11.01.2024, 12:5211.01.2024, 13:00
Die Hochschule Luzern (HSLU) und der Hörgerätehersteller Sonova haben Roboter entwickelt, die messen können, wie sich Schall in Räumen verhält. Damit werden Daten gesammelt, die es für die Entwicklung besserer Nebengeräuschfilter braucht. Dies wiederum dient der Verbesserung von Hörgeräten in Räumen mit vielen Nebengeräuschen.

Das von der Uni zur Verfügung gestellte Bild zeigt das «Gesamtsystem mit mobilen Robotern, Elektronik, Audioschnittstelle und Kunstköpfen».Bild: Hochschule Luzern (HSLU)
Wo liegen die technischen Herausforderungen?
Zwar liessen sich Hörgeräte je nach Umgebung einstellen, heisst es von der HSLU in einer Mitteilung vom Donnerstag (siehe Quellen). Diese Filter basierten jedoch nur auf allgemeinen Voreinstellungen und daher in der Praxis immer wieder an ihre Grenzen stossen.
Um dies zu verbessern, braucht es laut der HSLU mehr Daten zum Verhalten von Schall. An solche Daten zu kommen sei jedoch aufwändig. «Werden diese detaillierten Messungen durch Menschen manuell vorgenommen, sind sie enorm zeitaufwändig» erklärte HSLU-Akustikexperte Armin Taghipour in der Mitteilung.
Denn das Verhalten von Schall im Raum ist laut der Hochschule komplex. Es verändert sich, je ach dem wie ein Raum aussieht. Ob er gross ist oder klein, mit Teppichen ausgelegt ist oder eine Holzverkleidung hat. Der Schall verändert sich auch, wenn eine sprechende Person sich bewegt. Ausserdem spielt es eine Rolle, ob eine Person in einer Ecke steht oder mitten im Raum.
Die neuen Roboter können sich laut der Hochschule selbstständig im Raum bewegen, und dabei sowohl die Lautstärke der Hintergrundgeräusche als auch die Raumakustik messen.
Warum ist das wichtig?
Die Uni erklärt in der Medienmitteilung:
«Ein Restaurant mit viel Hall und vielen Hintergrundgeräuschen ist manchmal schon mit gesundem Gehör ein Problem. Menschen mit Hörproblemen sind darin oft völlig verloren, weil es ihnen nicht gelingt, die wesentlichen akustischen Informationen herauszufiltern.
Zwar lassen sich Hörgeräte je nach Umgebung einstellen. Doch diese Audiofilter bieten nur sehr allgemeine Voreinstellungen und kommen deshalb immer wieder an ihre Grenzen. Dies erschwert Sozialkontakte für Menschen mit einer Hörbehinderung enorm – im Restaurant sind sie von gemeinsamen Gesprächen ausgeschlossen, im Geschäftsmeeting ist es für sie schwierig, ihre Ideen einzubringen, weil sie sich primär darauf konzentrieren müssen, die Äusserungen der anderen zu verstehen.»
quelle: hslu.ch
Quellen
(dsc/sda)
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