Die Redaktion der italienischen Fernsehsendung «Chi l'ha visto» («Wer hat ihn gesehen?») hat einen Hinweis auf den Verbleib der vermissten Schweizer Zwillinge Alessia und Livia Schepp erhalten.
In einem anonymen Brief behauptet eine Person, falsche Pässe für die beiden hergestellt zu haben. Sie sollen wohlauf sein und in Kanada leben, und zwar in der Hauptstadt Ottawa sowie in der Kleinstadt Lachute in der Provinz Québec.
Ein italienisches Fernsehteam war vor Ort, um den Hinweisen nachzugehen. Doch es kehrte mit leeren Händen zurück, wie «Chi l'ha visto» am Mittwochabend berichtete. In Lachute konnte niemand eines der beiden Mädchen identifizieren. In der Millionenstadt Ottawa erfolgte ein Suchaufruf auf einem lokalen Fernsehsender – ohne Erfolg.
Eine letzte Spur führte ebenfalls ins Leere: Der Schweizer Vater der beiden Mädchen wurde in Toronto geboren. Zwei Privatdetektivinnen suchten nach Menschen, zu denen er in Kanada einen Bezug haben könnte, doch sie hatten keinen Erfolg. Was aus Alessia und Livia wurde, bleibt somit weiterhin unklar.
Der Vater hatte die beiden Zwillinge am 28. Januar 2011 von ihrer italienischen Mutter (von der er geschieden war) in Saint-Sulpice (VD) abgeholt und anschliessend nach Frankreich und möglicherweise nach Italien verschleppt. Am 3. Februar warf er sich in Apulien vor einen Zug.
In einem Abschiedsbrief an seine Frau schrieb er: «Die Mädchen ruhen in Frieden, sie haben NICHT gelitten. Du wirst sie nie wieder sehen.» Seither fahnden Schweizer, französische und italienische Behörden nach den beiden. (pbl/kri)