Nach schweren Unwettern sind knapp 3000 Einwohner in Südfrankreich vor Überschwemmungen in Sicherheit gebracht worden. Entlang des Flusses Agly im Departement Pyrénées-Orientales mussten rund 2800 Menschen bis Sonntagnachmittag ihre Häuser verlassen, wie die Regierung mitteilte. Knapp 600 Dorfbewohner an der Mittelmeerküste waren schon vorher der Anordnung gefolgt. Ein 73-jähriger Mann starb an Herzversagen, als er sein Auto durch eine überschwemmte Strasse steuerte.
Mehrere Flüsse in den beiden Departements Pyrénées-Orientales und Aude waren nach heftigem Regen über ihre Ufer getreten, und die Behörden rechneten mit weiterem Hochwasser. Der Wetterdienst sagte erst für den Abend ein Nachlassen der Niederschläge vorher.
Mehrere Bäche schwollen zu reissenden Flüssen an, der Fluss Berre trat an einigen Stellen über die Dämme. In Sigean südlich von Narbonne verliessen rund 250 Menschen fluchtartig ihre Häuser.
In einigen Gebieten lag der Pegel bereits über dem Stand des Katastrophenjahres 1999; im November vor 15 Jahren waren in der Region über 30 Menschen nach sintflutartigen Regenfällen und schweren Überschwemmungen ums Leben gekommen.
Das Büro von Premierminister Manuel Valls sprach am Sonntag von «aussergewöhnlichen Überschwemmungen», versicherte aber, die Lage sei «unter Kontrolle».
Bei Unwettern waren in Südfrankreich in den vergangenen Wochen wiederholt Menschen ums Leben gekommen. Allein seit Donnerstag starben fünf Menschen; ein achtjähriges Mädchen wurde am Wochenende noch vermisst. (feb/sda/afp)