorbestellungen vorliegen, macht Tesla E-Autos erschwinglich und massenfähig. Laut Firmenchef Elon Musk haben Tesla-Fahrer, die den Autopiloten nutzen, ein um 50 Prozent reduziertes Unfallrisiko.
Das schnell wachsende Biotech-Unternehmen Illumina aus Kalifornien, das auch einen Ableger in Zürich hat, ist die weltweit grösste DNA-Sequenzierungs-Firma. Ihre Maschinen analysieren das menschliche Erbgut auf genetische Defekte, die Krebs erzeugen können.
Die neu gegründete Tochterfirma Grail entwickelt Bluttests, die verschiedene Krebsarten einfacher, schneller und günstiger entdecken, sprich, bevor die Symptome ersichtlich werden. Diese neuen Bluttest würden die Krebs-Früherkennung massiv verbessern, zumal sie weniger als 1000 Franken kosten sollen. Das Start-up Grail wird vom früheren Google-Manager Jeff Huber geleitet, der seine Frau durch Krebs verloren hat.
Was Google im Westen ist, ist Baidu in China. Ein Internet-Gigant, der die Websuche und das Geschäft mit Online-Werbung dominiert. Und wie Google, Microsoft und Facebook arbeitet Baidu an Künstlicher Intelligenz, die etwa Gespräche in unterschiedlichen Sprachen in Echtzeit übersetzt oder Emotionen von Menschen auf Fotos erkennt.
Der Konzern aus Peking drängt zudem in den Markt der selbstfahrenden Autos. Baidu hat kürzlich eine Forschungsabteilung im Silicon Valley für die Bereiche Künstliche Intelligenz, Robotik und autonome Fahrzeuge gegründet. Bis Ende Jahr sollen über 100 Ingenieure in Kalifornien an selbstfahrenden Autos arbeiten.
Amazon aus Seattle ist nicht nur der bekannte Online-Shop und der weltweit führende Cloud-Anbieter (vor Microsoft und Google), sondern auch die erste Firma, die künstliche Intelligenz in unsere Wohnzimmer bringt. Kleine Geräte wie Amazons Echo fungieren als sprachgesteuerte Assistenten, wie man sie etwa von Apples iPhone mit Siri kennt. Echo ist quasi ein Lautsprecher mit einem eingebauten Computer. Alexa, Amazons Künstliche Intelligenz, beantwortet mündlich gestellte Fragen, sucht im Internet nach Informationen, spielt Musik ab oder reguliert die Beleuchtung und Heizung in der Wohnung – dies alles per Sprachsteuerung, ohne dass ein Smartphone benötigt wird. Künftig kann Alexa alle Geräte im Haushalt steuern, die mit dem Internet verbunden sind.
Da das Gerät alle Gespräche im Raum mithört, um auf das Aktivierungswort Alexa reagieren zu können, gefährden die Benutzer ihre Privatsphäre. Dies tut man indes bereits, wenn man ein Smartphone, einen Computer oder einen Smart-TV nutzt, die ebenfalls mit Kameras und Mikrofon die Wohnung überwachen können.
Auch Google und Baidu arbeiten an intelligenten Assistenten fürs Wohnzimmer respektive an Haussteuerungs-Systemen. Doch Amazons Echo steht in den USA schon in zahlreichen Wohnzimmern.
Der Tech-Gigant habe mit seinem populären Online-Shop als Verkaufsplattform und der eigenen Cloud – welche die künstliche Intelligenz für Alexa liefert – alle Chancen, das Rennen um den Platz in den Wohnzimmern zu gewinnen, glauben die Autoren der «Technology Review». Deshalb führt Amazon die Top 50 der intelligentesten Firmen 2016 an.
Die einzige Schweizer Firma in den Top 50 ist Nestlé, zu finden auf Rang 36.
Nestlé investiert massiv in die Erforschung der Mikroorganismen, die in Verbindung mit dem Menschen stehen. Die Forschung ist noch im Anfangsstadium, aber in einigen Jahren soll so ein Produkt auf den Markt kommen, das die Bakterien im Verdauungssystem steuern und etwa Darmkrebs, Darmerkrankungen durch Bakterien oder chronische Darmentzündungen verhindern kann.
Die vollständige Liste der 50 intelligentesten Firmen 2016 ist auf der Webseite der «Technology Review» zu finden.