Unter den Augen von Polizisten und Journalisten haben ein Drogenbaron und acht Komplizen in Indonesien eigenhändig hunderte Kilo Methamphetamin verbrannt. Die Arbeit an einem Verbrennungsofen in einem Vorort von Jakarta war Teil ihrer Strafe.
Die insgesamt 862 Kilogramm synthetische Drogen, die dabei am Dienstag in Flammen aufgingen, hatten einen Wert von umgerechnet 120 Millionen Franken.
In Handschellen und das Gesicht unter Strumpfmasken verborgen, mussten Wong Chiping aus Hongkong und die anderen Untersuchungshäftlinge in Tangerang ein Paket nach dem anderen in die Flammen werfen. Auf die Fragen der Journalisten antworteten die Verdächtigen nicht, aber als ein indonesischer Drogenfahnder Wong fragte, ob er seine Taten bereue, antwortete dieser eilig: «Ja, ich bereue.»
Die neun Häftlinge - vier Indonesier, vier Hongkonger und ein Malaysier - waren bei einem grossen Anti-Drogen-Einsatz festgenommen worden. Nach Angaben der indonesischen Drogenbehörde gehört der Hauptverdächtige Wong einem internationalen Ring an und war für Indonesien zuständig.
Bei einer Verurteilung droht den Drogenhändlern die Todesstrafe. Indonesien hat weltweit eines der schärfsten Anti-Drogen-Gesetze. Mitte Januar wurden trotz internationaler Gnadenappelle fünf Ausländer und eine Einheimische wegen Drogenvergehen hingerichtet. (whr/sda/afp)