«Money is a bitch that never sleeps!», sagte Gordon Gekko. Das wird uns jeweils schmerzlich bewusst, wenn uns in den Ferien Banken, Kreditkarten-Anbieter und Mobilfunk-Provider unser hart verdientes Geld mit allerlei Gebühren abluchsen.
Mit den folgenden Ratschlägen tappst du künftig nicht mehr in die Gebührenfallen.
Bei den wichtigsten Währungen wie Dollar und Euro sind die Wechselkurse bei uns oder im Ausland meist ähnlich. Es spielt also keine grosse Rolle, ob man das Geld im In- oder Ausland tauscht.
«Bei exotischeren Währungen wie dem Baht, Kronen usw. kommt es in der Regel günstiger, wenn man die Währung direkt im Ausland bezieht – das gilt vor allem für grössere Beträge», rät Manz vom Online-Vergleichsportal Moneyland. Voraussetzung sei aber auch hier, dass man die Währungen im Land möglichst günstig bezieht, zum Beispiel mit der Debitkarte.
Als Faustregel gilt:
Nicht empfehlenswert ist, mehr Bargeld zu wechseln, als man im Ausland voraussichtlich braucht. Einerseits trägt man das Risiko, dass es gestohlen wird. Andererseits werden nochmals Gebühren fällig, wenn man nicht gebrauchtes Feriengeld zurückwechseln möchte.
Die Regel ist einfach: Geld am Bankomat sollte man immer mit der Debitkarte beziehen, also mit Maestro (früher EC-Karte), V Pay oder der Postfinance Card.
Die effektiven Gebühren hängen von der eigenen Bank bzw. dem Kartenherausgeber ab. Und je nach Bankomat kann noch eine Bearbeitungsgebühr von 2 bis 5 Franken dazukommen. Besonders teure Geldautomaten stehen meist dort, wo es viele Touristen hat.
Da im Ausland bei jedem Bezug eine Gebühr von mindestens 5 Franken fällig wird, bezieht man besser ein, zwei Mal einen etwas grösseren Betrag als laufend kleine Summen abzuheben.
Wer die Kreditkarte im Ausland zückt, kann oft wählen, ob man in der Lokalwährung oder in Franken bezahlen möchte. Die Regel ist einfach: Immer in Lokalwährung bezahlen.
Die Option «Bezahlen in Franken» ist zwar praktisch, da man den Betrag sofort in der bekannten Währung sieht, erfahrungsgemäss bezahlt man so aber weit höhere Gebühren. Denn der von vielen ausländischen Finanzinstituten verrechnete Umrechnungskurs von Lokalwährung in Schweizer Franken ist häufig deutlich teurer als die Gebühren der Schweizer Kreditkarten-Herausgeber.
Noch teurer wird es, wenn der Kreditkartenanbieter für Zahlungen im Ausland in Franken eine Bearbeitungsgebühr verlangt. Wenn Restaurants, Läden etc. «Bezahlen in Franken» voreinstellen, weil sie so mehr verdienen, sollte man auf die Abrechnung in lokaler Währung bestehen.
Kleine Beträge bezahlt man in den Ferien am besten bar. Wer auch kleine Beträge mit Karte bezahlen möchte, greift meist mit Vorteil zur Kreditkarte. Der Grund: Bei vielen Debitkarten wird bei jeder Bezahlung eine Pauschale von rund 1.50 bis 2.50 Franken fällig – egal wie hoch der Kaufpreis ist.
Bei Kreditkarten hingegen verrechnen die Anbieter offiziell Zuschläge bis zu 2,5 Prozent des Kaufbetrags. Mit zusätzlichen Gebühren zahlt man in der Praxis einen Aufschlag von bis zu 4 Prozent. Bei kleinen Beträgen sind diese prozentualen Gebühren dennoch oft kleiner als die Pauschale bei der Debitkarte.
«Je nach Karte und Bank kann die Maestro-Karte oder aber die Kreditkarte die bessere Wahl sein», schreibt das Vergleichsportal Moneyland. Als Faustregel fürs Bezahlen im Ausland kann man sich merken:
Jahresgebühr, Bearbeitungszuschlag, Devisen-Kommission, Marge auf den Wechselkurs, Interchange-Gebühr: Die Kreditkarten-Anbieter sind bei ihren Gebühren erfinderisch und längst nicht alle Kosten werden transparent ausgewiesen. Alle bislang genannten Tipps nützen daher wenig, wenn man eine zu teure Kreditkarte hat oder gar für mehrere Karten teure Jahresgebühren zahlt, obwohl man nur eine Karte bräuchte.
