«SEX CHANGE SHOCKER!!!»: Die «Matrix»-Brüder sind jetzt 2 Schwestern
Sie haben die «Matrix»-Trilogie geschrieben und gedreht und «Jupiter Ascending». Sie haben die Netflix-Serie «Sense 8», «V for Vendetta» und «Cloud Atlas» kreiert. Sie haben die Grenzen zwischen Welten, Zeiten und Dimensionen mehrfach nieder gerissen. Und zwischen den Geschlechtern.
Die beiden kamen als Laurence und Andy Wachowski in Chicago zur Welt, ihre Eltern waren eine Krankenschwester und ein Geschäftsmann. Ihre Filme wurden Welterfolge, die beiden Brüder blieben scheu. Kurz nach Erscheinen von «The Matrix Reloaded» (2003), dem zweiten Teil der Trilogie, erschien Laurence öfter als Lana in der Öffentlichkeit. 2012 outete sie sich als Frau, und aus Brüdern wurden Geschwister.
Bild: AP Invision
bild: lilly wachowski
Jetzt sind sie Schwestern. Gestern wurde Lilly (ehemals Andy) Wachowski von der Daily Mail geoutet. Allerdings nicht ganz so spektakulär, wie die «Daily Mail» sich das gewünscht hatte. Denn Lilly kam dem Journalisten mit einem Post zuvor:
Das ist die Schlagzeile, auf die ich seit einem Jahr gewartet habe. Die «Neuigkeit» ist einige Male beinah herausgekommen.
...
Als ich mich gestern Abend bereit machte, um zum Essen auszugehen, klingelte es an meiner Tür. Draussen stand ein Mann, den ich nicht kannte. «Das könnte ein bisschen unangenehm werden», sagte er mit englischem Akzent. Ich erinnere mich, dass ich seufzte. Manchmal ist es wirklich hart, ein Optimist zu sein.
Der Mann stellte sich als Journalist der britischen «Daily Mail» vor. Und Lilly erinnerte sich, dass die «Daily Mail» schon einmal eine Lehrerin als Transfrau geoutet hatte, worauf diese Selbstmord begangen hatte. Deshalb entschloss sich Lilly, noch vor Erscheinen des Artikels in der «Daily Mail» ein Statement via Windy City Times, der Seite der LGBTQ-Community von Chicago zu posten. Sie bedankt sich bei ihrer Familie, die den ganzen Wechsel vom Mann zur Frau dank ihrer Schwester Lana «schon einmal durchgemacht» habe.
Ihr Kampf sei noch lang und gross, schreibt sie, der Kampf nämlich, selbst mit der neuen Identität und den neuen Kategorien klar zu kommen, die Neuerfindung ihrer selbst so richtig zu verstehen: «Gender Theory und Queer Theory tun meinem kleinen Hirn weh», schreibt sie, sich damit zurecht zu finden sei für sie immer noch, wie Free Jazz zu verstehen. Nun, wer die Filme der Schwester kennt, weiss, dass sie dafür nicht mehr allzu lange brauchen wird.
(sme)


