Digital
Wirtschaft

Sinkende Werbeausgaben treffen Google-Konzern, auch Microsoft schwächelt

Sinkende Werbeausgaben treffen Google-Konzern – und auch Microsoft schwächelt

26.10.2022, 09:2426.10.2022, 09:25
Mehr «Digital»

Die Tech-Riesen Alphabet und Microsoft zeigen sich trotz Milliardengewinnen nicht immun gegen die hohe Inflation und Konjunktursorgen. Der Google-Konzern bekam im vergangenen Quartal die Sparsamkeit der Werbekunden deutlich zu spüren.

Bei Microsoft schwächte sich das Wachstum des wichtigen Cloud-Geschäfts ab – und der Konzern enttäuschte die Anleger mit dem Ausblick auf das laufende Vierteljahr.

So liefs Alphabet

Bei der Google-Mutter Alphabet legte der Umsatz im Jahresvergleich lediglich um sechs Prozent auf gut 69 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich sank der Gewinn von 18.94 auf rund 13.9 Milliarden Dollar.

Auffallend war der Rückgang der Werbeerlöse bei der Videoplattform YouTube, die im Jahresvergleich von 7.2 auf 7 Milliarden Dollar sanken. In den vergangenen Jahren war YouTube eine der treibenden Kräfte für das Wachstum bei Google – und es war der erste Rückgang, seit der Konzern sie veröffentlicht.

YouTube CEO Susan Wojcicki speakes during a conversation at the World Economic Forum in Davos, Switzerland, Tuesday, May 24, 2022. The annual meeting of the World Economic Forum is taking place in Dav ...
YouTube-Chefin Susan Wojcicki.Bild: keystone

Schon im zweiten Quartal habe sich der Rückzug von Werbekunden abgezeichnet, im vergangenen Vierteljahr habe sich der Trend beschleunigt, sagte Google-Manager Philipp Schindler in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Vor allem betroffen gewesen seien Anzeigen für Versicherungen, Kredite und Kryptowährungen.

Der operative Gewinn der Google-Dienste insgesamt sank derweil von knapp 24 auf 19.8 Milliarden Dollar. Sie machen nach wie vor praktisch das gesamte Geschäft von Alphabet aus.

Die anderen Projekte der Dachgesellschaft – wie etwa die Roboterauto-Firma Waymo oder der Drohnen-Lieferdienst Wing – trugen zum Konzernumsatz 209 Millionen Dollar bei. Das war ein Plus von rund zwölf Prozent. Ihr operativer Verlust stieg unterdessen von 1.3 auf 1.6 Milliarden Dollar. Alphabet ist gerade unter anderem dabei, den Start von Waymo-Robotaxis in Los Angeles vorzubereiten.

Und Microsoft?

Microsoft konnte die Erlöse im Sommer zwar deutlich steigern. In den drei Monaten bis Ende September legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 50.1 Milliarden Dollar zu. Damit übertraf Microsoft die Markterwartungen leicht. Der Konzern leidet jedoch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen in US-Währung schmälert.

Microsofts Betriebsgewinn kletterte um sechs Prozent auf 21.5 Milliarden Dollar. Deutlich höhere Kosten liessen das Nettoergebnis aber um 14 Prozent auf 17.6 Milliarden Dollar sinken.

Die Erlöse im Cloud-Geschäft mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen insgesamt um 24 Prozent. Microsofts Azure-Plattform – das Aushängeschild der Cloud-Sparte – verbuchte ein Wachstum von 35 Prozent. Im Vorquartal waren es aber noch 40 Prozent gewesen. Das war schon ein Alarmsignal für die Investoren. Zudem verfehlte Microsoft mit einer Umsatzprognose zwischen 52.35 und 53.35 Milliarden Dollar für das laufende Quartal deutlich die Erwartungen der Anleger, die eher mit 56 Milliarden Dollar gerechnet hatten.

Bei Google rückte der Umsatz im Cloud-Geschäft von knapp 5 auf rund 6.9 Milliarden Dollar vor. Allerdings weitete sich auch der operative Verlust der Sparte von 644 auf 699 Millionen Dollar aus. Google ist bei Cloud-Diensten die Nummer drei hinter Amazon und Microsoft, versucht aber eine Aufholjagd.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Google Schweiz zeigt seine neuen Büros
1 / 13
Google Schweiz zeigt seine neuen Büros
Willkommen im neuen Google-Campus Europaallee in Zürich ...
quelle: google
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn Google Schweizer Memes vorliest ...
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Darum klopft der Datenschützer des Bundes Digitec Galaxus auf die Finger

Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (Edöb) kritisiert den grössten Schweizer Online-Händler Digitec Galaxus wegen dessen Umgang mit Kundendaten. Unter anderem verletzte das Unternehmen mit dem Zwang, ein Kundenkonto anzulegen, den Grundsatz der Verhältnismässigkeit.

Zur Story