Die Schlacht um Kobane dauerte mehr als vier Monate: Am 15. September 2014 begannen Einheiten des Islamischen Staates (IS) ihre Offensive gegen die strategisch wichtige kurdische Stadt in Syrien. Am 26. Januar 2015 verkündigten die Kurden, Kobane aus den Händen der Dschihadisten befreit zu haben. Nur am Rande der Stadt würden noch einige Extremisten kämpfen.
Die USA bestätigen inzwischen, dass die Kurden die Überhand haben, sie erklären den Kampf um Kobane aber nicht für beendet. Gegner des IS würden 90 Prozent der Stadt kontrollieren, erklärte das US-Verteidigungsministerium in einem Statement.
Die Dschihadisten haben immer noch einen Grossteil der umliegenden Gebiete in ihrer Gewalt. Und sie warten offenbar auf ihre Chance. In einem Interview mit n-tv.de sagt der Kurden-Sprecher Idriss Nassan:
Konservativen Schätzungen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge sind bei den Kämpfen rund 1600 Menschen getötet worden: Mindestens 500 Kurden und 1200 IS-Kämpfer – der Grossteil bei Luftschlägen. Andere Schätzungen gehen von bis zu doppelt so vielen Toten aus.
Eine von den USA angeführte internationale Koalition hat seit dem 23. September 2014 über 2000 Luftschläge gegen den Islamischen Staat geflogen. Mehr als 600 davon auf Ziele in und um Kobane, berichtet das US-Magazin Mother Jones.
Neben den Extremisten wurden bei den Luftschlägen auch mindestens 56 Zivilisten getötet, darunter acht Kinder und fünf Frauen. Dies berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Ein Jahr lang versuchte der Islamische Staat, Kobane einzunehmen, und scheiterte immer wieder an den Volksverteidigungseinheiten. Bis Mitte 2014 war die Bevölkerung Kobanes von 54'000 auf über 100'000 angewachsen: Kurden aus den umliegenden Gebieten, die Zuflucht suchten.
Nach dem Beginn der Offensive auf Kobane im September flüchteten schliesslich Hunderttausende in die Türkei.
Die Zerstörung in Kobane ist verheerend. «Mindestens die Hälfte der Stadt ist Zerstört», sagt Kurden-Sprecher Nassan. Deswegen können die meisten Flüchtlinge auch noch nicht zurückkehren.