Eines der wichtigsten Unternehmen für die Smartphone-Industrie, der Chip-Designer Arm, steht laut Medienberichten vor der Übernahme durch den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia. Der Kaufpreis soll über 40 Milliarden Dollar liegen.
Der Deal könne in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden, berichteten das «Wall Street Journal», die «New York Times» und die «Financial Times» am Wochenende.
Der aktuelle Eigentümer, der japanische Technologie-Konzern Softbank, hatte für die britische Firma vor vier Jahren 32 Milliarden Dollar bezahlt.
Von Arm stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Das heisst, das britische Unternehmen besitzt die Rechte an geistigem Eigentum, das für moderne Smartphones unverzichtbar ist.
Auf Basis der ARM-Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Chipkonzern Qualcomm, dessen Prozessoren in vielen Android-Telefonen stecken, greift darauf zurück.
Vorläufig nichts. Zumindest versuchen die an dem Deal beteiligten Akteure, diesen Eindruck zu vermitteln.
Bloomberg zitiert den Nvidia-Chef Jensen Huang mit den Worten, sein Unternehmen gebe viel Geld für die Übernahme aus und habe keinen Anreiz, «irgendetwas zu tun, das die Kunden zum Gehen veranlassen würde».
The Verge schreibt: Vielleicht auch um zu unterstreichen, dass Arm kurzfristig «ein neutraler Anbieter von Technologie» bleiben wolle, werde in dem Deal betont, dass Arm weiterhin seinen Hauptsitz in Cambridge, Grossbritannien, haben werde. Und Nvidia lasse verlauten, dass es dort in den Bau eines neuen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (KI) investieren werde.
Sowohl das kalifornische Unternehmen Nvidia als auch Arm sehen offenbar wirtschaftliche Wachstumschancen darin, KI-Software zu entwickeln, die auf den Chips von Arm laufen kann – ob auf Smartphones oder Laptops, bis hin zu Servern in Rechenzentren. Dazu der Nvidia-Chef:
Nvidia wurde mit Grafikkarten für PCs gross – vor einigen Jahren stellte sich jedoch heraus, dass die Technologie der Firma sehr gut für maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden kann. Das brachte dem Nvidia-Geschäft einen neuen Schub. Die Firma entwickelt inzwischen auch Computer für Fahrassistenz-Systeme im Auto und autonomes Fahren.
The Verge analysiert: Arm habe wahrscheinlich seit der Übernahme durch SoftBank weiter an Wert gewonnen, da Microsoft eine Arm-basierte Oberfläche und eine Version von Windows für Arm herstelle und Apple plane, zukünftige Macs auf Arm-basierte Chips umzustellen.
Nvidia sei der führende Hersteller von Grafikprozessoren (GPU), die Arm ebenfalls entwirft. Aber abgesehen von seiner Tegra-Reihe mobiler Chipsätze, die in Geräten wie dem Nintendo Switch verwendet werden, sei Nvidia nicht sehr aktiv im Bereich CPU-Design oder mobiler Hardware.
Quellen:
(dsc/sda/dpa)
Was sich ändern wird ist, dass wenn ein US-amerikanisches Unternehmen die Rechte an ARM hat, das Chipdesign kurzfristig für China gesperrt werden wird.
Mittelfristig wird China dann ein eigenes Design haben und damit ARM Konkurrenz machen.
Das wird passieren.
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