Bei der Wahl der Kreditkarte ist mitentscheidend, ob man Vielnutzer oder Gelegenheitsnutzer bzw. primär Inland- oder Auslandnutzer ist.
Im Netz gibt es Preisvergleichsportale, die mit wenigen Klicks zeigen, welche Karten günstige Konditionen bieten. Die Vergleichsportale berücksichtigen dabei auch Bonusprogramme und Zusatzleistungen wie Cashback-Funktionen oder integrierte Versicherungen. Vergleichen lohnt sich also.
Bei der Wahl der Karte spielen aber nicht nur die Kosten eine Rolle: Revolut etwa ist eine Prepaid-Karte, die (noch) nicht die gleiche Akzeptanz bekannter Kreditkarten hat. Bei der Anmietung von Mietwagen und zum Teil auch in Hotels werden echte Kreditkarten als Sicherheit verlangt. Und beim kostenlosen Basis-Angebot von Revolut gibt es weitere Nachteile wie relativ tiefe monatliche Limiten für Bargeldbezüge und Ausland-Überweisungen. Wer höhere Beträge «bewegen» will, muss ein kostenpflichtiges Monatsabo abschliessen.
Vor zwei Wochen war ich in Kopenhagen. Und dabei verschiedene Karten ausprobiert.
— Ralf Beyeler (@ralfbeyeler) 4. Juni 2019
Einkäufe für 100 Kronen wurden wie folgt belastet:
Transferwise 15.15 Fr.
Neon 15.41 Fr. (+1.7%)
Coop 15.60 Fr. (+3%)
Cornercard 16 Fr. (+6%)
Wer Günstigangebote von Firmen wie
Revolut nutzt, mag sich zudem fragen, auf wessen Buckel die günstigen Konditionen allenfalls erzielt werden.
Im Ausland, insbesondere in fernen Ländern, kann man nach wie vor in die Roamingfalle tappen, da längst nicht alle Mobilfunkprovider die Datenverbindung automatisch kappen, wenn Nutzer ohne Roaming-Option über extrem teure Tarife surfen.
Wer mit seinem Handy-Abo im Ausland telefonieren und surfen möchte, hat mehrere Optionen:
Lokale SIM-Karten des Ferienlandes sind vor allem in Ländern ausserhalb Europas und Nordamerikas eine günstige Alternative zu den dort meist sehr teuren Datenpaketen der Schweizer Mobilfunkprovider.
Für Europa und Nordamerika gibt es inzwischen bezahlbare Abos inklusive Roaming-Datenguthaben. Datenpakete für die Ferien sind vor allem in Europa erschwinglich geworden. Wer sich für eine Roaming-Option des Providers entscheidet, sollte aber nicht zu grosse Datenpakete kaufen. «Denn die Pakete verfallen in der Regel nach einem guten Monat», warnt Ralf Beyeler, Telekom-Experte beim Vergleichsportal Moneyland.
Ein weiterer Tipp des Experten: «Stelle beim Anbieter eine Limite ein, die du für das Roaming maximal ausgeben willst. Diese Limite kann man in der Regel individuell wählen.»
Die grössten Datenmengen fallen beim Streaming von Videos (Netflix, YouTube) und Musik (Spotify) an. Ratsam ist daher, Episoden und Playlisten im WLAN herunterzuladen und den Offline-Modus zu aktivieren.
Es lohnt sich zudem, die Combox im Ausland abzuschalten, da auch ankommende Gespräche Kosten verursachen.
Und falls du im Ausland weder eine Roaming-Option noch eine lokale SIM-Karte nutzt, schalte das mobile Internet und das Datenroaming im Smartphone komplett ab. Sonst kann es dir wie dem Kollegen Corsin Manser ergehen:
Verwendete Quellen:
2. Es gibt auch Kreditkarten ohne Gebühren beim abheben. Jedoch haben auch die traditionellen viel schlechtere und zudem noch intransparente Wechselkurse im Vergleich zum Interbanken-Kurs von Revolut.
3. Richtig, macht Revolut von selbst.
4. Mastercard oder Maestro von Revolut macht keinen Unterschied.
6. Es ist keine Limite. Man bezahlt einfach ein wenig Gebühren danach.
Revolut Alternativen: Transferwise, N26, Boon
Viele Gebühren können die Schweizer Banken nur erheben, weil wir kein EU-Land sind.
Gute Beispiele: Gebühren für Ueberweisungen in ein EU-Land. Oder Gebühren fürs abheben via Kreditkarte in einem EU-Land.
Typische Abschottungspolitik, keine Konkurrenz.