
Die zum Alphabet-Konzern gehörende Videoplattform hat den von Russland finanzierten Propaganda-Sender RT rausgeworfen, weil er sich nicht an die Hausregeln hielt.screenshot: rt.com
16.12.2021, 16:5216.12.2021, 18:03
Kurz nachdem ein neuer YouTube-Kanal des russischen Staatssenders RT (früher Russia Today) am Donnerstag auf Sendung ging, war er auch schon wieder offline. Die Betreiber hatten gemäss Bericht von Spiegel Online versucht, YouTubes Community-Richtlinien zu umgehen.
Ein YouTube-Sprecher erklärte:
«‹RT DE› wurde im September auf YouTube für das Umgehen unserer Nutzungsbedingungen gekündigt. Wenn ein Kanal gekündigt wird, darf der Kanalinhaber keine anderen YouTube-Kanäle nutzen, besitzen oder erstellen.»
quelle: spiegel.de
Genau gegen jene Vorschrift habe RT bereits zuvor verstossen, ruft der «Spiegel» in Erinnerung.
- Im September habe YouTube den deutschen Kanal «RT DE» wegen des Verbreitens von Falschinformationen zur Coronakrise für eine Woche gesperrt.
- Als Konsequenz konnten die RT-Leute in diesem Zeitraum keine Videos mehr hochladen und wichen als Reaktion auf die Sperre auf den Kanal «Der Fehlende Part» aus. Darum wurde auch dieser Kanal von YouTube gesperrt.
Propaganda und Falschinformation
Beide Kanäle seien von YouTube am 28. September gelöscht worden, hält der «Spiegel» fest. Eine Konsequenz einer solchen Löschung ist gemäss den YouTube-Regeln, dass der Uploader der fraglichen Videos keine neuen Accounts oder Kanäle anlegen oder nutzen darf. Genau dies sei jedoch geschehen, als «RT auf Sendung» lanciert wurde.
RT stehe im Westen als Propagandainstrument des Kremls in der Kritik. Dem Sender werde vorgeworfen, im Auftrag des russischen Staates Verschwörungsmythen und Desinformationen zu verbreiten, gerade auch in der Coronakrise.
Nach der Löschaktion im September habe Russland mit Vergeltungsmassnahmen gedroht, so der «Spiegel».
(dsc)
Sehenswerter Faktencheck von SWR3 bei YouTube: «Ist Russia Today ein Propaganda-Sender?» (Spoiler: Ja.)
Twitter warf RT schon 2017 raus:
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Gut wird endlich rigoros durchgegriffen.
Es gibt ein Recht auf eigene Meinung aber kein Recht auf eigene Fakten.
Mountain View (YT) ist laaaider nicht Kiew Putinska, kannst es ja via v-kontakte (russisches FB) senden.
Eben.